besonders die herrlich gefärbten Fal- ter der südlichen Zonen gehören, welche durch die langen Schwänze der Hinterflügel sich auszeichnen, so wie die vielfach gesprenkelten Scheckenfalter (Thais), deren Zickzack- zeichnung eine Eigenthümlichkeit der Gattung ist. Einige Raupen dieser Familie zeichnen sich besonders durch die kurze, plattgedrückte, schildför- mige Gestalt, und die Schmetterlinge
[Abbildung]
Fig. 803.
Thais Hypsipyle.
[Abbildung]
Fig. 804.
Das Birkenhähnchen (Polyommatus betulae).
durch die sehr verschieden gefärbten Flügel aus, indem die Oberfläche meist einfarbig, goldig oder blau, die Unterfläche mit vielfachen kleinen Augenflecken besetzt ist. Papilio; Polyommatus; Parnassius.
Fossile Schmetterlinge scheinen erst mit der Tertiärzeit aufgetre- ten zu sein; die Spuren, die man im Jura hat finden wollen, gehö- ren wahrscheinlich anderen Ordnungen an.
Ordnung der Strepsipteren (Strepsipteras. Rhipiptera).
Diese sehr kleine Ordnung besteht nur aus einigen wenigen, auf verschiedenen Wespengattungen schmarotzenden winzigen Thierchen, die aber durch die merkwürdig verschiedene Bildung der beiden Geschlech- ter im vollkommenen Zustande, durch die eigenthümlichen Larvenzu- stände und durch die Organisation ihres Körpers sich von allen übri- gen Insekten entfernen und eine eigene Ordnung darstellen.
[Abbildung]
Fig. 802.
Papilio Arjuna.
beſonders die herrlich gefärbten Fal- ter der ſüdlichen Zonen gehören, welche durch die langen Schwänze der Hinterflügel ſich auszeichnen, ſo wie die vielfach geſprenkelten Scheckenfalter (Thais), deren Zickzack- zeichnung eine Eigenthümlichkeit der Gattung iſt. Einige Raupen dieſer Familie zeichnen ſich beſonders durch die kurze, plattgedrückte, ſchildför- mige Geſtalt, und die Schmetterlinge
[Abbildung]
Fig. 803.
Thais Hypsipyle.
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Fig. 804.
Das Birkenhähnchen (Polyommatus betulae).
durch die ſehr verſchieden gefärbten Flügel aus, indem die Oberfläche meiſt einfarbig, goldig oder blau, die Unterfläche mit vielfachen kleinen Augenflecken beſetzt iſt. Papilio; Polyommatus; Parnassius.
Foſſile Schmetterlinge ſcheinen erſt mit der Tertiärzeit aufgetre- ten zu ſein; die Spuren, die man im Jura hat finden wollen, gehö- ren wahrſcheinlich anderen Ordnungen an.
Ordnung der Strepſipteren (Strepsipteras. Rhipiptera).
Dieſe ſehr kleine Ordnung beſteht nur aus einigen wenigen, auf verſchiedenen Wespengattungen ſchmarotzenden winzigen Thierchen, die aber durch die merkwürdig verſchiedene Bildung der beiden Geſchlech- ter im vollkommenen Zuſtande, durch die eigenthümlichen Larvenzu- ſtände und durch die Organiſation ihres Körpers ſich von allen übri- gen Inſekten entfernen und eine eigene Ordnung darſtellen.
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[Abbildung Fig. 802. Papilio Arjuna.]
beſonders die herrlich gefärbten Fal-
ter der ſüdlichen Zonen gehören,
welche durch die langen Schwänze
der Hinterflügel ſich auszeichnen,
ſo wie die vielfach geſprenkelten
Scheckenfalter (Thais), deren Zickzack-
zeichnung eine Eigenthümlichkeit der
Gattung iſt. Einige Raupen dieſer
Familie zeichnen ſich beſonders durch
die kurze, plattgedrückte, ſchildför-
mige Geſtalt, und die Schmetterlinge
[Abbildung Fig. 803. Thais Hypsipyle.]
[Abbildung Fig. 804. Das Birkenhähnchen
(Polyommatus betulae).]
durch die ſehr verſchieden gefärbten Flügel aus, indem die Oberfläche
meiſt einfarbig, goldig oder blau, die Unterfläche mit vielfachen kleinen
Augenflecken beſetzt iſt. Papilio; Polyommatus; Parnassius.
Foſſile Schmetterlinge ſcheinen erſt mit der Tertiärzeit aufgetre-
ten zu ſein; die Spuren, die man im Jura hat finden wollen, gehö-
ren wahrſcheinlich anderen Ordnungen an.
Ordnung der Strepſipteren (Strepsiptera s. Rhipiptera).
Dieſe ſehr kleine Ordnung beſteht nur aus einigen wenigen, auf
verſchiedenen Wespengattungen ſchmarotzenden winzigen Thierchen, die
aber durch die merkwürdig verſchiedene Bildung der beiden Geſchlech-
ter im vollkommenen Zuſtande, durch die eigenthümlichen Larvenzu-
ſtände und durch die Organiſation ihres Körpers ſich von allen übri-
gen Inſekten entfernen und eine eigene Ordnung darſtellen.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/638>, abgerufen am 28.11.2024.
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