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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1007.

Kopf und Hinterleib haben sich vom Dotter abgehoben, die allgemeine embryonale
Flosse zeigt sich am Hintertheil als niederer Hautsaum. Am Auge ist die ursprüngliche
Spalte fast geschlossen; im Mittelhirn beginnen die inneren Ablagerungen der Vierhügel.
Die Cirkulation ist über den ganzen Dottersack verbreitet, die Gefäße noch unregelmäßig
buchtig. Am Halse sieht man zwei Kiemenspalten; die Brustflosse ist in die Höhe ge-
schlagen; die Leber erscheint als dunkler Zellenhaufen auf dem Dotter. Darm und
Harnleiter sind deutlich als Röhren zu erkennen.

vor dem Ende der Wirbelsaite zwischen den beiden Schädelleisten hin-
durch, die an diesem Orte stets auseinanderweichen. -- Das Nach-
hirn theilt sich früh in zwei hintereinanderliegende Hälften. Unmittel-
bar an der Trennungslinie, welche es von dem Mittelhirne scheidet,
knospen zwei seitliche Säulen hervor, die in Spitzbogenform gegen
die Rückenfläche hin aufwachsen, einander in der Mittellinie erreichen
und nun nach hinten zu der phrygischen Mützenform des kleinen
Gehirnes
sich ausdehnen. Zu beiden Seiten der hinteren Hälfte
des Nachhirnes schließen sich sehr bald die Ohrblasen ab, welche auf
der Gränze gegen das Rückenmark hin liegen. Im Allgemeinen be-
merkt man, daß anfänglich die einzelnen Hirnabtheilungen geräumig
in einer Linie hintereinander liegen, so daß der Kopf eine bedeutende
Länge im Verhältnisse zur Körperlänge zeigt, daß aber mit dem Fort-
gange der Entwickelung die einzelnen Hirnabtheilungen, besonders aber
die hinteren Parthieen sich stets mehr und mehr zusammenschieben,
eine Tendenz, die bei den höheren Wirbelthieren noch weit stärker
hervortritt.



[Abbildung] Fig. 1007.

Kopf und Hinterleib haben ſich vom Dotter abgehoben, die allgemeine embryonale
Floſſe zeigt ſich am Hintertheil als niederer Hautſaum. Am Auge iſt die urſprüngliche
Spalte faſt geſchloſſen; im Mittelhirn beginnen die inneren Ablagerungen der Vierhügel.
Die Cirkulation iſt über den ganzen Dotterſack verbreitet, die Gefäße noch unregelmäßig
buchtig. Am Halſe ſieht man zwei Kiemenſpalten; die Bruſtfloſſe iſt in die Höhe ge-
ſchlagen; die Leber erſcheint als dunkler Zellenhaufen auf dem Dotter. Darm und
Harnleiter ſind deutlich als Röhren zu erkennen.

vor dem Ende der Wirbelſaite zwiſchen den beiden Schädelleiſten hin-
durch, die an dieſem Orte ſtets auseinanderweichen. — Das Nach-
hirn theilt ſich früh in zwei hintereinanderliegende Hälften. Unmittel-
bar an der Trennungslinie, welche es von dem Mittelhirne ſcheidet,
knoſpen zwei ſeitliche Säulen hervor, die in Spitzbogenform gegen
die Rückenfläche hin aufwachſen, einander in der Mittellinie erreichen
und nun nach hinten zu der phrygiſchen Mützenform des kleinen
Gehirnes
ſich ausdehnen. Zu beiden Seiten der hinteren Hälfte
des Nachhirnes ſchließen ſich ſehr bald die Ohrblaſen ab, welche auf
der Gränze gegen das Rückenmark hin liegen. Im Allgemeinen be-
merkt man, daß anfänglich die einzelnen Hirnabtheilungen geräumig
in einer Linie hintereinander liegen, ſo daß der Kopf eine bedeutende
Länge im Verhältniſſe zur Körperlänge zeigt, daß aber mit dem Fort-
gange der Entwickelung die einzelnen Hirnabtheilungen, beſonders aber
die hinteren Parthieen ſich ſtets mehr und mehr zuſammenſchieben,
eine Tendenz, die bei den höheren Wirbelthieren noch weit ſtärker
hervortritt.


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[89/0095] [Abbildung Fig. 1007. Kopf und Hinterleib haben ſich vom Dotter abgehoben, die allgemeine embryonale Floſſe zeigt ſich am Hintertheil als niederer Hautſaum. Am Auge iſt die urſprüngliche Spalte faſt geſchloſſen; im Mittelhirn beginnen die inneren Ablagerungen der Vierhügel. Die Cirkulation iſt über den ganzen Dotterſack verbreitet, die Gefäße noch unregelmäßig buchtig. Am Halſe ſieht man zwei Kiemenſpalten; die Bruſtfloſſe iſt in die Höhe ge- ſchlagen; die Leber erſcheint als dunkler Zellenhaufen auf dem Dotter. Darm und Harnleiter ſind deutlich als Röhren zu erkennen.] vor dem Ende der Wirbelſaite zwiſchen den beiden Schädelleiſten hin- durch, die an dieſem Orte ſtets auseinanderweichen. — Das Nach- hirn theilt ſich früh in zwei hintereinanderliegende Hälften. Unmittel- bar an der Trennungslinie, welche es von dem Mittelhirne ſcheidet, knoſpen zwei ſeitliche Säulen hervor, die in Spitzbogenform gegen die Rückenfläche hin aufwachſen, einander in der Mittellinie erreichen und nun nach hinten zu der phrygiſchen Mützenform des kleinen Gehirnes ſich ausdehnen. Zu beiden Seiten der hinteren Hälfte des Nachhirnes ſchließen ſich ſehr bald die Ohrblaſen ab, welche auf der Gränze gegen das Rückenmark hin liegen. Im Allgemeinen be- merkt man, daß anfänglich die einzelnen Hirnabtheilungen geräumig in einer Linie hintereinander liegen, ſo daß der Kopf eine bedeutende Länge im Verhältniſſe zur Körperlänge zeigt, daß aber mit dem Fort- gange der Entwickelung die einzelnen Hirnabtheilungen, beſonders aber die hinteren Parthieen ſich ſtets mehr und mehr zuſammenſchieben, eine Tendenz, die bei den höheren Wirbelthieren noch weit ſtärker hervortritt.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/95>, abgerufen am 27.11.2024.