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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1080.

Skelett des Flußbarsches (Perca fluviatilis) auf die Silhouette des Fisches gezeichnet.

Gesichtstheil lang und schmal ist. Der mittlere Kamm des Schädels
setzt die Stirnlinie fort, ohne sich von den Hinterhauptsbeinen über
die Stirnbeine wegzuziehen, die stets flach sind. Die seitlichen Schä-
delkämme gehen ebenfalls nie weiter, als bis zum hinteren Rand der
Augenhöhle. Die Mundspalte ist gewöhnlich weit und die Kiefer
sowohl, wie der Vordertheil des Pflugschaarbeines immer, die Gaumen-
beine meistentheils mit Hechel- oder Bürstenzähnen besetzt, unter denen
sich zuweilen einige größere Fangzähne auszeichnen. Die Schuppen
sämmtlicher Barsche sind an ihrem hinteren Rande rauh und stachelig,
meist durch aufgesetzte kleine zahnartige Stückchen, zuweilen aber auch
dadurch, daß die sehr dicke und starke Schuppe auf ihrer Hinterfläche
wie ein Kamm ausgesägt ist. Nähere Untersuchungen über die Ana-
tomie dieser sehr zahlreichen Familie und namentlich über die Struktur
ihres Schädels werden ohne Zweifel noch fernere Anhaltspunkte zu
ihrer Unterscheidung bieten. Wir theilen dieselben einstweilen in fol-
gende Gruppen: Die eigentlichen Barsche (Percida) mit spindel-
förmigem, meist etwas seitlich zusammengedrücktem Körper, gezähneltem
Vorderdeckel und weiter Mundspalte haben gewöhnlich sieben, selten
weniger, niemals mehr Strahlen in der Kiemenhaut und bald eine
einfache, halbstachelige Rückenflosse (Acerina; Serranus; Diacope; Pria-
canthus; Dules; Cirrhites)
, bald zwei Rückenflossen (Perca; Labrax;
Aspro; Lucioperca; Apogon; Pelates)
, von welchen die erste stachelig,
die zweite mit weichen Strahlen versehen ist; -- ihre Bauchflossen,
die höchstens sechs weiche Strahlen haben, stehen unter den Brustflos-
sen und ihre Schuppen sind stets an dem hinteren Rande durch auf-


[Abbildung] Fig. 1080.

Skelett des Flußbarſches (Perca fluviatilis) auf die Silhouette des Fiſches gezeichnet.

Geſichtstheil lang und ſchmal iſt. Der mittlere Kamm des Schädels
ſetzt die Stirnlinie fort, ohne ſich von den Hinterhauptsbeinen über
die Stirnbeine wegzuziehen, die ſtets flach ſind. Die ſeitlichen Schä-
delkämme gehen ebenfalls nie weiter, als bis zum hinteren Rand der
Augenhöhle. Die Mundſpalte iſt gewöhnlich weit und die Kiefer
ſowohl, wie der Vordertheil des Pflugſchaarbeines immer, die Gaumen-
beine meiſtentheils mit Hechel- oder Bürſtenzähnen beſetzt, unter denen
ſich zuweilen einige größere Fangzähne auszeichnen. Die Schuppen
ſämmtlicher Barſche ſind an ihrem hinteren Rande rauh und ſtachelig,
meiſt durch aufgeſetzte kleine zahnartige Stückchen, zuweilen aber auch
dadurch, daß die ſehr dicke und ſtarke Schuppe auf ihrer Hinterfläche
wie ein Kamm ausgeſägt iſt. Nähere Unterſuchungen über die Ana-
tomie dieſer ſehr zahlreichen Familie und namentlich über die Struktur
ihres Schädels werden ohne Zweifel noch fernere Anhaltspunkte zu
ihrer Unterſcheidung bieten. Wir theilen dieſelben einſtweilen in fol-
gende Gruppen: Die eigentlichen Barſche (Percida) mit ſpindel-
förmigem, meiſt etwas ſeitlich zuſammengedrücktem Körper, gezähneltem
Vorderdeckel und weiter Mundſpalte haben gewöhnlich ſieben, ſelten
weniger, niemals mehr Strahlen in der Kiemenhaut und bald eine
einfache, halbſtachelige Rückenfloſſe (Acerina; Serranus; Diacope; Pria-
canthus; Dules; Cirrhites)
, bald zwei Rückenfloſſen (Perca; Labrax;
Aspro; Lucioperca; Apogon; Pelates)
, von welchen die erſte ſtachelig,
die zweite mit weichen Strahlen verſehen iſt; — ihre Bauchfloſſen,
die höchſtens ſechs weiche Strahlen haben, ſtehen unter den Bruſtfloſ-
ſen und ihre Schuppen ſind ſtets an dem hinteren Rande durch auf-

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[171/0177] [Abbildung Fig. 1080. Skelett des Flußbarſches (Perca fluviatilis) auf die Silhouette des Fiſches gezeichnet.] Geſichtstheil lang und ſchmal iſt. Der mittlere Kamm des Schädels ſetzt die Stirnlinie fort, ohne ſich von den Hinterhauptsbeinen über die Stirnbeine wegzuziehen, die ſtets flach ſind. Die ſeitlichen Schä- delkämme gehen ebenfalls nie weiter, als bis zum hinteren Rand der Augenhöhle. Die Mundſpalte iſt gewöhnlich weit und die Kiefer ſowohl, wie der Vordertheil des Pflugſchaarbeines immer, die Gaumen- beine meiſtentheils mit Hechel- oder Bürſtenzähnen beſetzt, unter denen ſich zuweilen einige größere Fangzähne auszeichnen. Die Schuppen ſämmtlicher Barſche ſind an ihrem hinteren Rande rauh und ſtachelig, meiſt durch aufgeſetzte kleine zahnartige Stückchen, zuweilen aber auch dadurch, daß die ſehr dicke und ſtarke Schuppe auf ihrer Hinterfläche wie ein Kamm ausgeſägt iſt. Nähere Unterſuchungen über die Ana- tomie dieſer ſehr zahlreichen Familie und namentlich über die Struktur ihres Schädels werden ohne Zweifel noch fernere Anhaltspunkte zu ihrer Unterſcheidung bieten. Wir theilen dieſelben einſtweilen in fol- gende Gruppen: Die eigentlichen Barſche (Percida) mit ſpindel- förmigem, meiſt etwas ſeitlich zuſammengedrücktem Körper, gezähneltem Vorderdeckel und weiter Mundſpalte haben gewöhnlich ſieben, ſelten weniger, niemals mehr Strahlen in der Kiemenhaut und bald eine einfache, halbſtachelige Rückenfloſſe (Acerina; Serranus; Diacope; Pria- canthus; Dules; Cirrhites), bald zwei Rückenfloſſen (Perca; Labrax; Aspro; Lucioperca; Apogon; Pelates), von welchen die erſte ſtachelig, die zweite mit weichen Strahlen verſehen iſt; — ihre Bauchfloſſen, die höchſtens ſechs weiche Strahlen haben, ſtehen unter den Bruſtfloſ- ſen und ihre Schuppen ſind ſtets an dem hinteren Rande durch auf-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/177>, abgerufen am 27.11.2024.