Charakter, nämlich der Ausbildung der Flossenschindeln beruhend, doch leicht constatirt werden können. Wir unterscheiden in dieser Fa- milie der Einzeiler je nach der Bildung der Schwanzflosse zwei be- sondere Gruppen: Die Palaeonisciden(Palaeoniscus; Platyse- mius; Amblypterus; Eurynotus; Pygopterus; Acrolepis), den älteren Schichten bis zum Jura angehörig, mit heterocerker Schwanzflosse und meist weichem Skelette, welches keine Spuren bei der Versteinerung zurückgelassen hat; und die Dapediden mit homocerker Schwanzflosse,
[Abbildung]
Fig. 1038.
Restauration von Dapedius.
die erst mit den Schichten des Jura auftreten und gewöhnlich deut- liche, knöcherne Wirbel mit Doppelfazetten wahrnehmen lassen. Auch in diesen beiden Untergruppen findet man jederseits Gattungen mit schlankem Leibe und kegelförmigen Einzelzähnen, so wie andere mit Bürstenzähnen und mehr kurzem gedrängtem Leibe. (Dapedius; Tetra- gonolepis; Amblyurus; Pholidophorus; Nothosomus.
Die Familie der Doppelzeiler(Disticha), die mit der vorigen parallel geht, zeigt gewöhnlich nicht nur auf der Firste der Schwanz- flosse, sondern auch auf der Vorderkante der übrigen Flossen eine Doppelreihe von spitzen Schindeln, die gewöhnlich sägeförmige Kämme bilden. Auch hier lassen sich wieder nach der Bildung der Schwanz- flosse zwei Gruppen unterscheiden: die Knochenhechte (Lepidos-
tida) mit heterocerker, und die Lepidoiden mit homocerker Schwanz- flosse. Von den ersteren kennen wir lebende Repräsentanten in den
Charakter, nämlich der Ausbildung der Floſſenſchindeln beruhend, doch leicht conſtatirt werden können. Wir unterſcheiden in dieſer Fa- milie der Einzeiler je nach der Bildung der Schwanzfloſſe zwei be- ſondere Gruppen: Die Palaeonisciden(Palaeoniscus; Platyse- mius; Amblypterus; Eurynotus; Pygopterus; Acrolepis), den älteren Schichten bis zum Jura angehörig, mit heterocerker Schwanzfloſſe und meiſt weichem Skelette, welches keine Spuren bei der Verſteinerung zurückgelaſſen hat; und die Dapediden mit homocerker Schwanzfloſſe,
[Abbildung]
Fig. 1038.
Reſtauration von Dapedius.
die erſt mit den Schichten des Jura auftreten und gewöhnlich deut- liche, knöcherne Wirbel mit Doppelfazetten wahrnehmen laſſen. Auch in dieſen beiden Untergruppen findet man jederſeits Gattungen mit ſchlankem Leibe und kegelförmigen Einzelzähnen, ſo wie andere mit Bürſtenzähnen und mehr kurzem gedrängtem Leibe. (Dapedius; Tetra- gonolepis; Amblyurus; Pholidophorus; Nothosomus.
