der röhrenförmigen Gebärmutter festheftet, ist allen Thieren dieser Reihe gemeinsam, ebenso die Zusammensetzung des Gebisses aus kleinen, kranzförmig gestellten Schneidezähnen, großen, hakenförmig gekrümmten scharfen Eckzähnen und scharfschneidenden höckerigen Backzähnen, welche nicht zum Kauen, sondern nur zum Zerschneiden der Nahrung geeignet sind. Wir finden in dieser Reihe zwei Ordnungen, die sich auf den ersten Blick durch die Bildung der Extremitäten unterscheiden.
Ordnung der Robben. (Pinnipedia.)
[Abbildung]
Fig. 1414.
Skelett des Seehundes (Phoca) in seine Silhouette eingezeichnet. vq Schwanzwirbel. vs Kreuzwirbel. vl Lendenwirbel. vd Rückenwirbel. vc Halswirbel. s Brustbein. h Oberarm. r Speiche. ca Handwurzel. mc Mittelhand. ph Phalangen. o Schulterblatt. c Ripven. f Schenkelbein. r Kniescheibe. p Wadenbein. t Schienbein. ta Fußwurzel. mt Mittelfuß. ph Zehen. b Becken.
Die Robben zeichnen sich durch den fast drehrunden, von vorn nach hinten kegelförmig verschmälerten, mit Flossenfüßen versehenen Körper aus, der allmälig in den starken Hals übergeht, auf welchem ein meist kleiner, fast rundlicher Kopf sitzt. Alle Formen der kräftigen Muskulatur sind durch eine dicke Specklage verhüllt, über welche eine mit platt anliegenden Haaren besetzte dicke Haut gezogen ist. Die ganze Gestalt der Thiere hat etwas außerordentlich Plumpes und Schwerfälliges, und nähert sich derjenigen der Wale. Der Schädel ist kurz, kräftig, die Kiefer gedrungen, die Leisten für den Ansatz der Schläfenmuskeln stark entwickelt, so daß bei vielen Gattungen ein
der röhrenförmigen Gebärmutter feſtheftet, iſt allen Thieren dieſer Reihe gemeinſam, ebenſo die Zuſammenſetzung des Gebiſſes aus kleinen, kranzförmig geſtellten Schneidezähnen, großen, hakenförmig gekrümmten ſcharfen Eckzähnen und ſcharfſchneidenden höckerigen Backzähnen, welche nicht zum Kauen, ſondern nur zum Zerſchneiden der Nahrung geeignet ſind. Wir finden in dieſer Reihe zwei Ordnungen, die ſich auf den erſten Blick durch die Bildung der Extremitäten unterſcheiden.
Ordnung der Robben. (Pinnipedia.)
[Abbildung]
Fig. 1414.
Skelett des Seehundes (Phoca) in ſeine Silhouette eingezeichnet. vq Schwanzwirbel. vs Kreuzwirbel. vl Lendenwirbel. vd Rückenwirbel. vc Halswirbel. s Bruſtbein. h Oberarm. r Speiche. ca Handwurzel. mc Mittelhand. ph Phalangen. o Schulterblatt. c Ripven. f Schenkelbein. r Knieſcheibe. p Wadenbein. t Schienbein. ta Fußwurzel. mt Mittelfuß. ph Zehen. b Becken.
Die Robben zeichnen ſich durch den faſt drehrunden, von vorn nach hinten kegelförmig verſchmälerten, mit Floſſenfüßen verſehenen Körper aus, der allmälig in den ſtarken Hals übergeht, auf welchem ein meiſt kleiner, faſt rundlicher Kopf ſitzt. Alle Formen der kräftigen Muskulatur ſind durch eine dicke Specklage verhüllt, über welche eine mit platt anliegenden Haaren beſetzte dicke Haut gezogen iſt. Die ganze Geſtalt der Thiere hat etwas außerordentlich Plumpes und Schwerfälliges, und nähert ſich derjenigen der Wale. Der Schädel iſt kurz, kräftig, die Kiefer gedrungen, die Leiſten für den Anſatz der Schläfenmuskeln ſtark entwickelt, ſo daß bei vielen Gattungen ein
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der röhrenförmigen Gebärmutter feſtheftet, iſt allen Thieren dieſer
Reihe gemeinſam, ebenſo die Zuſammenſetzung des Gebiſſes aus kleinen,
kranzförmig geſtellten Schneidezähnen, großen, hakenförmig gekrümmten
ſcharfen Eckzähnen und ſcharfſchneidenden höckerigen Backzähnen, welche
nicht zum Kauen, ſondern nur zum Zerſchneiden der Nahrung geeignet
ſind. Wir finden in dieſer Reihe zwei Ordnungen, die ſich auf den
erſten Blick durch die Bildung der Extremitäten unterſcheiden.
Ordnung der Robben. (Pinnipedia.)
[Abbildung Fig. 1414.
Skelett des Seehundes (Phoca) in ſeine Silhouette eingezeichnet.
vq Schwanzwirbel. vs Kreuzwirbel. vl Lendenwirbel. vd Rückenwirbel.
vc Halswirbel. s Bruſtbein. h Oberarm. r Speiche. ca Handwurzel.
mc Mittelhand. ph Phalangen. o Schulterblatt. c Ripven. f Schenkelbein.
r Knieſcheibe. p Wadenbein. t Schienbein. ta Fußwurzel. mt Mittelfuß.
ph Zehen. b Becken. ]
Die Robben zeichnen ſich durch den faſt drehrunden, von vorn
nach hinten kegelförmig verſchmälerten, mit Floſſenfüßen verſehenen
Körper aus, der allmälig in den ſtarken Hals übergeht, auf welchem
ein meiſt kleiner, faſt rundlicher Kopf ſitzt. Alle Formen der kräftigen
Muskulatur ſind durch eine dicke Specklage verhüllt, über welche eine
mit platt anliegenden Haaren beſetzte dicke Haut gezogen iſt. Die
ganze Geſtalt der Thiere hat etwas außerordentlich Plumpes und
Schwerfälliges, und nähert ſich derjenigen der Wale. Der Schädel
iſt kurz, kräftig, die Kiefer gedrungen, die Leiſten für den Anſatz der
Schläfenmuskeln ſtark entwickelt, ſo daß bei vielen Gattungen ein
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/492>, abgerufen am 22.11.2024.
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