werden, steigen zwischen den Hornborsten in die Höhe. Der Raum zwischen dem Rüssel und den Augen wird das Untergesicht (hypo- stoma) genannt; er ist meistens durch zwei vorstehende mit steifen Borsten versehene Backen ausgefüllt, welche der Knebelbart (my- stax) heißen.
Die Brust der Zweiflügler besteht nur aus einem Hornstücke, dessen ursprüngliche Zusammensetzung aus drei Ringen durch Quer- furchen oder vertiefte Linien mehr oder minder deutlich angegeben ist. Nur bei einigen Gattungen zeigt sich eine deutliche Scheidung der Vorderbrust. An der Unterfläche der Brust sieht man nie mehr als vier Luftlöcher -- zwei vorn in der Nähe des Kopfes, zwei ganz hinten, unmittelbar bei den Schwingkölbchen.
Es finden sich nie mehr als zwei Flügel, die den Vorderflü- geln der vierflügeligen Insekten entsprechen. Sie sind stets häutig durchsichtig, zuweilen nur mit sehr feinen häutigen Schüppchen besetzt. Meist sind diese Flügel mächtig, groß, von langgestreckter Form, leb- haft in Regenbogenfarben schillernd; die Flugkraft der Insekten sehr bedeutend und anhaltend, ihre Schnelligkeit im Fluge groß -- nur bei wenigen Gattungen sinken die Flügel in ihrer Ausbildung zurück, besonders bei den Weibchen, und bei einigen schmarotzenden Gattungen fehlen sie gänzlich. Die Rippen oder Adern der Flügel sind meist sehr deutlich und ausgebildet; wesentlich sind nur Längsrippen und wenige Queradern vorhanden, so daß die langgestreckten Zellen meist nach außen geöffnet sind. Meist findet man fünf Haupt-Längsrippen, von denen die beiden ersten dem Vorderrande des Flügels sehr nahe an- liegen.
Eigenthümliche Organe sind die Schwingkölbchen (halteres, ba- lanciers), zwei kleine bewegliche Körperchen, aus einem mehr oder minder langen Stiel und einem runden Knöpfchen bestehend, die an dem Hintertheile der Brust stehen, fast in beständiger vibrirender Be- wegung sind und meist von zwei Paar häutigen Schuppen (aile- rons oder cuillerons) bedeckt sind. Die Form dieser Schwingkolben gleicht ziemlich den mit Netzen durchflochtenen Raketten, die man beim Federballspiel zum Schlagen des Balls gebraucht -- ihr Nutzen ist durchaus unbekannt.
Die Füße der Zweiflügler sind meist lang, dünn, aber sonst aus den gewöhnlichen Theilen zusammengesetzt. Der Tarsus hat immer fünf Glieder; das Endglied trägt zwei, meist einfache, zuweilen ge- spaltene oder gezähnelte Klauen, die nur bei wenigen Gattungen stark vortreten; meistens befinden sich zwischen den Klauen zwei oder drei Fußballen (arolia; pelottes), die mit Grübchen oder Leisten dicht
werden, ſteigen zwiſchen den Hornborſten in die Höhe. Der Raum zwiſchen dem Rüſſel und den Augen wird das Untergeſicht (hypo- stoma) genannt; er iſt meiſtens durch zwei vorſtehende mit ſteifen Borſten verſehene Backen ausgefüllt, welche der Knebelbart (my- stax) heißen.
Die Bruſt der Zweiflügler beſteht nur aus einem Hornſtücke, deſſen urſprüngliche Zuſammenſetzung aus drei Ringen durch Quer- furchen oder vertiefte Linien mehr oder minder deutlich angegeben iſt. Nur bei einigen Gattungen zeigt ſich eine deutliche Scheidung der Vorderbruſt. An der Unterfläche der Bruſt ſieht man nie mehr als vier Luftlöcher — zwei vorn in der Nähe des Kopfes, zwei ganz hinten, unmittelbar bei den Schwingkölbchen.
Es finden ſich nie mehr als zwei Flügel, die den Vorderflü- geln der vierflügeligen Inſekten entſprechen. Sie ſind ſtets häutig durchſichtig, zuweilen nur mit ſehr feinen häutigen Schüppchen beſetzt. Meiſt ſind dieſe Flügel mächtig, groß, von langgeſtreckter Form, leb- haft in Regenbogenfarben ſchillernd; die Flugkraft der Inſekten ſehr bedeutend und anhaltend, ihre Schnelligkeit im Fluge groß — nur bei wenigen Gattungen ſinken die Flügel in ihrer Ausbildung zurück, beſonders bei den Weibchen, und bei einigen ſchmarotzenden Gattungen fehlen ſie gänzlich. Die Rippen oder Adern der Flügel ſind meiſt ſehr deutlich und ausgebildet; weſentlich ſind nur Längsrippen und wenige Queradern vorhanden, ſo daß die langgeſtreckten Zellen meiſt nach außen geöffnet ſind. Meiſt findet man fünf Haupt-Längsrippen, von denen die beiden erſten dem Vorderrande des Flügels ſehr nahe an- liegen.
