del durch eine senkrecht aufsteigende Platte, den sogenannten mittleren Schädelbalken und bei dem verknöcherten Schädel durch den Türken- sattel bezeichnet wird.
[Abbildung]
Fig. 1151. Fig. 1152. Fig. 1153.
Embryonen der Schildkröte (Emys europaea). Fig. 1151. Von der Seite, etwas aufgebogen, um das Herz sehen zu lassen. Fig. 1152. Von oben, auf dem Dotter liegend, besonders um die Ent- stehung der Kopfkappe zu zeigen. Fig 1153. Von unten. Die Bedeutung der Buchstaben ist bei diesen und den folgenden Figuren dieselbe. a Auge. b Kopfbeuge. c Ohrbläschen. d Wirbelkörper. e Rücken- saite. f Herz. g Dotter. h Gefäßhof. i Schafhaut. k Kopf. l Rudi- ment des Vorderfußes, m des Hinterfußes. n Harnhaut. o Schwanz. p Schlundrohr. q Ausstülpung der Mundschleimhaut, dem Hirnanhang ent- sprechend. r Mittlerer Schädelbalken. s Kiemenspalten. t Dottersack. u Darm.
Unmittelbar nach der Schließung der Rückenwülste und dem Erscheinen der Wirbelsaite, sowie der Kopfbeuge, beginnt die Bildung einer an- deren Eigenthümlichkeit des Embryos der höheren Wirbelthiere, näm- lich die Bildung der sogenannten Schafhaut oder des Amnios. Die äußere Zellenschicht des Embryos, aus welcher sich nach und nach die äußere Haut bildet, setzt sich zwar über den ganzen Dotter fort, denselben umfassend, bildet aber zugleich vorn und hinten eine Falte, welche sich über das Kopf und Schwanzende hinüberschlägt und die man in dieser Zeit ihrer ersten Bildung die Kopf- und Schwanzkappe genannt hat. Diese beiden Falten wachsen nun von allen Seiten her über den Embryo gegen den Mittelpunkt des Rückens hin zusammen, vereinigen sich dort und bilden nun einen Sack, der den Embryo von allen Seiten her einschließt und eine unmittelbare Fortsetzung seiner äußeren Hautlage ist. Die Vereinigungsstelle ist sehr bald nicht mehr zu sehen und da der Embryo sich ebenfalls frühzeitig gegen den Dot- ter abschließt, so liegt er dann frei schwimmend und nur durch den
del durch eine ſenkrecht aufſteigende Platte, den ſogenannten mittleren Schädelbalken und bei dem verknöcherten Schädel durch den Türken- ſattel bezeichnet wird.
[Abbildung]
Fig. 1151. Fig. 1152. Fig. 1153.
Embryonen der Schildkröte (Emys europaea). Fig. 1151. Von der Seite, etwas aufgebogen, um das Herz ſehen zu laſſen. Fig. 1152. Von oben, auf dem Dotter liegend, beſonders um die Ent- ſtehung der Kopfkappe zu zeigen. Fig 1153. Von unten. Die Bedeutung der Buchſtaben iſt bei dieſen und den folgenden Figuren dieſelbe. a Auge. b Kopfbeuge. c Ohrbläschen. d Wirbelkörper. e Rücken- ſaite. f Herz. g Dotter. h Gefäßhof. i Schafhaut. k Kopf. l Rudi- ment des Vorderfußes, m des Hinterfußes. n Harnhaut. o Schwanz. p Schlundrohr. q Ausſtülpung der Mundſchleimhaut, dem Hirnanhang ent- ſprechend. r Mittlerer Schädelbalken. s Kiemenſpalten. t Dotterſack. u Darm.
Unmittelbar nach der Schließung der Rückenwülſte und dem Erſcheinen der Wirbelſaite, ſowie der Kopfbeuge, beginnt die Bildung einer an- deren Eigenthümlichkeit des Embryos der höheren Wirbelthiere, näm- lich die Bildung der ſogenannten Schafhaut oder des Amnios. Die äußere Zellenſchicht des Embryos, aus welcher ſich nach und nach die äußere Haut bildet, ſetzt ſich zwar über den ganzen Dotter fort, denſelben umfaſſend, bildet aber zugleich vorn und hinten eine Falte, welche ſich über das Kopf und Schwanzende hinüberſchlägt und die man in dieſer Zeit ihrer erſten Bildung die Kopf- und Schwanzkappe genannt hat. Dieſe beiden Falten wachſen nun von allen Seiten her über den Embryo gegen den Mittelpunkt des Rückens hin zuſammen, vereinigen ſich dort und bilden nun einen Sack, der den Embryo von allen Seiten her einſchließt und eine unmittelbare Fortſetzung ſeiner äußeren Hautlage iſt. Die Vereinigungsſtelle iſt ſehr bald nicht mehr zu ſehen und da der Embryo ſich ebenfalls frühzeitig gegen den Dot- ter abſchließt, ſo liegt er dann frei ſchwimmend und nur durch den
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del durch eine ſenkrecht aufſteigende Platte, den ſogenannten mittleren
Schädelbalken und bei dem verknöcherten Schädel durch den Türken-
ſattel bezeichnet wird.
[Abbildung Fig. 1151. Fig. 1152. Fig. 1153.
Embryonen der Schildkröte (Emys europaea).
Fig. 1151. Von der Seite, etwas aufgebogen, um das Herz ſehen zu
laſſen. Fig. 1152. Von oben, auf dem Dotter liegend, beſonders um die Ent-
ſtehung der Kopfkappe zu zeigen. Fig 1153. Von unten.
Die Bedeutung der Buchſtaben iſt bei dieſen und den folgenden Figuren
dieſelbe. a Auge. b Kopfbeuge. c Ohrbläschen. d Wirbelkörper. e Rücken-
ſaite. f Herz. g Dotter. h Gefäßhof. i Schafhaut. k Kopf. l Rudi-
ment des Vorderfußes, m des Hinterfußes. n Harnhaut. o Schwanz. p
Schlundrohr. q Ausſtülpung der Mundſchleimhaut, dem Hirnanhang ent-
ſprechend. r Mittlerer Schädelbalken. s Kiemenſpalten. t Dotterſack. u Darm. ]
Unmittelbar nach der Schließung der Rückenwülſte und dem Erſcheinen
der Wirbelſaite, ſowie der Kopfbeuge, beginnt die Bildung einer an-
deren Eigenthümlichkeit des Embryos der höheren Wirbelthiere, näm-
lich die Bildung der ſogenannten Schafhaut oder des Amnios.
Die äußere Zellenſchicht des Embryos, aus welcher ſich nach und nach
die äußere Haut bildet, ſetzt ſich zwar über den ganzen Dotter fort,
denſelben umfaſſend, bildet aber zugleich vorn und hinten eine Falte,
welche ſich über das Kopf und Schwanzende hinüberſchlägt und die
man in dieſer Zeit ihrer erſten Bildung die Kopf- und Schwanzkappe
genannt hat. Dieſe beiden Falten wachſen nun von allen Seiten her
über den Embryo gegen den Mittelpunkt des Rückens hin zuſammen,
vereinigen ſich dort und bilden nun einen Sack, der den Embryo von
allen Seiten her einſchließt und eine unmittelbare Fortſetzung ſeiner
äußeren Hautlage iſt. Die Vereinigungsſtelle iſt ſehr bald nicht mehr
zu ſehen und da der Embryo ſich ebenfalls frühzeitig gegen den Dot-
ter abſchließt, ſo liegt er dann frei ſchwimmend und nur durch den
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/250>, abgerufen am 26.11.2024.
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