Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite

Mit Ausnahme der erwähnten Tagschläfer ist das Gefieder der mei-
sten Vögel dieser Famile sehr lebhaft gefärbt und oft mit schönem
Metallglanze versehen. Coracias; Prionites (Momotus); Eurystomus;
Eurylaema; Podargus
.

Die Bienenfresser (Meropida), welche mit der vorigen Familie

[Abbildung] Fig. 1237.

Der Bienenwolf (Merops apiaster).

das glänzende Gefieder gemein ha-
ben, unterscheiden sich von ihr durch
den langen, spitzen, etwas geboge-
nen, an der Basis ziemlich breiten
Schnabel, der eine scharfe Kante
besitzt, durch die langen, spitzen
Flügel, die kurzen, schwachen Füße,
deren Mittel- und Außenzehe bis
über die Mitte miteinander ver-
wachsen sind und deren Läufe vorn
getäfelt, hinten sehr fein genetzt
sind. Die lebhaften Vögel schwärmen in südlichen Gegenden in ähn-
licher Weise wie die Schwalben umher und schnappen besonders
Wespen und Bienen weg. Merops; Nyctiornis.

Die Familie der Wiedehopfe (Upupida) hat einen äußerst dünnen

[Abbildung] Fig. 1238.

Der Wiedehopf (Upupa epops).

langen, gebogenen Schnabel, dessen
beide Hälften vollkommen platt auf-
einander liegen und keine Rinne
zeigen, indem die sehr kurze, drei-
eckige Zunge nur in der Tiefe des
Rachens zwischen den beiden aus-
einandergehenden Aesten des Unter-
kiefers liegt, nicht aber in den
Schnabel vordringt. Die Läufe
sind in dieser Familie meist auch
hinten theilweise getäfelt, die Zehen
groß und vollkommen getrennt; sie leben mehr auf der Erde und auf
Bäumen, in deren Ritzen und Löchern sie Insekten suchen. Upupa;
Irrisor
.

Die Familie der Eisvögel (Alcedida) zeichnet sich im Allgemei-
nen durch das große Mißverhältniß zwischen dem Körper und dem

Mit Ausnahme der erwähnten Tagſchläfer iſt das Gefieder der mei-
ſten Vögel dieſer Famile ſehr lebhaft gefärbt und oft mit ſchönem
Metallglanze verſehen. Coracias; Prionites (Momotus); Eurystomus;
Eurylaema; Podargus
.

Die Bienenfreſſer (Meropida), welche mit der vorigen Familie

[Abbildung] Fig. 1237.

Der Bienenwolf (Merops apiaster).

das glänzende Gefieder gemein ha-
ben, unterſcheiden ſich von ihr durch
den langen, ſpitzen, etwas geboge-
nen, an der Baſis ziemlich breiten
Schnabel, der eine ſcharfe Kante
beſitzt, durch die langen, ſpitzen
Flügel, die kurzen, ſchwachen Füße,
deren Mittel- und Außenzehe bis
über die Mitte miteinander ver-
wachſen ſind und deren Läufe vorn
getäfelt, hinten ſehr fein genetzt
ſind. Die lebhaften Vögel ſchwärmen in ſüdlichen Gegenden in ähn-
licher Weiſe wie die Schwalben umher und ſchnappen beſonders
Weſpen und Bienen weg. Merops; Nyctiornis.

Die Familie der Wiedehopfe (Upupida) hat einen äußerſt dünnen

[Abbildung] Fig. 1238.

Der Wiedehopf (Upupa epops).

langen, gebogenen Schnabel, deſſen
beide Hälften vollkommen platt auf-
einander liegen und keine Rinne
zeigen, indem die ſehr kurze, drei-
eckige Zunge nur in der Tiefe des
Rachens zwiſchen den beiden aus-
einandergehenden Aeſten des Unter-
kiefers liegt, nicht aber in den
Schnabel vordringt. Die Läufe
ſind in dieſer Familie meiſt auch
hinten theilweiſe getäfelt, die Zehen
groß und vollkommen getrennt; ſie leben mehr auf der Erde und auf
Bäumen, in deren Ritzen und Löchern ſie Inſekten ſuchen. Upupa;
Irrisor
.

