andere Stoffe mit ihrem Gebisse an. Die zierliche Körpergestalt und das niedliche Aussehen der Mäuse im Ganzen ist bekannt und erhält sich bei der ganzen Familie; die meisten haben einen langen Schwanz, der mehr oder weniger behaart ist; -- nur bei einigen wird er kürzer und selbst rudimentär. Der Schädel ist gestreckt, das Unteraugenhöhlenloch nur ein schmaler senkrechter Schlitz, unter welchem der Oberkiefer blasig aufgetrieben ist; der Jochbogen schwach, der Winkel des Unter- kiefers abgerundet; an den Vorderfüßen finden sich vier Zehen und an der Stelle des Daumens eine unbedeutende nagellose Warze, an den Hinterfüßen fünf mit Nägeln versehene Zehen; die Schlüsselbeine sind vollkommen ausgebildet und die Arme werden in der Regel zum Halten des Futters benutzt, das gewöhnlich in sitzender Stellung ver- zehrt wird. Charakteristisch ist das Gebiß insofern, als die unteren Schneidezähne bedeutend verschmälert sind und nicht in eine horizon- tale Meißelfläche, wie bei den übrigen Nagern, sondern in eine Spitze auslaufen; Zahl und Form der Backzähne sind sehr verschieden, ge- wöhnlich finden sich drei oben und unten in jeder Kieferhälfte, zuwei- len auch vier, höchst selten nur zwei. Bei vielen Gattungen finden sich entgegengesetzte oder abwechselnde Schmelzfalten, bei anderen da- gegen stumpfe Querhöcker, die von beiden Seiten her in einander grei- fen und die dann wahre doppelte Wurzeln besitzen. Es gehören zu dieser Familie diejenigen Nager, welche in den kultivirten Gegenden theils auf dem Felde, wie der Hamster und die Scharrmäuse, theils
[Abbildung]
Fig. 1463.
Die Scharrmaus (Hypudaeus (Arvicola) arvalis).
in den Wohnungen den meisten Schaden zufügen. Mus; Cricetus; Meriones (Gerbillus); Hypudaeus (Arvicola); Lemmus; Fiber; Hydro- mys; Saccomys.
Der Familie der Mäuse entspricht in Südamerika die in dem äuße- ren Ansehen und der Körperform sehr ähnliche Familie der Schrot-
andere Stoffe mit ihrem Gebiſſe an. Die zierliche Körpergeſtalt und das niedliche Ausſehen der Mäuſe im Ganzen iſt bekannt und erhält ſich bei der ganzen Familie; die meiſten haben einen langen Schwanz, der mehr oder weniger behaart iſt; — nur bei einigen wird er kürzer und ſelbſt rudimentär. Der Schädel iſt geſtreckt, das Unteraugenhöhlenloch nur ein ſchmaler ſenkrechter Schlitz, unter welchem der Oberkiefer blaſig aufgetrieben iſt; der Jochbogen ſchwach, der Winkel des Unter- kiefers abgerundet; an den Vorderfüßen finden ſich vier Zehen und an der Stelle des Daumens eine unbedeutende nagelloſe Warze, an den Hinterfüßen fünf mit Nägeln verſehene Zehen; die Schlüſſelbeine ſind vollkommen ausgebildet und die Arme werden in der Regel zum Halten des Futters benutzt, das gewöhnlich in ſitzender Stellung ver- zehrt wird. Charakteriſtiſch iſt das Gebiß inſofern, als die unteren Schneidezähne bedeutend verſchmälert ſind und nicht in eine horizon- tale Meißelfläche, wie bei den übrigen Nagern, ſondern in eine Spitze auslaufen; Zahl und Form der Backzähne ſind ſehr verſchieden, ge- wöhnlich finden ſich drei oben und unten in jeder Kieferhälfte, zuwei- len auch vier, höchſt ſelten nur zwei. Bei vielen Gattungen finden ſich entgegengeſetzte oder abwechſelnde Schmelzfalten, bei anderen da- gegen ſtumpfe Querhöcker, die von beiden Seiten her in einander grei- fen und die dann wahre doppelte Wurzeln beſitzen. Es gehören zu dieſer Familie diejenigen Nager, welche in den kultivirten Gegenden theils auf dem Felde, wie der Hamſter und die Scharrmäuſe, theils
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Fig. 1463.
Die Scharrmaus (Hypudaeus (Arvicola) arvalis).
in den Wohnungen den meiſten Schaden zufügen. Mus; Cricetus; Meriones (Gerbillus); Hypudaeus (Arvicola); Lemmus; Fiber; Hydro- mys; Saccomys.
Der Familie der Mäuſe entſpricht in Südamerika die in dem äuße- ren Anſehen und der Körperform ſehr ähnliche Familie der Schrot-
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andere Stoffe mit ihrem Gebiſſe an. Die zierliche Körpergeſtalt und das
niedliche Ausſehen der Mäuſe im Ganzen iſt bekannt und erhält ſich bei
der ganzen Familie; die meiſten haben einen langen Schwanz, der mehr
oder weniger behaart iſt; — nur bei einigen wird er kürzer und
ſelbſt rudimentär. Der Schädel iſt geſtreckt, das Unteraugenhöhlenloch
nur ein ſchmaler ſenkrechter Schlitz, unter welchem der Oberkiefer
blaſig aufgetrieben iſt; der Jochbogen ſchwach, der Winkel des Unter-
kiefers abgerundet; an den Vorderfüßen finden ſich vier Zehen und
an der Stelle des Daumens eine unbedeutende nagelloſe Warze, an
den Hinterfüßen fünf mit Nägeln verſehene Zehen; die Schlüſſelbeine
ſind vollkommen ausgebildet und die Arme werden in der Regel zum
Halten des Futters benutzt, das gewöhnlich in ſitzender Stellung ver-
zehrt wird. Charakteriſtiſch iſt das Gebiß inſofern, als die unteren
Schneidezähne bedeutend verſchmälert ſind und nicht in eine horizon-
tale Meißelfläche, wie bei den übrigen Nagern, ſondern in eine Spitze
auslaufen; Zahl und Form der Backzähne ſind ſehr verſchieden, ge-
wöhnlich finden ſich drei oben und unten in jeder Kieferhälfte, zuwei-
len auch vier, höchſt ſelten nur zwei. Bei vielen Gattungen finden
ſich entgegengeſetzte oder abwechſelnde Schmelzfalten, bei anderen da-
gegen ſtumpfe Querhöcker, die von beiden Seiten her in einander grei-
fen und die dann wahre doppelte Wurzeln beſitzen. Es gehören zu
dieſer Familie diejenigen Nager, welche in den kultivirten Gegenden
theils auf dem Felde, wie der Hamſter und die Scharrmäuſe, theils
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Die Scharrmaus (Hypudaeus (Arvicola) arvalis).]
in den Wohnungen den meiſten Schaden zufügen. Mus; Cricetus;
Meriones (Gerbillus); Hypudaeus (Arvicola); Lemmus; Fiber; Hydro-
mys; Saccomys.
Der Familie der Mäuſe entſpricht in Südamerika die in dem äuße-
ren Anſehen und der Körperform ſehr ähnliche Familie der Schrot-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/526>, abgerufen am 24.11.2024.
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