der gleich, zuweilen aber sehr ungleich, die hinteren lang ausgezogen; ja es giebt Gattungen, wo die Weibchen ganz ungeflügelt sind. Bor- eus; Panorpa; Bittacus; Nemoptera.
Familie der Kameelfliegen (Raphidida), Kopf eiförmig, klein; vorn breiter, hinten schmäler; Augen groß, vorgequollen; Fühler kurz, borstenförmig; Kiefer stark, spitz, krumm gebogen, mit zwei scharfen Zähnen am Innenrande unter der Hakenspitze; Ladentaster kurz, vier-
[Abbildung]
Fig. 824.
Mantispa.
gliedrig. Vorderbrust sehr lang, schmal, halsförmig ausgezogen; trägt bei einer Gattung Raubfüße, die ganz in ähnlicher Weise gebaut sind, wie die der Fangheuschrecken und der Squillen; Flügel gleich, fein gegit- tert, fast von gleicher Größe. Die Larven sind äußerst behend, leben an Baumrinden vom Raube und spinnen sich eine Art Cocon. Raphidia; Mantispa.
Fossile Netzflügler sind im Ganzen sehr selten -- man will Reste von Phryganiden in den Wälderthonen Englands gefunden haben. Häufiger kommen sie dagegen im Bernsteine und in den tertiären Süß- wasserablagerungen vor.
Vogt. Zoologische Briefe. I. 41
[Abbildung]
Fig. 822.
Schnakenjungfer (Bittacus tipularides.)
[Abbildung]
Fig. 823.
Balancirfliege (Nemoptera.)
der gleich, zuweilen aber ſehr ungleich, die hinteren lang ausgezogen; ja es giebt Gattungen, wo die Weibchen ganz ungeflügelt ſind. Bor- eus; Panorpa; Bittacus; Nemoptera.
Familie der Kameelfliegen (Raphidida), Kopf eiförmig, klein; vorn breiter, hinten ſchmäler; Augen groß, vorgequollen; Fühler kurz, borſtenförmig; Kiefer ſtark, ſpitz, krumm gebogen, mit zwei ſcharfen Zähnen am Innenrande unter der Hakenſpitze; Ladentaſter kurz, vier-
[Abbildung]
Fig. 824.
Mantispa.
gliedrig. Vorderbruſt ſehr lang, ſchmal, halsförmig ausgezogen; trägt bei einer Gattung Raubfüße, die ganz in ähnlicher Weiſe gebaut ſind, wie die der Fangheuſchrecken und der Squillen; Flügel gleich, fein gegit- tert, faſt von gleicher Größe. Die Larven ſind äußerſt behend, leben an Baumrinden vom Raube und ſpinnen ſich eine Art Cocon. Raphidia; Mantispa.
Foſſile Netzflügler ſind im Ganzen ſehr ſelten — man will Reſte von Phryganiden in den Wälderthonen Englands gefunden haben. Häufiger kommen ſie dagegen im Bernſteine und in den tertiären Süß- waſſerablagerungen vor.
Vogt. Zoologiſche Briefe. I. 41
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[Abbildung Fig. 822. Schnakenjungfer (Bittacus tipularides.)]
[Abbildung Fig. 823. Balancirfliege (Nemoptera.)]
der gleich, zuweilen aber ſehr ungleich, die hinteren lang ausgezogen;
ja es giebt Gattungen, wo die Weibchen ganz ungeflügelt ſind. Bor-
eus; Panorpa; Bittacus; Nemoptera.
Familie der Kameelfliegen (Raphidida), Kopf eiförmig, klein;
vorn breiter, hinten ſchmäler; Augen groß, vorgequollen; Fühler kurz,
borſtenförmig; Kiefer ſtark, ſpitz, krumm gebogen, mit zwei ſcharfen
Zähnen am Innenrande unter der Hakenſpitze; Ladentaſter kurz, vier-
[Abbildung Fig. 824. Mantispa.]
gliedrig. Vorderbruſt ſehr lang,
ſchmal, halsförmig ausgezogen; trägt
bei einer Gattung Raubfüße, die ganz
in ähnlicher Weiſe gebaut ſind, wie
die der Fangheuſchrecken und der
Squillen; Flügel gleich, fein gegit-
tert, faſt von gleicher Größe. Die
Larven ſind äußerſt behend, leben
an Baumrinden vom Raube und
ſpinnen ſich eine Art Cocon. Raphidia; Mantispa.
Foſſile Netzflügler ſind im Ganzen ſehr ſelten — man will Reſte
von Phryganiden in den Wälderthonen Englands gefunden haben.
Häufiger kommen ſie dagegen im Bernſteine und in den tertiären Süß-
waſſerablagerungen vor.
Vogt. Zoologiſche Briefe. I. 41
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/647>, abgerufen am 23.12.2024.
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