Stirn vergesellschaftet mit den starken, breiten Backenknochen und den schiefen Flächen der Scheitelbeine, wodurch der Schädel, von vorn ge- sehen, eine mehr pyramidale Gestalt erhält. Die Tibeter und einige Stämme Hinterindiens scheinen in der nächsten Verwandtschaft mit diesem Typus der turanischen Art zu stehen, in der die höchste Schä- delform, die Langköpfe mit senkrechten Zähnen, noch nicht entwickelt ist.
Der Iraner.
[Abbildung]
Fig. 1490. Fig. 1491. Fig. 1492.
Schäbel eines alten Etruskers. Fig. 1490. Von vorn. Fig. 1491. Profil. Fig. 1492. Scheitelansicht.
Wir bezeichnen mit diesem Ausdrucke diejenige Menschenart, welche man auch mit dem Namen der kaukasischen oder weißen Art belegt hat. Die Entwickelung des Pigmentes hängt bei dieser Art wesentlich von dem Wohnorte ab, so daß die bei Weitem zahlreichsten Völkerstämme, welche gemäßigte Klimate bewohnen, eine weiße Hautfarbe besitzen, durch welche an gewissen Stellen, wie an den Wangen, die Blutfarbe durchschimmert, während die Bewohner südlicherer Gegenden bald eine mehr grünliche Bronzefarbe, bald eine bis zum Schwarzen gehende braune Färbung besitzen. Die Art selbst erstreckt sich von Vorder- Indien her über das persische Hochplateau und den Kaukasus hinüber nach Europa, welches sie mit Ausnahme des Nordens und Ungarns ganz bevölkert, so wie über den nördlichen Theil von Afrika, etwa von dem Wendekreise an, wobei sie indeß an dem arabischen Golfe, dem ganzen Laufe des Nil nachdringend bis weit gegen den Aequator
Stirn vergeſellſchaftet mit den ſtarken, breiten Backenknochen und den ſchiefen Flächen der Scheitelbeine, wodurch der Schädel, von vorn ge- ſehen, eine mehr pyramidale Geſtalt erhält. Die Tibeter und einige Stämme Hinterindiens ſcheinen in der nächſten Verwandtſchaft mit dieſem Typus der turaniſchen Art zu ſtehen, in der die höchſte Schä- delform, die Langköpfe mit ſenkrechten Zähnen, noch nicht entwickelt iſt.
Der Iraner.
[Abbildung]
Fig. 1490. Fig. 1491. Fig. 1492.
Schäbel eines alten Etruskers. Fig. 1490. Von vorn. Fig. 1491. Profil. Fig. 1492. Scheitelanſicht.
Wir bezeichnen mit dieſem Ausdrucke diejenige Menſchenart, welche man auch mit dem Namen der kaukaſiſchen oder weißen Art belegt hat. Die Entwickelung des Pigmentes hängt bei dieſer Art weſentlich von dem Wohnorte ab, ſo daß die bei Weitem zahlreichſten Völkerſtämme, welche gemäßigte Klimate bewohnen, eine weiße Hautfarbe beſitzen, durch welche an gewiſſen Stellen, wie an den Wangen, die Blutfarbe durchſchimmert, während die Bewohner ſüdlicherer Gegenden bald eine mehr grünliche Bronzefarbe, bald eine bis zum Schwarzen gehende braune Färbung beſitzen. Die Art ſelbſt erſtreckt ſich von Vorder- Indien her über das perſiſche Hochplateau und den Kaukaſus hinüber nach Europa, welches ſie mit Ausnahme des Nordens und Ungarns ganz bevölkert, ſo wie über den nördlichen Theil von Afrika, etwa von dem Wendekreiſe an, wobei ſie indeß an dem arabiſchen Golfe, dem ganzen Laufe des Nil nachdringend bis weit gegen den Aequator
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><p><pbfacs="#f0573"n="567"/>
Stirn vergeſellſchaftet mit den ſtarken, breiten Backenknochen und den<lb/>ſchiefen Flächen der Scheitelbeine, wodurch der Schädel, von vorn ge-<lb/>ſehen, eine mehr pyramidale Geſtalt erhält. Die <hirendition="#g">Tibeter</hi> und einige<lb/>
