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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1385.

Skelett des Schweinefußes.
Der Daumen ist verschwunden, Zeige-
und kleiner Finger rudimentär, so daß sie
den Boden nicht berühren und als After-
Klauen hervorstehen. a Elle (cubitus).
b Speiche (radius). c Handwurzel (car-
pus)
. d Mittelhand (metacarpus). e klei-
ner Finger. f Zeigefinger. g Mittel-
finger. h vierter Finger.

besonders morastige Waldungen.
ähnliche Zeichnungen bilden. An
den Füßen sind die beiden Mittel-
zehen stärker verlängert, vollkommen
frei und mit zwei großen Hufklauen
versehen, womit die Thiere allein
den Boden berühren. Die beiden
äußeren Zehen sind bei weitem klei-
ner, kürzer und durch zwei kleinere
Afterklauen an der hinteren Fläche
der Füße angezeigt. Die Thiere
dieser Familie sind über die ganze
heiße und gemäßigte Zone aller
Erdtheile verbreitet und als Nah-
rungsmittel geschätzt, weßhalb die
Zucht einiger Arten als wesentlicher
Zweig der Landwirthschaft betrieben
wird. Die wilden leben stets in
großen Rudeln zusammen und lieben
Sus; Dicotyles; Babirussa; Phaco-
chaerus; Hyotherium; Chaeropotamus.

[Abbildung] Fig. 1386.

Umriß des Palaeotherium magnum, restaurirt.

Zwischen die Schweine einerseits und die Tapire andererseits stellt
sich eine fossile Gattung, welche wohl als Repräsentant einer eigenen
Familie (Palaeotherida) betrachtet werden muß. Das Skelett der Pa-
läotherien, deren Ueberreste sich namentlich im Pariser Gypse häufig
vorfinden, ist bis auf wenige Einzelheiten ziemlich vollständig gekannt.
Die erhabenen abstehenden Nasenbeine, welche auf einen kurzen beweg-
lichen Rüssel in ähnlicher Weise wie bei dem Tapir schließen lassen,
die allgemeine Körperform, die meißelartigen Schneidezähne und die


[Abbildung] Fig. 1385.

Skelett des Schweinefußes.
Der Daumen iſt verſchwunden, Zeige-
und kleiner Finger rudimentär, ſo daß ſie
den Boden nicht berühren und als After-
Klauen hervorſtehen. a Elle (cubitus).
b Speiche (radius). c Handwurzel (car-
pus)
. d Mittelhand (metacarpus). e klei-
ner Finger. f Zeigefinger. g Mittel-
finger. h vierter Finger.

beſonders moraſtige Waldungen.
ähnliche Zeichnungen bilden. An
den Füßen ſind die beiden Mittel-
zehen ſtärker verlängert, vollkommen
frei und mit zwei großen Hufklauen
verſehen, womit die Thiere allein
den Boden berühren. Die beiden
äußeren Zehen ſind bei weitem klei-
ner, kürzer und durch zwei kleinere
Afterklauen an der hinteren Fläche
der Füße angezeigt. Die Thiere
dieſer Familie ſind über die ganze
heiße und gemäßigte Zone aller
Erdtheile verbreitet und als Nah-
rungsmittel geſchätzt, weßhalb die
Zucht einiger Arten als weſentlicher
Zweig der Landwirthſchaft betrieben
wird. Die wilden leben ſtets in
großen Rudeln zuſammen und lieben
Sus; Dicotyles; Babirussa; Phaco-
chaerus; Hyotherium; Chaeropotamus.

[Abbildung] Fig. 1386.

Umriß des Palaeotherium magnum, reſtaurirt.

Zwiſchen die Schweine einerſeits und die Tapire andererſeits ſtellt
ſich eine foſſile Gattung, welche wohl als Repräſentant einer eigenen
Familie (Palaeotherida) betrachtet werden muß. Das Skelett der Pa-
läotherien, deren Ueberreſte ſich namentlich im Pariſer Gypſe häufig
vorfinden, iſt bis auf wenige Einzelheiten ziemlich vollſtändig gekannt.
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lichen Rüſſel in ähnlicher Weiſe wie bei dem Tapir ſchließen laſſen,
die allgemeine Körperform, die meißelartigen Schneidezähne und die

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[462/0468] [Abbildung Fig. 1385. Skelett des Schweinefußes. Der Daumen iſt verſchwunden, Zeige- und kleiner Finger rudimentär, ſo daß ſie den Boden nicht berühren und als After- Klauen hervorſtehen. a Elle (cubitus). b Speiche (radius). c Handwurzel (car- pus). d Mittelhand (metacarpus). e klei- ner Finger. f Zeigefinger. g Mittel- finger. h vierter Finger.] beſonders moraſtige Waldungen. ähnliche Zeichnungen bilden. An den Füßen ſind die beiden Mittel- zehen ſtärker verlängert, vollkommen frei und mit zwei großen Hufklauen verſehen, womit die Thiere allein den Boden berühren. Die beiden äußeren Zehen ſind bei weitem klei- ner, kürzer und durch zwei kleinere Afterklauen an der hinteren Fläche der Füße angezeigt. Die Thiere dieſer Familie ſind über die ganze heiße und gemäßigte Zone aller Erdtheile verbreitet und als Nah- rungsmittel geſchätzt, weßhalb die Zucht einiger Arten als weſentlicher Zweig der Landwirthſchaft betrieben wird. Die wilden leben ſtets in großen Rudeln zuſammen und lieben Sus; Dicotyles; Babirussa; Phaco- chaerus; Hyotherium; Chaeropotamus. [Abbildung Fig. 1386. Umriß des Palaeotherium magnum, reſtaurirt. ] Zwiſchen die Schweine einerſeits und die Tapire andererſeits ſtellt ſich eine foſſile Gattung, welche wohl als Repräſentant einer eigenen Familie (Palaeotherida) betrachtet werden muß. Das Skelett der Pa- läotherien, deren Ueberreſte ſich namentlich im Pariſer Gypſe häufig vorfinden, iſt bis auf wenige Einzelheiten ziemlich vollſtändig gekannt. Die erhabenen abſtehenden Naſenbeine, welche auf einen kurzen beweg- lichen Rüſſel in ähnlicher Weiſe wie bei dem Tapir ſchließen laſſen, die allgemeine Körperform, die meißelartigen Schneidezähne und die

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/468>, abgerufen am 22.11.2024.