Die Familie der Doppelzeiler(Disticha), die mit der vorigen parallel geht, zeigt gewöhnlich nicht nur auf der Firſte der Schwanz- floſſe, ſondern auch auf der Vorderkante der übrigen Floſſen eine Doppelreihe von ſpitzen Schindeln, die gewöhnlich ſägeförmige Kämme bilden. Auch hier laſſen ſich wieder nach der Bildung der Schwanz- floſſe zwei Gruppen unterſcheiden: die Knochenhechte (Lepidos-
tida) mit heterocerker, und die Lepidoiden mit homocerker Schwanz- floſſe. Von den erſteren kennen wir lebende Repräſentanten in den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0139"n="133"/>
Charakter, nämlich der Ausbildung der Floſſenſchindeln beruhend,<lb/>
doch leicht conſtatirt werden können. Wir unterſcheiden in dieſer Fa-<lb/>
milie der Einzeiler je nach der Bildung der Schwanzfloſſe zwei be-<lb/>ſondere Gruppen: Die <hirendition="#g">Palaeonisciden</hi><hirendition="#aq">(Palaeoniscus; Platyse-<lb/>
mius; Amblypterus; Eurynotus; Pygopterus; Acrolepis)</hi>, den älteren<lb/>
Schichten bis zum Jura angehörig, mit heterocerker Schwanzfloſſe und<lb/>
meiſt weichem Skelette, welches keine Spuren bei der Verſteinerung<lb/>
zurückgelaſſen hat; und die <hirendition="#g">Dapediden</hi> mit homocerker Schwanzfloſſe,<lb/><figure><head>Fig. 1038.</head><lb/><p>Reſtauration von <hirendition="#aq">Dapedius</hi>.</p></figure><lb/>
die erſt mit den Schichten des Jura auftreten und gewöhnlich deut-<lb/>
liche, knöcherne Wirbel mit Doppelfazetten wahrnehmen laſſen. Auch<lb/>
in dieſen beiden Untergruppen findet man jederſeits Gattungen mit<lb/>ſchlankem Leibe und kegelförmigen Einzelzähnen, ſo wie andere mit<lb/>
Bürſtenzähnen und mehr kurzem gedrängtem Leibe. <hirendition="#aq">(Dapedius; Tetra-<lb/>
gonolepis; Amblyurus; Pholidophorus; Nothosomus</hi>.</p><lb/><p>Die Familie der <hirendition="#b">Doppelzeiler</hi><hirendition="#aq">(<hirendition="#i">Disticha</hi>)</hi>, die mit der vorigen<lb/>
parallel geht, zeigt gewöhnlich nicht nur auf der Firſte der Schwanz-<lb/>
floſſe, ſondern auch auf der Vorderkante der übrigen Floſſen eine<lb/>
Doppelreihe von ſpitzen Schindeln, die gewöhnlich ſägeförmige Kämme<lb/>
bilden. Auch hier laſſen ſich wieder nach der Bildung der Schwanz-<lb/>
floſſe zwei Gruppen unterſcheiden: die <hirendition="#g">Knochenhechte <hirendition="#aq">(Lepidos-</hi></hi><lb/><figure><head>Fig. 1039.</head><lb/><p>Breitmäuliger Knochenhecht <hirendition="#aq">(Lepidosteus platystomus)</hi>.</p></figure><lb/><hirendition="#g"><hirendition="#aq">tida)</hi></hi> mit heterocerker, und die <hirendition="#g">Lepidoiden</hi> mit homocerker Schwanz-<lb/>
floſſe. Von den erſteren kennen wir lebende Repräſentanten in den<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[133/0139]
Charakter, nämlich der Ausbildung der Floſſenſchindeln beruhend,
doch leicht conſtatirt werden können. Wir unterſcheiden in dieſer Fa-
milie der Einzeiler je nach der Bildung der Schwanzfloſſe zwei be-
ſondere Gruppen: Die Palaeonisciden (Palaeoniscus; Platyse-
mius; Amblypterus; Eurynotus; Pygopterus; Acrolepis), den älteren
Schichten bis zum Jura angehörig, mit heterocerker Schwanzfloſſe und
meiſt weichem Skelette, welches keine Spuren bei der Verſteinerung
zurückgelaſſen hat; und die Dapediden mit homocerker Schwanzfloſſe,
[Abbildung Fig. 1038.
Reſtauration von Dapedius.]
die erſt mit den Schichten des Jura auftreten und gewöhnlich deut-
liche, knöcherne Wirbel mit Doppelfazetten wahrnehmen laſſen. Auch
in dieſen beiden Untergruppen findet man jederſeits Gattungen mit
ſchlankem Leibe und kegelförmigen Einzelzähnen, ſo wie andere mit
Bürſtenzähnen und mehr kurzem gedrängtem Leibe. (Dapedius; Tetra-
gonolepis; Amblyurus; Pholidophorus; Nothosomus.
Die Familie der Doppelzeiler (Disticha), die mit der vorigen
parallel geht, zeigt gewöhnlich nicht nur auf der Firſte der Schwanz-
floſſe, ſondern auch auf der Vorderkante der übrigen Floſſen eine
Doppelreihe von ſpitzen Schindeln, die gewöhnlich ſägeförmige Kämme
bilden. Auch hier laſſen ſich wieder nach der Bildung der Schwanz-
floſſe zwei Gruppen unterſcheiden: die Knochenhechte (Lepidos-
[Abbildung Fig. 1039.
Breitmäuliger Knochenhecht (Lepidosteus platystomus).]
tida) mit heterocerker, und die Lepidoiden mit homocerker Schwanz-
floſſe. Von den erſteren kennen wir lebende Repräſentanten in den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/139>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.