runde, glänzende Schuppen an dem Leibe vor, welche bei Nacht ganz ausgezeichnet leuchten; gewöhnlich haben sie viele Pförtneranhänge und zuweilen ein höchst eigenthümliches mit langen Fangzähnen aus- gestattetes Gebiß, die beim Schließen des Maules nach Innen einge- legt werden. Scopelus; Saurus; Aulopus; Ichthyococcus; Mauro- licus; Chlorophthalmus; Paralepis; Sternoptix.
[Abbildung]
Fig. 1063.
Die Alpenforelle (Salmo Schiffermülleri).
Die Familie der Lachse(Salmonida) wird von äußerst wohl- schmeckenden besonders den nördlichen Zonen angehörenden Fischen ge- bildet, die meistens nur in klaren Flüssen, Seen und Gebirgsbächen wohnen, von denen einige aber auch abwechselnd in das Meer hinab- steigen und nur zur Laichzeit in das süße Wasser kommen. Es sind meist schlanke, spindelförmige, lebhaft gefärbte oder gefleckte Fische mit deutlichen, großen, regelmäßigen Schuppen, ohne Fächerlinen, auf deren Oberfläche sich nur wenige concentrische Linien zeigen, die um die Schuppe herum laufen. Sie besitzen stets eine hintere Fettflosse. Ihr Maul wird vorn vom Zwischenkiefer, hinten von dem durch Naht damit verbundenen Oberkiefer begränzt. Die Bezahnung ist je nach den verschiedenen Gattungen außerordentlich verschieden, indem einige gar keine Zähne haben, während bei anderen sämmtliche Knochen des Rachens damit besetzt sind. Sie haben kammartige Nebenkiemen, eine große einfache Schwimmblase, viele Pförtneranhänge an dem Darme und eine sehr eigenthümliche Bildung der Eierstöcke, die vollkommen abgeschlossen sind und mit keinem Ausführungsgange in Verbindung stehen. Die reifen Eier sprengen die zarten Kapseln, von welchen sie umgeben sind und fallen in die Bauchhöhle, aus der sie durch eine mittlere, hinter dem After gelegene Oeffnung ausgeführt werden. Es gehören hierher die verschiedenen Lachse, Forellen, die man in den klaren Gebirgswässern antrifft. An die Familie schließt sich noch eine Gattung (Galaxias) an, die sich durch den Mangel der Fettflossen und der Schuppen unterscheidet, sonst aber in allen anatomischen Charak- teren mit ihr übereinstimmt. Salmo; Tymallus; Osmerus; Corego- nus; Mallotus; Argentina.
runde, glänzende Schuppen an dem Leibe vor, welche bei Nacht ganz ausgezeichnet leuchten; gewöhnlich haben ſie viele Pförtneranhänge und zuweilen ein höchſt eigenthümliches mit langen Fangzähnen aus- geſtattetes Gebiß, die beim Schließen des Maules nach Innen einge- legt werden. Scopelus; Saurus; Aulopus; Ichthyococcus; Mauro- licus; Chlorophthalmus; Paralepis; Sternoptix.
[Abbildung]
Fig. 1063.
Die Alpenforelle (Salmo Schiffermülleri).
