Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.welche aus einzelnen kleinen Knorpelgliederchen zusammengesetzt sind, Auf der oberen Fläche dieses scheibenartigen Körpers finden sich [Abbildung]
Fig. 1022. Kiefer sind entweder mitAnatomie des Zitterrochens (Torpedo). kleinen, pflasterförmig in Reihen gestellten spitzen Zähnchen oder mit brei- ten Mahlplatten bewaff- net, und in der Bildung der Zähne zeigt sich oft die auffallende Verschie- denheit, daß bei den Männchen dieselben zu- gespitzt, bei den Weib- chen hingegen flach sind. Manche Rochen erreichen eine ungemeine Größe und ein Gewicht von mehreren Centnern; sie sind in allen Meeren verbreitet und erscheinen zuerst in der Kohlenpe- riode, von wo sie sich durch alle Formationen bis auf die heutige Zeit fortsetzen. Man hat unter ihnen mehrere Unterfamilien unterschie- den. Die Mahlro- chen (Myliobatida) mit bestacheltem Schwanze, breiten, tafelförmigen Mahlzähnen und kurzen Brustflossen, zwischen denen der Kopf sie welche aus einzelnen kleinen Knorpelgliederchen zuſammengeſetzt ſind, Auf der oberen Fläche dieſes ſcheibenartigen Körpers finden ſich [Abbildung]
Fig. 1022. Kiefer ſind entweder mitAnatomie des Zitterrochens (Torpedo). kleinen, pflaſterförmig in Reihen geſtellten ſpitzen Zähnchen oder mit brei- ten Mahlplatten bewaff- net, und in der Bildung der Zähne zeigt ſich oft die auffallende Verſchie- denheit, daß bei den Männchen dieſelben zu- geſpitzt, bei den Weib- chen hingegen flach ſind. Manche Rochen erreichen eine ungemeine Größe und ein Gewicht von mehreren Centnern; ſie ſind in allen Meeren verbreitet und erſcheinen zuerſt in der Kohlenpe- riode, von wo ſie ſich durch alle Formationen bis auf die heutige Zeit fortſetzen. Man hat unter ihnen mehrere Unterfamilien unterſchie- den. Die Mahlro- chen (Myliobatida) mit beſtacheltem Schwanze, breiten, tafelförmigen Mahlzähnen und kurzen Bruſtfloſſen, zwiſchen denen der Kopf ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0122" n="116"/> welche aus einzelnen kleinen Knorpelgliederchen zuſammengeſetzt ſind,<lb/> die rings von Muskeln und Haut umgeben werden.</p><lb/> <p>Auf der oberen Fläche dieſes ſcheibenartigen Körpers finden ſich<lb/> nun die großen lidloſen Augen und hinter ihnen die weiten Spritz-<lb/> löcher; auf der unteren Seite dagegen die Naſenlöcher, das breitge-<lb/> ſchlitzte Maul und die fünf Kiemenſpalten auf jeder Seite des Halſes.<lb/> Der Körper läuft nach hinten in einen meiſt dünnen Schwanz aus,<lb/> auf dem ſich die unbedeutenden, ſenkrechten Floſſen finden und der zu-<lb/> weilen noch als Waffe, deren Wunden für gefährlich gelten, eine oder<lb/> zwei lange, ſägeartig gezähnte Stacheln trägt. Die kurzen dicken<lb/><figure><head>Fig. 1022.</head><lb/><p>Anatomie des Zitterrochens <hi rendition="#aq">(Torpedo)</hi>.<lb/> Die Haut des Rückens iſt in der vorderen Körper-<lb/> hälfte entfernt und das elektriſche Organ mit Gehirn<lb/> und Nerven blosgelegt. — <hi rendition="#aq">a</hi> Hirn. <hi rendition="#aq">b</hi> Haut mit ihren<lb/> Drüſen. <hi rendition="#aq">c</hi> Auge, dahinter das Spritzloch. <hi rendition="#aq">d</hi> Elektri-<lb/> ſches Organ. <hi rendition="#aq">e</hi> Kiemen. <hi rendition="#aq">f</hi> Rückenmarksnerven, in die<lb/> Bruſtfloſſe gehend. <hi rendition="#aq">g</hi> Rückenmark. <hi rendition="#aq">h</hi> Aeſte des her-<lb/> umſchweifenden Nerven <hi rendition="#aq">(n. vagus)</hi> zum elektriſchen<lb/> Organ. <hi rendition="#aq">i</hi> Seitennerve.