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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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Die Schmuckvögel (Colopterida) haben einen meist kurzen Schna-

[Abbildung] Fig. 1235.

Haubenschmuckvogel (Ampelis cucullata).

bel, der entweder ganz gerade oder
mit nur schwach gebogener Firste
versehen ist, gewöhnlich aber einen
kleinen Haken und eine Einkerbung
hinter demselben hat; zuweilen ist
dieser Schnabel sehr platt und ver-
breitert, in anderen Fällen mehr
seitlich zusammengedrückt und hoch.
An den oft ziemlich langen Flügeln
finden sich meist in der Mitte einige
sehr verschmälerte, bald sichelförmig
gekrümmte, bald verkürzte und ver-
kümmerte Schwungfedern, die den Flügeln ein eigenthümliches Ansehen
geben. Die Läufe sind kurz, vorn getäfelt, zuweilen so, daß die Ta-
feln bis nach hinten übergreifen und hier nur einen geringen, körni-
gen Streif über lassen. Die Vögel dieser Familie nähren sich haupt-
sächlich von Insekten, einige von ihnen, wie namentlich die südameri-
kanische Gattung Tyrannus, gleichen in ihrem Betragen durchaus den
Würgern und greifen, wie diese, selbst kleinere Vögel an. Ampelis;
Phibalura; Coracina; Phytotoma; Pipra; Rupicola; Psaris; Tyrannus;
Muscivora; Todus; Cyanotis; Fluvicola
.

Die Familie der Rakken (Coracida) entspricht derjenigen der

[Abbildung] Fig. 1236.

Die gewöhnliche Rakke (Coracias garrula).

Raben in der vorigen Ordnung;
der Schnabel ist bald kegelförmig,
kräftig, gerade mit übergebogener
Hakenspitze, bald mehr kurz und
dick und der Rachen sehr weit ge-
spalten, so daß die Vögel befähigt
sind, in ähnlicher Weise wie Schwal-
ben, nach fliegenden Insekten um-
herzuschwärmen. Bei einer Gruppe
der Familie, die nächtlicher Weise
in den Waldungen Neuhollands
nach Insekten umherschwärmt, ist
der Schnabel sogar sehr breit und gewölbt und das Gefieder dabei
ähnlich wie dasjenige der Ziegenmelker, weich und seidenartig. Die
Füße der Rakken haben gänzlich getrennte Zehen und die Läufe zeigen
vorn Tafeln, hinten und auf der Seite aber ein grobes Netzwerk.

Die Schmuckvögel (Colopterida) haben einen meiſt kurzen Schna-

[Abbildung] Fig. 1235.

Haubenſchmuckvogel (Ampelis cucullata).

bel, der entweder ganz gerade oder
mit nur ſchwach gebogener Firſte
verſehen iſt, gewöhnlich aber einen
kleinen Haken und eine Einkerbung
hinter demſelben hat; zuweilen iſt
dieſer Schnabel ſehr platt und ver-
breitert, in anderen Fällen mehr
ſeitlich zuſammengedrückt und hoch.
An den oft ziemlich langen Flügeln
finden ſich meiſt in der Mitte einige
ſehr verſchmälerte, bald ſichelförmig
gekrümmte, bald verkürzte und ver-
kümmerte Schwungfedern, die den Flügeln ein eigenthümliches Anſehen
geben. Die Läufe ſind kurz, vorn getäfelt, zuweilen ſo, daß die Ta-
feln bis nach hinten übergreifen und hier nur einen geringen, körni-
gen Streif über laſſen. Die Vögel dieſer Familie nähren ſich haupt-
ſächlich von Inſekten, einige von ihnen, wie namentlich die ſüdameri-
kaniſche Gattung Tyrannus, gleichen in ihrem Betragen durchaus den
Würgern und greifen, wie dieſe, ſelbſt kleinere Vögel an. Ampelis;
Phibalura; Coracina; Phytotoma; Pipra; Rupicola; Psaris; Tyrannus;
Muscivora; Todus; Cyanotis; Fluvicola
.

Die Familie der Rakken (Coracida) entſpricht derjenigen der

[Abbildung] Fig. 1236.

Die gewöhnliche Rakke (Coracias garrula).

Raben in der vorigen Ordnung;
der Schnabel iſt bald kegelförmig,
kräftig, gerade mit übergebogener
Hakenſpitze, bald mehr kurz und
dick und der Rachen ſehr weit ge-
ſpalten, ſo daß die Vögel befähigt
ſind, in ähnlicher Weiſe wie Schwal-
ben, nach fliegenden Inſekten um-
herzuſchwärmen. Bei einer Gruppe
der Familie, die nächtlicher Weiſe
in den Waldungen Neuhollands
nach Inſekten umherſchwärmt, iſt
der Schnabel ſogar ſehr breit und gewölbt und das Gefieder dabei
ähnlich wie dasjenige der Ziegenmelker, weich und ſeidenartig. Die
Füße der Rakken haben gänzlich getrennte Zehen und die Läufe zeigen
vorn Tafeln, hinten und auf der Seite aber ein grobes Netzwerk.

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[342/0348] Die Schmuckvögel (Colopterida) haben einen meiſt kurzen Schna- [Abbildung Fig. 1235. Haubenſchmuckvogel (Ampelis cucullata).] bel, der entweder ganz gerade oder mit nur ſchwach gebogener Firſte verſehen iſt, gewöhnlich aber einen kleinen Haken und eine Einkerbung hinter demſelben hat; zuweilen iſt dieſer Schnabel ſehr platt und ver- breitert, in anderen Fällen mehr ſeitlich zuſammengedrückt und hoch. An den oft ziemlich langen Flügeln finden ſich meiſt in der Mitte einige ſehr verſchmälerte, bald ſichelförmig gekrümmte, bald verkürzte und ver- kümmerte Schwungfedern, die den Flügeln ein eigenthümliches Anſehen geben. Die Läufe ſind kurz, vorn getäfelt, zuweilen ſo, daß die Ta- feln bis nach hinten übergreifen und hier nur einen geringen, körni- gen Streif über laſſen. Die Vögel dieſer Familie nähren ſich haupt- ſächlich von Inſekten, einige von ihnen, wie namentlich die ſüdameri- kaniſche Gattung Tyrannus, gleichen in ihrem Betragen durchaus den Würgern und greifen, wie dieſe, ſelbſt kleinere Vögel an. Ampelis; Phibalura; Coracina; Phytotoma; Pipra; Rupicola; Psaris; Tyrannus; Muscivora; Todus; Cyanotis; Fluvicola. Die Familie der Rakken (Coracida) entſpricht derjenigen der [Abbildung Fig. 1236. Die gewöhnliche Rakke (Coracias garrula).] Raben in der vorigen Ordnung; der Schnabel iſt bald kegelförmig, kräftig, gerade mit übergebogener Hakenſpitze, bald mehr kurz und dick und der Rachen ſehr weit ge- ſpalten, ſo daß die Vögel befähigt ſind, in ähnlicher Weiſe wie Schwal- ben, nach fliegenden Inſekten um- herzuſchwärmen. Bei einer Gruppe der Familie, die nächtlicher Weiſe in den Waldungen Neuhollands nach Inſekten umherſchwärmt, iſt der Schnabel ſogar ſehr breit und gewölbt und das Gefieder dabei ähnlich wie dasjenige der Ziegenmelker, weich und ſeidenartig. Die Füße der Rakken haben gänzlich getrennte Zehen und die Läufe zeigen vorn Tafeln, hinten und auf der Seite aber ein grobes Netzwerk.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/348>, abgerufen am 25.11.2024.