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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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senkrechten Flossen ist außerordentlich entwickelt, indem zu einer großen
Schwanzflosse sich meist noch zwei bis drei Rückenflossen und wenig-
stens eine große, wenn nicht zwei Afterflossen gesellen. Alle sind
äußerst gefräßige Raubfische, deren Fleisch sehr geschätzt ist und häufig
getrocknet oder gesalzen als Nahrung dient. Zum Fange des gewöhn-
lichen Kabeljaus (Gadus morrhua) werden besonders nach Neufund-
land zahlreiche Schiffe ausgerüstet. Man fängt die Fische mit langen
Grundangeln und trocknet sie, nachdem man sie ausgeweidet und den
Kopf abgehauen hat, entweder einfach, wo sie dann Stockfisch heißen,
oder man salzt sie ein, in welchem Falle sie Laberden genannt werden,
zuweilen auch salzt man sie nur zur Hälfte, trocknet sie dann und
bringt sie unter dem Namen Klippfisch in den Handel. Auch andere
Gattungen derselben Familie werden, in ähnlicher Weise zubereitet,
in den Handel gebracht und die einzige im süßen Wasser lebende
Gattung, die Aalquappe (Lota), gilt ebenfalls für einen guten Tafel-
fisch. Gadus; Merlangus; Merluccius; Lota; Brosmius; Phycis; Le-
pidoleprus
.

Als letzte Familie dieser Unterordnung erscheinen die Schollen

[Abbildung] Fig. 1070.

Der Goldbutt (Platessa vulgaris).

(Pleuronectida), ausgezeichnet durch ihren hohen platten Körper und
die unsymmetrische Form ihres Kopfes. Der Körper dieser Fische
bildet eine ei- oder linsenförmige Scheibe, deren vordere Spitze von
dem Kopfe, die hintere von der meist kleinen runden Schwanzflosse
eingenommen wird. Die Rückenflosse beginnt meist unmittelbar über
den Augen, zuweilen selbst vorn an der Schnauzenspitze und zieht sich
über den ganzen Rand des Körpers hinweg; -- die ihr entsprechende
hintere Afterflosse ist nur wenig kleiner, da die Bauchhöhle ungemein
klein ist und der After sich ganz vorn an der Kehle befindet. Der
ganze Körper ist demnach eigentlich nur ein ungemein zusammenge-
drückter, scheibenförmiger Schwanz. Diese ganze Bildung wäre noch

ſenkrechten Floſſen iſt außerordentlich entwickelt, indem zu einer großen
Schwanzfloſſe ſich meiſt noch zwei bis drei Rückenfloſſen und wenig-
ſtens eine große, wenn nicht zwei Afterfloſſen geſellen. Alle ſind
äußerſt gefräßige Raubfiſche, deren Fleiſch ſehr geſchätzt iſt und häufig
getrocknet oder geſalzen als Nahrung dient. Zum Fange des gewöhn-
lichen Kabeljaus (Gadus morrhua) werden beſonders nach Neufund-
land zahlreiche Schiffe ausgerüſtet. Man fängt die Fiſche mit langen
Grundangeln und trocknet ſie, nachdem man ſie ausgeweidet und den
Kopf abgehauen hat, entweder einfach, wo ſie dann Stockfiſch heißen,
oder man ſalzt ſie ein, in welchem Falle ſie Laberden genannt werden,
zuweilen auch ſalzt man ſie nur zur Hälfte, trocknet ſie dann und
bringt ſie unter dem Namen Klippfiſch in den Handel. Auch andere
Gattungen derſelben Familie werden, in ähnlicher Weiſe zubereitet,
in den Handel gebracht und die einzige im ſüßen Waſſer lebende
Gattung, die Aalquappe (Lota), gilt ebenfalls für einen guten Tafel-
fiſch. Gadus; Merlangus; Merluccius; Lota; Brosmius; Phycis; Le-
pidoleprus
.

Als letzte Familie dieſer Unterordnung erſcheinen die Schollen

[Abbildung] Fig. 1070.

Der Goldbutt (Platessa vulgaris).

(Pleuronectida), ausgezeichnet durch ihren hohen platten Körper und
die unſymmetriſche Form ihres Kopfes. Der Körper dieſer Fiſche
bildet eine ei- oder linſenförmige Scheibe, deren vordere Spitze von
dem Kopfe, die hintere von der meiſt kleinen runden Schwanzfloſſe
eingenommen wird. Die Rückenfloſſe beginnt meiſt unmittelbar über
den Augen, zuweilen ſelbſt vorn an der Schnauzenſpitze und zieht ſich
über den ganzen Rand des Körpers hinweg; — die ihr entſprechende
hintere Afterfloſſe iſt nur wenig kleiner, da die Bauchhöhle ungemein
klein iſt und der After ſich ganz vorn an der Kehle befindet. Der
ganze Körper iſt demnach eigentlich nur ein ungemein zuſammenge-
drückter, ſcheibenförmiger Schwanz. Dieſe ganze Bildung wäre noch

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[162/0168] ſenkrechten Floſſen iſt außerordentlich entwickelt, indem zu einer großen Schwanzfloſſe ſich meiſt noch zwei bis drei Rückenfloſſen und wenig- ſtens eine große, wenn nicht zwei Afterfloſſen geſellen. Alle ſind äußerſt gefräßige Raubfiſche, deren Fleiſch ſehr geſchätzt iſt und häufig getrocknet oder geſalzen als Nahrung dient. Zum Fange des gewöhn- lichen Kabeljaus (Gadus morrhua) werden beſonders nach Neufund- land zahlreiche Schiffe ausgerüſtet. Man fängt die Fiſche mit langen Grundangeln und trocknet ſie, nachdem man ſie ausgeweidet und den Kopf abgehauen hat, entweder einfach, wo ſie dann Stockfiſch heißen, oder man ſalzt ſie ein, in welchem Falle ſie Laberden genannt werden, zuweilen auch ſalzt man ſie nur zur Hälfte, trocknet ſie dann und bringt ſie unter dem Namen Klippfiſch in den Handel. Auch andere Gattungen derſelben Familie werden, in ähnlicher Weiſe zubereitet, in den Handel gebracht und die einzige im ſüßen Waſſer lebende Gattung, die Aalquappe (Lota), gilt ebenfalls für einen guten Tafel- fiſch. Gadus; Merlangus; Merluccius; Lota; Brosmius; Phycis; Le- pidoleprus. Als letzte Familie dieſer Unterordnung erſcheinen die Schollen [Abbildung Fig. 1070. Der Goldbutt (Platessa vulgaris).] (Pleuronectida), ausgezeichnet durch ihren hohen platten Körper und die unſymmetriſche Form ihres Kopfes. Der Körper dieſer Fiſche bildet eine ei- oder linſenförmige Scheibe, deren vordere Spitze von dem Kopfe, die hintere von der meiſt kleinen runden Schwanzfloſſe eingenommen wird. Die Rückenfloſſe beginnt meiſt unmittelbar über den Augen, zuweilen ſelbſt vorn an der Schnauzenſpitze und zieht ſich über den ganzen Rand des Körpers hinweg; — die ihr entſprechende hintere Afterfloſſe iſt nur wenig kleiner, da die Bauchhöhle ungemein klein iſt und der After ſich ganz vorn an der Kehle befindet. Der ganze Körper iſt demnach eigentlich nur ein ungemein zuſammenge- drückter, ſcheibenförmiger Schwanz. Dieſe ganze Bildung wäre noch

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/168>, abgerufen am 27.11.2024.