Kopf eines Kletterfisches (Anabas scandens). Der Kiemendeckelapparat ist weggenommen, um die gefalteten Schlundknochen zu zeigen.
sind beschuppt, doch haben die Gattungen mit starken Stacheln in Rücken- und Afterflosse wohl ausgebildete Kammschuppen, während die aalförmige Gattung bei weichen biegsamen, wenn auch ungetheilten Strahlen der senkrechten Flossen zugleich wohlausgebildete Cycloid- schuppen besitzt. Der wesentliche Charakter dieser Fische liegt in den oberen Schlundknochen, welche zu gewundenen Blättern ausgebildet sind, die in einer bedeutenden Höhle an der Schädelbasis und zur Seite derselben entfaltet sind und so ein Reservoir mit vielen Zellen bilden, in welchen diese Fische das zur Anfeuchtung ihrer Kiemen nö- thige Wasser aufbewahren können. Alle Fische dieser Familie leben nur in den süßen Gewässern tropischer Gegenden und verlassen oft lange Zeit das Wasser, um auf dem festen Lande herumzukriechen, ja eine Art soll sogar mittelst der Stacheln ihrer unteren Flossen und namentlich ihres Kiemendeckels in den Ritzen von Baumstämmen in die Höhe klettern können. Die meisten liefern ein schmackhaftes, ge- sundes und sehr geschätztes Fleisch und einige Arten zeichnen sich auch noch dadurch aus, daß ein Strahl ihrer Bauchflossen zu einem unge- mein langen Faden ausgezogen ist. Anabas; Osphromenus; Spiro- branchus; Macropodus; Colisa; Trichopus; Polyacanthus.
Die Aufeinanderfolge der Fische in der Erdgeschichte ist besonders um deswillen lehrreich, weil sie allein von allen Wirbelthieren seit den ältesten Belebungszeiten durch alle Schichten hindurch mit stets wechselnden Formen sich fortsetzen. Wie die Verbreitung auf der Erde selbst während der einzelnen Perioden gewesen sei, darüber Auskunft zu geben würde um so mehr unstatthaft sein, als einerseits verhält-
[Abbildung]
Fig. 1103.
Kopf eines Kletterfiſches (Anabas scandens). Der Kiemendeckelapparat iſt weggenommen, um die gefalteten Schlundknochen zu zeigen.
ſind beſchuppt, doch haben die Gattungen mit ſtarken Stacheln in Rücken- und Afterfloſſe wohl ausgebildete Kammſchuppen, während die aalförmige Gattung bei weichen biegſamen, wenn auch ungetheilten Strahlen der ſenkrechten Floſſen zugleich wohlausgebildete Cycloid- ſchuppen beſitzt. Der weſentliche Charakter dieſer Fiſche liegt in den oberen Schlundknochen, welche zu gewundenen Blättern ausgebildet ſind, die in einer bedeutenden Höhle an der Schädelbaſis und zur Seite derſelben entfaltet ſind und ſo ein Reſervoir mit vielen Zellen bilden, in welchen dieſe Fiſche das zur Anfeuchtung ihrer Kiemen nö- thige Waſſer aufbewahren können. Alle Fiſche dieſer Familie leben nur in den ſüßen Gewäſſern tropiſcher Gegenden und verlaſſen oft lange Zeit das Waſſer, um auf dem feſten Lande herumzukriechen, ja eine Art ſoll ſogar mittelſt der Stacheln ihrer unteren Floſſen und namentlich ihres Kiemendeckels in den Ritzen von Baumſtämmen in die Höhe klettern können. Die meiſten liefern ein ſchmackhaftes, ge- ſundes und ſehr geſchätztes Fleiſch und einige Arten zeichnen ſich auch noch dadurch aus, daß ein Strahl ihrer Bauchfloſſen zu einem unge- mein langen Faden ausgezogen iſt. Anabas; Osphromenus; Spiro- branchus; Macropodus; Colisa; Trichopus; Polyacanthus.
Die Aufeinanderfolge der Fiſche in der Erdgeſchichte iſt beſonders um deswillen lehrreich, weil ſie allein von allen Wirbelthieren ſeit den älteſten Belebungszeiten durch alle Schichten hindurch mit ſtets wechſelnden Formen ſich fortſetzen. Wie die Verbreitung auf der Erde ſelbſt während der einzelnen Perioden geweſen ſei, darüber Auskunft zu geben würde um ſo mehr unſtatthaft ſein, als einerſeits verhält-
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[Abbildung Fig. 1103.
Kopf eines Kletterfiſches (Anabas scandens).
Der Kiemendeckelapparat iſt weggenommen, um die gefalteten Schlundknochen
zu zeigen.]
ſind beſchuppt, doch haben die Gattungen mit ſtarken Stacheln in
Rücken- und Afterfloſſe wohl ausgebildete Kammſchuppen, während
die aalförmige Gattung bei weichen biegſamen, wenn auch ungetheilten
Strahlen der ſenkrechten Floſſen zugleich wohlausgebildete Cycloid-
ſchuppen beſitzt. Der weſentliche Charakter dieſer Fiſche liegt in den
oberen Schlundknochen, welche zu gewundenen Blättern ausgebildet
ſind, die in einer bedeutenden Höhle an der Schädelbaſis und zur
Seite derſelben entfaltet ſind und ſo ein Reſervoir mit vielen Zellen
bilden, in welchen dieſe Fiſche das zur Anfeuchtung ihrer Kiemen nö-
thige Waſſer aufbewahren können. Alle Fiſche dieſer Familie leben
nur in den ſüßen Gewäſſern tropiſcher Gegenden und verlaſſen oft
lange Zeit das Waſſer, um auf dem feſten Lande herumzukriechen, ja
eine Art ſoll ſogar mittelſt der Stacheln ihrer unteren Floſſen und
namentlich ihres Kiemendeckels in den Ritzen von Baumſtämmen in
die Höhe klettern können. Die meiſten liefern ein ſchmackhaftes, ge-
ſundes und ſehr geſchätztes Fleiſch und einige Arten zeichnen ſich auch
noch dadurch aus, daß ein Strahl ihrer Bauchfloſſen zu einem unge-
mein langen Faden ausgezogen iſt. Anabas; Osphromenus; Spiro-
branchus; Macropodus; Colisa; Trichopus; Polyacanthus.
Die Aufeinanderfolge der Fiſche in der Erdgeſchichte iſt beſonders
um deswillen lehrreich, weil ſie allein von allen Wirbelthieren ſeit
den älteſten Belebungszeiten durch alle Schichten hindurch mit ſtets
wechſelnden Formen ſich fortſetzen. Wie die Verbreitung auf der Erde
ſelbſt während der einzelnen Perioden geweſen ſei, darüber Auskunft
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/193>, abgerufen am 31.07.2024.
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