Eigenthümliche Organe ſind die Schwingkölbchen (halteres, ba- lanciers), zwei kleine bewegliche Körperchen, aus einem mehr oder minder langen Stiel und einem runden Knöpfchen beſtehend, die an dem Hintertheile der Bruſt ſtehen, faſt in beſtändiger vibrirender Be- wegung ſind und meiſt von zwei Paar häutigen Schuppen (aile- rons oder cuillerons) bedeckt ſind. Die Form dieſer Schwingkolben gleicht ziemlich den mit Netzen durchflochtenen Raketten, die man beim Federballſpiel zum Schlagen des Balls gebraucht — ihr Nutzen iſt durchaus unbekannt.
Die Füße der Zweiflügler ſind meiſt lang, dünn, aber ſonſt aus den gewöhnlichen Theilen zuſammengeſetzt. Der Tarſus hat immer fünf Glieder; das Endglied trägt zwei, meiſt einfache, zuweilen ge- ſpaltene oder gezähnelte Klauen, die nur bei wenigen Gattungen ſtark vortreten; meiſtens befinden ſich zwiſchen den Klauen zwei oder drei Fußballen (arolia; pelottes), die mit Grübchen oder Leiſten dicht
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werden, ſteigen zwiſchen den Hornborſten in die Höhe. Der Raum
zwiſchen dem Rüſſel und den Augen wird das Untergeſicht (hypo-
stoma) genannt; er iſt meiſtens durch zwei vorſtehende mit ſteifen
Borſten verſehene Backen ausgefüllt, welche der Knebelbart (my-
stax) heißen.
Die Bruſt der Zweiflügler beſteht nur aus einem Hornſtücke,
deſſen urſprüngliche Zuſammenſetzung aus drei Ringen durch Quer-
furchen oder vertiefte Linien mehr oder minder deutlich angegeben iſt.
Nur bei einigen Gattungen zeigt ſich eine deutliche Scheidung der
Vorderbruſt. An der Unterfläche der Bruſt ſieht man nie mehr als
vier Luftlöcher — zwei vorn in der Nähe des Kopfes, zwei ganz
hinten, unmittelbar bei den Schwingkölbchen.
Es finden ſich nie mehr als zwei Flügel, die den Vorderflü-
geln der vierflügeligen Inſekten entſprechen. Sie ſind ſtets häutig
durchſichtig, zuweilen nur mit ſehr feinen häutigen Schüppchen beſetzt.
Meiſt ſind dieſe Flügel mächtig, groß, von langgeſtreckter Form, leb-
haft in Regenbogenfarben ſchillernd; die Flugkraft der Inſekten ſehr
bedeutend und anhaltend, ihre Schnelligkeit im Fluge groß — nur
bei wenigen Gattungen ſinken die Flügel in ihrer Ausbildung zurück,
beſonders bei den Weibchen, und bei einigen ſchmarotzenden Gattungen
fehlen ſie gänzlich. Die Rippen oder Adern der Flügel ſind meiſt ſehr
deutlich und ausgebildet; weſentlich ſind nur Längsrippen und wenige
Queradern vorhanden, ſo daß die langgeſtreckten Zellen meiſt nach
außen geöffnet ſind. Meiſt findet man fünf Haupt-Längsrippen, von
denen die beiden erſten dem Vorderrande des Flügels ſehr nahe an-
liegen.
Eigenthümliche Organe ſind die Schwingkölbchen (halteres, ba-
lanciers), zwei kleine bewegliche Körperchen, aus einem mehr oder
minder langen Stiel und einem runden Knöpfchen beſtehend, die an
dem Hintertheile der Bruſt ſtehen, faſt in beſtändiger vibrirender Be-
wegung ſind und meiſt von zwei Paar häutigen Schuppen (aile-
rons oder cuillerons) bedeckt ſind. Die Form dieſer Schwingkolben
gleicht ziemlich den mit Netzen durchflochtenen Raketten, die man beim
Federballſpiel zum Schlagen des Balls gebraucht — ihr Nutzen iſt
durchaus unbekannt.
Die Füße der Zweiflügler ſind meiſt lang, dünn, aber ſonſt aus
den gewöhnlichen Theilen zuſammengeſetzt. Der Tarſus hat immer
fünf Glieder; das Endglied trägt zwei, meiſt einfache, zuweilen ge-
ſpaltene oder gezähnelte Klauen, die nur bei wenigen Gattungen ſtark
vortreten; meiſtens befinden ſich zwiſchen den Klauen zwei oder drei
Fußballen (arolia; pelottes), die mit Grübchen oder Leiſten dicht
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/603>, abgerufen am 28.11.2024.
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