Stämme Hinterindiens ſcheinen in der nächſten Verwandtſchaft mit<lb/>
dieſem Typus der turaniſchen Art zu ſtehen, in der die höchſte Schä-<lb/>
delform, die Langköpfe mit ſenkrechten Zähnen, noch nicht entwickelt iſt.</p></div><lb/><divn="7"><head><hirendition="#g">Der Iraner</hi>.</head><lb/><figure><head>Fig. 1490. Fig. 1491. Fig. 1492.</head><lb/><p>Schäbel eines alten Etruskers.<lb/>
Fig. 1490. Von vorn. Fig. 1491. Profil. Fig. 1492. Scheitelanſicht.</p></figure><lb/><p>Wir bezeichnen mit dieſem Ausdrucke diejenige Menſchenart, welche<lb/>
man auch mit dem Namen der kaukaſiſchen oder weißen Art belegt hat.<lb/>
Die Entwickelung des Pigmentes hängt bei dieſer Art weſentlich von<lb/>
dem Wohnorte ab, ſo daß die bei Weitem zahlreichſten Völkerſtämme,<lb/>
welche gemäßigte Klimate bewohnen, eine weiße Hautfarbe beſitzen,<lb/>
durch welche an gewiſſen Stellen, wie an den Wangen, die Blutfarbe<lb/>
durchſchimmert, während die Bewohner ſüdlicherer Gegenden bald eine<lb/>
mehr grünliche Bronzefarbe, bald eine bis zum Schwarzen gehende<lb/>
braune Färbung beſitzen. Die Art ſelbſt erſtreckt ſich von Vorder-<lb/>
Indien her über das perſiſche Hochplateau und den Kaukaſus hinüber<lb/>
nach Europa, welches ſie mit Ausnahme des Nordens und Ungarns<lb/>
ganz bevölkert, ſo wie über den nördlichen Theil von Afrika, etwa<lb/>
von dem Wendekreiſe an, wobei ſie indeß an dem arabiſchen Golfe,<lb/>
dem ganzen Laufe des Nil nachdringend bis weit gegen den Aequator<lb/></p></div></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[567/0573]
Stirn vergeſellſchaftet mit den ſtarken, breiten Backenknochen und den
ſchiefen Flächen der Scheitelbeine, wodurch der Schädel, von vorn ge-
ſehen, eine mehr pyramidale Geſtalt erhält. Die Tibeter und einige
Stämme Hinterindiens ſcheinen in der nächſten Verwandtſchaft mit
dieſem Typus der turaniſchen Art zu ſtehen, in der die höchſte Schä-
delform, die Langköpfe mit ſenkrechten Zähnen, noch nicht entwickelt iſt.
Der Iraner.
[Abbildung Fig. 1490. Fig. 1491. Fig. 1492.
Schäbel eines alten Etruskers.
Fig. 1490. Von vorn. Fig. 1491. Profil. Fig. 1492. Scheitelanſicht. ]
Wir bezeichnen mit dieſem Ausdrucke diejenige Menſchenart, welche
man auch mit dem Namen der kaukaſiſchen oder weißen Art belegt hat.
Die Entwickelung des Pigmentes hängt bei dieſer Art weſentlich von
dem Wohnorte ab, ſo daß die bei Weitem zahlreichſten Völkerſtämme,
welche gemäßigte Klimate bewohnen, eine weiße Hautfarbe beſitzen,
durch welche an gewiſſen Stellen, wie an den Wangen, die Blutfarbe
durchſchimmert, während die Bewohner ſüdlicherer Gegenden bald eine
mehr grünliche Bronzefarbe, bald eine bis zum Schwarzen gehende
braune Färbung beſitzen. Die Art ſelbſt erſtreckt ſich von Vorder-
Indien her über das perſiſche Hochplateau und den Kaukaſus hinüber
nach Europa, welches ſie mit Ausnahme des Nordens und Ungarns
ganz bevölkert, ſo wie über den nördlichen Theil von Afrika, etwa
von dem Wendekreiſe an, wobei ſie indeß an dem arabiſchen Golfe,
dem ganzen Laufe des Nil nachdringend bis weit gegen den Aequator
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/573>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.