</p></figure><lb/> Kiefer ſind entweder mit<lb/> kleinen, pflaſterförmig in<lb/> Reihen geſtellten ſpitzen<lb/> Zähnchen oder mit brei-<lb/> ten Mahlplatten bewaff-<lb/> net, und in der Bildung<lb/> der Zähne zeigt ſich oft<lb/> die auffallende Verſchie-<lb/> denheit, daß bei den<lb/> Männchen dieſelben zu-<lb/> geſpitzt, bei den Weib-<lb/> chen hingegen flach ſind.<lb/> Manche Rochen erreichen<lb/> eine ungemeine Größe<lb/> und ein Gewicht von<lb/> mehreren Centnern; ſie<lb/> ſind in allen Meeren<lb/> verbreitet und erſcheinen<lb/> zuerſt in der Kohlenpe-<lb/> riode, von wo ſie ſich<lb/> durch alle Formationen<lb/> bis auf die heutige Zeit<lb/> fortſetzen. Man hat<lb/> unter ihnen mehrere<lb/> Unterfamilien unterſchie-<lb/> den. Die <hi rendition="#g">Mahlro-<lb/> chen</hi> <hi rendition="#aq">(Myliobatida)</hi> mit<lb/> beſtacheltem Schwanze,<lb/> breiten, tafelförmigen<lb/> Mahlzähnen und kurzen Bruſtfloſſen, zwiſchen denen der Kopf ſie<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0122]
welche aus einzelnen kleinen Knorpelgliederchen zuſammengeſetzt ſind,
die rings von Muskeln und Haut umgeben werden.
Auf der oberen Fläche dieſes ſcheibenartigen Körpers finden ſich
nun die großen lidloſen Augen und hinter ihnen die weiten Spritz-
löcher; auf der unteren Seite dagegen die Naſenlöcher, das breitge-
ſchlitzte Maul und die fünf Kiemenſpalten auf jeder Seite des Halſes.
Der Körper läuft nach hinten in einen meiſt dünnen Schwanz aus,
auf dem ſich die unbedeutenden, ſenkrechten Floſſen finden und der zu-
weilen noch als Waffe, deren Wunden für gefährlich gelten, eine oder
zwei lange, ſägeartig gezähnte Stacheln trägt. Die kurzen dicken
[Abbildung Fig. 1022.
Anatomie des Zitterrochens (Torpedo).
Die Haut des Rückens iſt in der vorderen Körper-
hälfte entfernt und das elektriſche Organ mit Gehirn
und Nerven blosgelegt. — a Hirn. b Haut mit ihren
Drüſen. c Auge, dahinter das Spritzloch. d Elektri-
ſches Organ. e Kiemen. f Rückenmarksnerven, in die
Bruſtfloſſe gehend. g Rückenmark. h Aeſte des her-
umſchweifenden Nerven (n. vagus) zum elektriſchen
Organ. i Seitennerve.]
Kiefer ſind entweder mit
kleinen, pflaſterförmig in
Reihen geſtellten ſpitzen
Zähnchen oder mit brei-
ten Mahlplatten bewaff-
net, und in der Bildung
der Zähne zeigt ſich oft
die auffallende Verſchie-
denheit, daß bei den
Männchen dieſelben zu-
geſpitzt, bei den Weib-
chen hingegen flach ſind.
Manche Rochen erreichen
eine ungemeine Größe
und ein Gewicht von
mehreren Centnern; ſie
ſind in allen Meeren
verbreitet und erſcheinen
zuerſt in der Kohlenpe-
riode, von wo ſie ſich
durch alle Formationen
bis auf die heutige Zeit
fortſetzen. Man hat
unter ihnen mehrere
Unterfamilien unterſchie-
den. Die Mahlro-
chen (Myliobatida) mit
beſtacheltem Schwanze,
breiten, tafelförmigen
Mahlzähnen und kurzen Bruſtfloſſen, zwiſchen denen der Kopf ſie
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