Die Familie der Lachſe(Salmonida) wird von äußerſt wohl- ſchmeckenden beſonders den nördlichen Zonen angehörenden Fiſchen ge- bildet, die meiſtens nur in klaren Flüſſen, Seen und Gebirgsbächen wohnen, von denen einige aber auch abwechſelnd in das Meer hinab- ſteigen und nur zur Laichzeit in das ſüße Waſſer kommen. Es ſind meiſt ſchlanke, ſpindelförmige, lebhaft gefärbte oder gefleckte Fiſche mit deutlichen, großen, regelmäßigen Schuppen, ohne Fächerlinen, auf deren Oberfläche ſich nur wenige concentriſche Linien zeigen, die um die Schuppe herum laufen. Sie beſitzen ſtets eine hintere Fettfloſſe. Ihr Maul wird vorn vom Zwiſchenkiefer, hinten von dem durch Naht damit verbundenen Oberkiefer begränzt. Die Bezahnung iſt je nach den verſchiedenen Gattungen außerordentlich verſchieden, indem einige gar keine Zähne haben, während bei anderen ſämmtliche Knochen des Rachens damit beſetzt ſind. Sie haben kammartige Nebenkiemen, eine große einfache Schwimmblaſe, viele Pförtneranhänge an dem Darme und eine ſehr eigenthümliche Bildung der Eierſtöcke, die vollkommen abgeſchloſſen ſind und mit keinem Ausführungsgange in Verbindung ſtehen. Die reifen Eier ſprengen die zarten Kapſeln, von welchen ſie umgeben ſind und fallen in die Bauchhöhle, aus der ſie durch eine mittlere, hinter dem After gelegene Oeffnung ausgeführt werden. Es gehören hierher die verſchiedenen Lachſe, Forellen, die man in den klaren Gebirgswäſſern antrifft. An die Familie ſchließt ſich noch eine Gattung (Galaxias) an, die ſich durch den Mangel der Fettfloſſen und der Schuppen unterſcheidet, ſonſt aber in allen anatomiſchen Charak- teren mit ihr übereinſtimmt. Salmo; Tymallus; Osmerus; Corego- nus; Mallotus; Argentina.
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runde, glänzende Schuppen an dem Leibe vor, welche bei Nacht ganz
ausgezeichnet leuchten; gewöhnlich haben ſie viele Pförtneranhänge
und zuweilen ein höchſt eigenthümliches mit langen Fangzähnen aus-
geſtattetes Gebiß, die beim Schließen des Maules nach Innen einge-
legt werden. Scopelus; Saurus; Aulopus; Ichthyococcus; Mauro-
licus; Chlorophthalmus; Paralepis; Sternoptix.
[Abbildung Fig. 1063.
Die Alpenforelle (Salmo Schiffermülleri). ]
Die Familie der Lachſe (Salmonida) wird von äußerſt wohl-
ſchmeckenden beſonders den nördlichen Zonen angehörenden Fiſchen ge-
bildet, die meiſtens nur in klaren Flüſſen, Seen und Gebirgsbächen
wohnen, von denen einige aber auch abwechſelnd in das Meer hinab-
ſteigen und nur zur Laichzeit in das ſüße Waſſer kommen. Es ſind
meiſt ſchlanke, ſpindelförmige, lebhaft gefärbte oder gefleckte Fiſche mit
deutlichen, großen, regelmäßigen Schuppen, ohne Fächerlinen, auf deren
Oberfläche ſich nur wenige concentriſche Linien zeigen, die um die
Schuppe herum laufen. Sie beſitzen ſtets eine hintere Fettfloſſe. Ihr
Maul wird vorn vom Zwiſchenkiefer, hinten von dem durch Naht
damit verbundenen Oberkiefer begränzt. Die Bezahnung iſt je nach
den verſchiedenen Gattungen außerordentlich verſchieden, indem einige
gar keine Zähne haben, während bei anderen ſämmtliche Knochen des
Rachens damit beſetzt ſind. Sie haben kammartige Nebenkiemen, eine
große einfache Schwimmblaſe, viele Pförtneranhänge an dem Darme
und eine ſehr eigenthümliche Bildung der Eierſtöcke, die vollkommen
abgeſchloſſen ſind und mit keinem Ausführungsgange in Verbindung
ſtehen. Die reifen Eier ſprengen die zarten Kapſeln, von welchen ſie
umgeben ſind und fallen in die Bauchhöhle, aus der ſie durch eine
mittlere, hinter dem After gelegene Oeffnung ausgeführt werden. Es
gehören hierher die verſchiedenen Lachſe, Forellen, die man in den
klaren Gebirgswäſſern antrifft. An die Familie ſchließt ſich noch eine
Gattung (Galaxias) an, die ſich durch den Mangel der Fettfloſſen und
der Schuppen unterſcheidet, ſonſt aber in allen anatomiſchen Charak-
teren mit ihr übereinſtimmt. Salmo; Tymallus; Osmerus; Corego-
nus; Mallotus; Argentina.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/162>, abgerufen am 23.11.2024.
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