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Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.

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gesellschaftliche Einrichtung, ihre enge Freundschaft, ihre brüderliche Liebe und ihre Aufopferungsfähigkeit jeden Feind, auch den größten und gefährlichsten, der ihnen hundertmal an Kräften überlegen ist, zu überwinden wissen. Die Ameisen überwachen die Kakerlaken. Sie sind langmüthig und geduldig, sehen den Umtrieben der schwarzen Gäste lange ruhig mit zu und lassen sie oft Jahre hindurch unangefochten gewähren. Zuweilen aber fährt es wie ein elektrischer Funke durch das Volk der sozial-demokratischen Ameisen. Von Baum zu Baum, von Haufe zu Haufe, von Wald zu Wald fliegen ihre Boten, verbreiten sich ihre Lärmzeichen. Ueberall begegnet man zahllosen Schwärmen, die unter dem Jubelgesang:

"Das Volk steh! auf! Der Sturm bricht los!
Wer legt da die Hände feig in den Schooß?"

nach den Vereinigungsplätzen marschiren. Endlich ist das Heer versammelt, unzählig, unübersehbar! Die Führer ordnen die Heerhaufen, bilden die Angriffskolonnen, vertheilen die Schwerbewaffneten, die leichten Waffengattungen, und stellen die Phalanx in Schlachtordnung.

O Freunde, ich habe ein solches Heer erblickt, und noch zittert mein Herz bei dem Gedanken an jene unzähligen Reisigen, die ich an mir vorübermarschiren sah. Ich saß in Cayenne am Ufer des Kuru, auf dem Aste eines Mimosenbaumes, als ich unter meinen Füßen ein knisterndes Getöse hörte, wie von einem Waldbrand. Erschreckt fuhr ich auf. Es war das sozial-demokratische Heer, welches unter meinem Sitze durchzog. Den Vortrab konnte ich nicht mehr erblicken - er war geräuschlos an mir vorübergeeilt. Was ich sah, waren Schwerbewaffnete, mit dicken Köpfen und stark hervorragenden Kiefern, welche sie

gesellschaftliche Einrichtung, ihre enge Freundschaft, ihre brüderliche Liebe und ihre Aufopferungsfähigkeit jeden Feind, auch den größten und gefährlichsten, der ihnen hundertmal an Kräften überlegen ist, zu überwinden wissen. Die Ameisen überwachen die Kakerlaken. Sie sind langmüthig und geduldig, sehen den Umtrieben der schwarzen Gäste lange ruhig mit zu und lassen sie oft Jahre hindurch unangefochten gewähren. Zuweilen aber fährt es wie ein elektrischer Funke durch das Volk der sozial-demokratischen Ameisen. Von Baum zu Baum, von Haufe zu Haufe, von Wald zu Wald fliegen ihre Boten, verbreiten sich ihre Lärmzeichen. Ueberall begegnet man zahllosen Schwärmen, die unter dem Jubelgesang:

„Das Volk steh! auf! Der Sturm bricht los!
Wer legt da die Hände feig in den Schooß?“

nach den Vereinigungsplätzen marschiren. Endlich ist das Heer versammelt, unzählig, unübersehbar! Die Führer ordnen die Heerhaufen, bilden die Angriffskolonnen, vertheilen die Schwerbewaffneten, die leichten Waffengattungen, und stellen die Phalanx in Schlachtordnung.

O Freunde, ich habe ein solches Heer erblickt, und noch zittert mein Herz bei dem Gedanken an jene unzähligen Reisigen, die ich an mir vorübermarschiren sah. Ich saß in Cayenne am Ufer des Kuru, auf dem Aste eines Mimosenbaumes, als ich unter meinen Füßen ein knisterndes Getöse hörte, wie von einem Waldbrand. Erschreckt fuhr ich auf. Es war das sozial-demokratische Heer, welches unter meinem Sitze durchzog. Den Vortrab konnte ich nicht mehr erblicken – er war geräuschlos an mir vorübergeeilt. Was ich sah, waren Schwerbewaffnete, mit dicken Köpfen und stark hervorragenden Kiefern, welche sie

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[138/0166] gesellschaftliche Einrichtung, ihre enge Freundschaft, ihre brüderliche Liebe und ihre Aufopferungsfähigkeit jeden Feind, auch den größten und gefährlichsten, der ihnen hundertmal an Kräften überlegen ist, zu überwinden wissen. Die Ameisen überwachen die Kakerlaken. Sie sind langmüthig und geduldig, sehen den Umtrieben der schwarzen Gäste lange ruhig mit zu und lassen sie oft Jahre hindurch unangefochten gewähren. Zuweilen aber fährt es wie ein elektrischer Funke durch das Volk der sozial-demokratischen Ameisen. Von Baum zu Baum, von Haufe zu Haufe, von Wald zu Wald fliegen ihre Boten, verbreiten sich ihre Lärmzeichen. Ueberall begegnet man zahllosen Schwärmen, die unter dem Jubelgesang: „Das Volk steh! auf! Der Sturm bricht los! Wer legt da die Hände feig in den Schooß?“ nach den Vereinigungsplätzen marschiren. Endlich ist das Heer versammelt, unzählig, unübersehbar! Die Führer ordnen die Heerhaufen, bilden die Angriffskolonnen, vertheilen die Schwerbewaffneten, die leichten Waffengattungen, und stellen die Phalanx in Schlachtordnung. O Freunde, ich habe ein solches Heer erblickt, und noch zittert mein Herz bei dem Gedanken an jene unzähligen Reisigen, die ich an mir vorübermarschiren sah. Ich saß in Cayenne am Ufer des Kuru, auf dem Aste eines Mimosenbaumes, als ich unter meinen Füßen ein knisterndes Getöse hörte, wie von einem Waldbrand. Erschreckt fuhr ich auf. Es war das sozial-demokratische Heer, welches unter meinem Sitze durchzog. Den Vortrab konnte ich nicht mehr erblicken – er war geräuschlos an mir vorübergeeilt. Was ich sah, waren Schwerbewaffnete, mit dicken Köpfen und stark hervorragenden Kiefern, welche sie

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_thierstaaten_1851/166>, abgerufen am 26.11.2024.