besetzt sind, bei einigen sogar eine klebrige Flüssigkeit ausschwitzen sollen und den Insekten als Haftorgane dienen, womit sie sich an glatten Oberflächen, selbst in umgekehrter Stellung leicht festhalten können.
Der Hinterleib der Zweiflügler ist meist schmal, länglich, zu- weilen auch breit und eiförmig. Er sitzt bald mit seiner ganzen Breite an der Brust fest, bald ist er durch einen Stiel mit ihr verbunden. Er zeigt meist 6 -- 9 sichtbare Ringe und endet bei den Weibchen oft in eine Spitze, die aus mehreren, in einander verschiebbaren Ringen besteht, welche wie ein Fernrohr aus- und eingezogen werden können.
In anatomischer Hinsicht zeichnen sich die Zweiflügler durch fol- gende Eigenthümlichkeiten aus. Das Nervensystem erscheint in der
[Abbildung]
Fig. 735. Fig. 736. Fig. 737.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria). Fig. 735. Die Fliege ist vom Rücken her geöffnet und die Decken von Kopf, Brust und Hinterleib so weit weggenommen, daß man die Eingeweide in ihrer natürlichen Lage sieht. Die Luftgefäße, sowie das Rückengefäß sind besonders schwarz gehalten. a Die Fühler mit ihrer Borste. b Die Augen. c Erstes Fußpaar. d Deckschuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze des Hinterleibs. i Tracheenblasen im Kopfe. k Die großen Tracheenblasen des Hinterleibs. l Tracheenstämme, die mit dem ersten Luftloche der Brust in Verbindung stehen. m Tracheenstämme des zweiten Bruststigma's. n Das Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geschlängelten Speicheldrüsen. zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierstöcke. Fig. 736. Das Nervensystem isolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter dem Schlunde. c Vorderbrustknoten. d Hinterbrustknoten. e Hinterleibsknoten. Fig. 737. Die Verdauungsorgane isolirt. a Schlund. b Kropf. c Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Mast- darm. h After.
beſetzt ſind, bei einigen ſogar eine klebrige Flüſſigkeit ausſchwitzen ſollen und den Inſekten als Haftorgane dienen, womit ſie ſich an glatten Oberflächen, ſelbſt in umgekehrter Stellung leicht feſthalten können.
Der Hinterleib der Zweiflügler iſt meiſt ſchmal, länglich, zu- weilen auch breit und eiförmig. Er ſitzt bald mit ſeiner ganzen Breite an der Bruſt feſt, bald iſt er durch einen Stiel mit ihr verbunden. Er zeigt meiſt 6 — 9 ſichtbare Ringe und endet bei den Weibchen oft in eine Spitze, die aus mehreren, in einander verſchiebbaren Ringen beſteht, welche wie ein Fernrohr aus- und eingezogen werden können.
In anatomiſcher Hinſicht zeichnen ſich die Zweiflügler durch fol- gende Eigenthümlichkeiten aus. Das Nervenſyſtem erſcheint in der
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Fig. 735. Fig. 736. Fig. 737.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria). Fig. 735. Die Fliege iſt vom Rücken her geöffnet und die Decken von Kopf, Bruſt und Hinterleib ſo weit weggenommen, daß man die Eingeweide in ihrer natürlichen Lage ſieht. Die Luftgefäße, ſowie das Rückengefäß ſind beſonders ſchwarz gehalten. a Die Fühler mit ihrer Borſte. b Die Augen. c Erſtes Fußpaar. d Deckſchuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze des Hinterleibs. i Tracheenblaſen im Kopfe. k Die großen Tracheenblaſen des Hinterleibs. l Tracheenſtämme, die mit dem erſten Luftloche der Bruſt in Verbindung ſtehen. m Tracheenſtämme des zweiten Bruſtſtigma’s. n Das Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geſchlängelten Speicheldrüſen. zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierſtöcke. Fig. 736. Das Nervenſyſtem iſolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter dem Schlunde. c Vorderbruſtknoten. d Hinterbruſtknoten. e Hinterleibsknoten. Fig. 737. Die Verdauungsorgane iſolirt. a Schlund. b Kropf. c Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Maſt- darm. h After.
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ſollen und den Inſekten als Haftorgane dienen, womit ſie ſich an
glatten Oberflächen, ſelbſt in umgekehrter Stellung leicht feſthalten
können.
Der Hinterleib der Zweiflügler iſt meiſt ſchmal, länglich, zu-
weilen auch breit und eiförmig. Er ſitzt bald mit ſeiner ganzen Breite
an der Bruſt feſt, bald iſt er durch einen Stiel mit ihr verbunden.
Er zeigt meiſt 6 — 9 ſichtbare Ringe und endet bei den Weibchen oft
in eine Spitze, die aus mehreren, in einander verſchiebbaren Ringen
beſteht, welche wie ein Fernrohr aus- und eingezogen werden können.
In anatomiſcher Hinſicht zeichnen ſich die Zweiflügler durch fol-
gende Eigenthümlichkeiten aus. Das Nervenſyſtem erſcheint in der
[Abbildung Fig. 735. Fig. 736. Fig. 737.
Anatomie der Schmeißfliege (Musca vomatoria).
Fig. 735. Die Fliege iſt vom Rücken her geöffnet und die Decken von
Kopf, Bruſt und Hinterleib ſo weit weggenommen, daß man die Eingeweide
in ihrer natürlichen Lage ſieht. Die Luftgefäße, ſowie das Rückengefäß ſind
beſonders ſchwarz gehalten.
a Die Fühler mit ihrer Borſte. b Die Augen. c Erſtes Fußpaar.
d Deckſchuppe des Schwingkolbens e; f zweites; g drittes Fußpaar. h Spitze
des Hinterleibs. i Tracheenblaſen im Kopfe. k Die großen Tracheenblaſen
des Hinterleibs. l Tracheenſtämme, die mit dem erſten Luftloche der Bruſt in
Verbindung ſtehen. m Tracheenſtämme des zweiten Bruſtſtigma’s. n Das
Rückengefäß. o Hirnknoten. p Magen mit den geſchlängelten Speicheldrüſen.
zu beiden Seiten. q Darm mit den Gallengefäßen daneben. r Eierſtöcke.
Fig. 736. Das Nervenſyſtem iſolirt. a Hirnknoten. b Knoten unter
dem Schlunde. c Vorderbruſtknoten. d Hinterbruſtknoten. e Hinterleibsknoten.
Fig. 737. Die Verdauungsorgane iſolirt. a Schlund. b Kropf. c
Magen. d Saugmagen. e Darm. f Gallengefäß der einen Seite. g Maſt-
darm. h After.]
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/604>, abgerufen am 25.11.2024.
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