so übereinstimmend in Färbung, Größe und anderen Kennzeichen wie- derholen, daß man sie oft nur durch die Bildung der Zähne von einander unterscheiden kann. Die Leguane Amerikas nämlich zeigen
[Abbildung]
Fig. 1186.
Meereidechse der Galopagos-Inseln (Amblyrhynchus ater).
alle Kiefer mit tiefer Zahnrinne, in welcher die Zähne an die äußere Mauer angewachsen sind, während die Leguane der alten Welt sämmtlich Acrodonten sind und sich dadurch auszeichnen, daß ihre Zähne auf den Rand des Kiefers aufwachsen. Gewöhnlich bilden die
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Fig. 1187.
Erdagame von Guinea (Agama colonorum).
Zähne der Kiefer eine geschlossene Reihe kurzer Hacken, in anderen Fällen aber finden sich auch Zähne mit langer schmaler, meißelförmi- ger Krone, die zuweilen selbst sägeartig ausgezackt ist. Die Leguane, welche diese letztere Struktur der Zähne zeigen (Fig. 1186 a), leben außer von Insekten auch von Blättern und Früchten, die wahrscheinlich die Nahrung der folgenden Familie abgaben. Nach der Lebensart kann man zwei Gruppen in dieser Familie unterscheiden, indem die einen mehr auf der Erde, in steinigen und sandigen Gegenden sich aufhalten, einen flachen Rumpf, kurzen breiten Kopf und vertieftes Paukenfell zeigen, während die anderen besonders gern auf Bäumen umherklettern, zuweilen eine ziemlich bedeutende Größe erlangen und meist einen länglichen Kopf, ausgebildete Kämme und flaches Pauken- fell erkennen lassen. Pleurodonten: Iguana; Cyclurus; Amblyrhyn-
ſo übereinſtimmend in Färbung, Größe und anderen Kennzeichen wie- derholen, daß man ſie oft nur durch die Bildung der Zähne von einander unterſcheiden kann. Die Leguane Amerikas nämlich zeigen
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Fig. 1186.
Meereidechſe der Galopagos-Inſeln (Amblyrhynchus ater).
alle Kiefer mit tiefer Zahnrinne, in welcher die Zähne an die äußere Mauer angewachſen ſind, während die Leguane der alten Welt ſämmtlich Acrodonten ſind und ſich dadurch auszeichnen, daß ihre Zähne auf den Rand des Kiefers aufwachſen. Gewöhnlich bilden die
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Fig. 1187.
Erdagame von Guinea (Agama colonorum).
Zähne der Kiefer eine geſchloſſene Reihe kurzer Hacken, in anderen Fällen aber finden ſich auch Zähne mit langer ſchmaler, meißelförmi- ger Krone, die zuweilen ſelbſt ſägeartig ausgezackt iſt. Die Leguane, welche dieſe letztere Struktur der Zähne zeigen (Fig. 1186 a), leben außer von Inſekten auch von Blättern und Früchten, die wahrſcheinlich die Nahrung der folgenden Familie abgaben. Nach der Lebensart kann man zwei Gruppen in dieſer Familie unterſcheiden, indem die einen mehr auf der Erde, in ſteinigen und ſandigen Gegenden ſich aufhalten, einen flachen Rumpf, kurzen breiten Kopf und vertieftes Paukenfell zeigen, während die anderen beſonders gern auf Bäumen umherklettern, zuweilen eine ziemlich bedeutende Größe erlangen und meiſt einen länglichen Kopf, ausgebildete Kämme und flaches Pauken- fell erkennen laſſen. Pleurodonten: Iguana; Cyclurus; Amblyrhyn-
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ſo übereinſtimmend in Färbung, Größe und anderen Kennzeichen wie-
derholen, daß man ſie oft nur durch die Bildung der Zähne von
einander unterſcheiden kann. Die Leguane Amerikas nämlich zeigen
[Abbildung Fig. 1186.
Meereidechſe der Galopagos-Inſeln (Amblyrhynchus ater).]
alle Kiefer mit tiefer Zahnrinne, in welcher die Zähne an die äußere
Mauer angewachſen ſind, während die Leguane der alten Welt
ſämmtlich Acrodonten ſind und ſich dadurch auszeichnen, daß ihre
Zähne auf den Rand des Kiefers aufwachſen. Gewöhnlich bilden die
[Abbildung Fig. 1187.
Erdagame von Guinea (Agama colonorum).]
Zähne der Kiefer eine geſchloſſene Reihe kurzer Hacken, in anderen
Fällen aber finden ſich auch Zähne mit langer ſchmaler, meißelförmi-
ger Krone, die zuweilen ſelbſt ſägeartig ausgezackt iſt. Die Leguane,
welche dieſe letztere Struktur der Zähne zeigen (Fig. 1186 a), leben
außer von Inſekten auch von Blättern und Früchten, die wahrſcheinlich
die Nahrung der folgenden Familie abgaben. Nach der Lebensart
kann man zwei Gruppen in dieſer Familie unterſcheiden, indem die
einen mehr auf der Erde, in ſteinigen und ſandigen Gegenden ſich
aufhalten, einen flachen Rumpf, kurzen breiten Kopf und vertieftes
Paukenfell zeigen, während die anderen beſonders gern auf Bäumen
umherklettern, zuweilen eine ziemlich bedeutende Größe erlangen und
meiſt einen länglichen Kopf, ausgebildete Kämme und flaches Pauken-
fell erkennen laſſen. Pleurodonten: Iguana; Cyclurus; Amblyrhyn-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/287>, abgerufen am 16.02.2025.
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