Die Familie der Eisvögel (Alcedida) zeichnet ſich im Allgemei-
nen durch das große Mißverhältniß zwiſchen dem Körper und dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0349" n="343"/>
Mit Ausnahme der erwähnten Tag&#x017F;chläfer i&#x017F;t das Gefieder der mei-<lb/>
&#x017F;ten Vögel die&#x017F;er Famile &#x017F;ehr lebhaft gefärbt und oft mit &#x017F;chönem<lb/>
Metallglanze ver&#x017F;ehen. <hi rendition="#aq">Coracias; Prionites (Momotus); Eurystomus;<lb/>
Eurylaema; Podargus</hi>.</p><lb/>
                <p>Die <hi rendition="#b">Bienenfre&#x017F;&#x017F;er</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(Meropida)</hi></hi>, welche mit der vorigen Familie<lb/><figure><head>Fig. 1237.</head><lb/><p>Der Bienenwolf <hi rendition="#aq">(Merops apiaster)</hi>.</p></figure><lb/>
das glänzende Gefieder gemein ha-<lb/>
ben, unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich von ihr durch<lb/>
den langen, &#x017F;pitzen, etwas geboge-<lb/>
nen, an der Ba&#x017F;is ziemlich breiten<lb/>
Schnabel, der eine &#x017F;charfe Kante<lb/>
be&#x017F;itzt, durch die langen, &#x017F;pitzen<lb/>
Flügel, die kurzen, &#x017F;chwachen Füße,<lb/>
deren Mittel- und Außenzehe bis<lb/>
über die Mitte miteinander ver-<lb/>
wach&#x017F;en &#x017F;ind und deren Läufe vorn<lb/>
getäfelt, hinten &#x017F;ehr fein genetzt<lb/>
&#x017F;ind. Die lebhaften Vögel &#x017F;chwärmen in &#x017F;üdlichen Gegenden in ähn-<lb/>
licher Wei&#x017F;e wie die Schwalben umher und &#x017F;chnappen be&#x017F;onders<lb/>
We&#x017F;pen und Bienen weg. <hi rendition="#aq">Merops; Nyctiornis</hi>.</p><lb/>
                <p>Die Familie der <hi rendition="#b">Wiedehopfe</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(Upupida)</hi></hi> hat einen äußer&#x017F;t dünnen<lb/><figure><head>Fig. 1238.</head><lb/><p>Der Wiedehopf <hi rendition="#aq">(Upupa epops)</hi>.</p></figure><lb/>
langen, gebogenen Schnabel, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
beide Hälften vollkommen platt auf-<lb/>
einander liegen und keine Rinne<lb/>
zeigen, indem die &#x017F;ehr kurze, drei-<lb/>
eckige Zunge nur in der Tiefe des<lb/>
Rachens zwi&#x017F;chen den beiden aus-<lb/>
einandergehenden Ae&#x017F;ten des Unter-<lb/>
kiefers liegt, nicht aber in den<lb/>
Schnabel vordringt. Die Läufe<lb/>
&#x017F;ind in die&#x017F;er Familie mei&#x017F;t auch<lb/>
hinten theilwei&#x017F;e getäfelt, die Zehen<lb/>
groß und vollkommen getrennt; &#x017F;ie leben mehr auf der Erde und auf<lb/>
Bäumen, in deren Ritzen und Löchern &#x017F;ie In&#x017F;ekten &#x017F;uchen. <hi rendition="#aq">Upupa;<lb/>
Irrisor</hi>.</p><lb/>
                <p>Die Familie der <hi rendition="#b">Eisvögel</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Alcedida</hi>)</hi> zeichnet &#x017F;ich im Allgemei-<lb/>
nen durch das große Mißverhältniß zwi&#x017F;chen dem Körper und dem<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[343/0349] Mit Ausnahme der erwähnten Tagſchläfer iſt das Gefieder der mei- ſten Vögel dieſer Famile ſehr lebhaft gefärbt und oft mit ſchönem Metallglanze verſehen. Coracias; Prionites (Momotus); Eurystomus; Eurylaema; Podargus. Die Bienenfreſſer (Meropida), welche mit der vorigen Familie [Abbildung Fig. 1237. Der Bienenwolf (Merops apiaster).] das glänzende Gefieder gemein ha- ben, unterſcheiden ſich von ihr durch den langen, ſpitzen, etwas geboge- nen, an der Baſis ziemlich breiten Schnabel, der eine ſcharfe Kante beſitzt, durch die langen, ſpitzen Flügel, die kurzen, ſchwachen Füße, deren Mittel- und Außenzehe bis über die Mitte miteinander ver- wachſen ſind und deren Läufe vorn getäfelt, hinten ſehr fein genetzt ſind. Die lebhaften Vögel ſchwärmen in ſüdlichen Gegenden in ähn- licher Weiſe wie die Schwalben umher und ſchnappen beſonders Weſpen und Bienen weg. Merops; Nyctiornis. Die Familie der Wiedehopfe (Upupida) hat einen äußerſt dünnen [Abbildung Fig. 1238. Der Wiedehopf (Upupa epops).] langen, gebogenen Schnabel, deſſen beide Hälften vollkommen platt auf- einander liegen und keine Rinne zeigen, indem die ſehr kurze, drei- eckige Zunge nur in der Tiefe des Rachens zwiſchen den beiden aus- einandergehenden Aeſten des Unter- kiefers liegt, nicht aber in den Schnabel vordringt. Die Läufe ſind in dieſer Familie meiſt auch hinten theilweiſe getäfelt, die Zehen groß und vollkommen getrennt; ſie leben mehr auf der Erde und auf Bäumen, in deren Ritzen und Löchern ſie Inſekten ſuchen. Upupa; Irrisor. Die Familie der Eisvögel (Alcedida) zeichnet ſich im Allgemei- nen durch das große Mißverhältniß zwiſchen dem Körper und dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/349
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/349>, abgerufen am 22.11.2024.