Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite


[Abbildung] Fig. 724.
[Abbildung] 723.
[Abbildung] 722.
[Abbildung] Fig. 725. 726.

Kopf und Mundwerkzeuge einer Libelle (Aeschna) dreifach vergrößert.
Fig. 722. Der Kopf von vorne. Fig. 723. Von der Seite. Fig. 724. Halb
von unten mit geöffnetem Maule. Fig. 725. Der Kiefer (mandibula) isolirt.
Fig. 726. Die Kinnlade (maxilla) isolirt und beide stärker vergrößert. a Die
großen, nierenförmigen Netzaugen. b Fühlhörner. c Nebenaugen. d Vorgesicht.
e Oberlippe. f Kiefer. g Kinnlade. h Seitentheile der Unterlipve (Taster). i Mit-
teltheile der gespaltenen Unterlippe. k Zunge. l Schlundöffnung.

zwei Reihen gestellten langen Hornzähnen bewaffnet (deßhalb rannte
man diese Familie auch Odonata); Kinnladentaster dick, borstig. Un-
terlippe groß, fein gespalten; die beiden Lippentaster in zwei häutige
Seitenflügel umgewandelt, welche die Kauwerkzeuge von der Seite
decken. Mittelbrust groß, hoch, faltig; Flügel lang, durchsichtig, fein gegit-
tert, in der Ruhe aufgeschlagen. Beine kurz, schlank, überall mit Dornen
besetzt. Hinterleib lang, schmal mit eigenen Anhängen versehen. Die Ge-
schlechtstheile dieser Thiere sind höchst eigenthümlich gebildet. Die Ruthe
des Männchens, die mit einer offenen Samenblase in Verbindung steht,
ist außer aller Verbindung mit den Geschlechtstheilen am Anfang des
Hinterleibes unter der Brust gelegen, so daß die Männchen, deren
Samenleiter am Ende des Leibes, am After, münden, erst die Samen-
blase füllen müssen, um sich begatten zu können. Sie fassen, sobald


[Abbildung] Fig. 724.
[Abbildung] 723.
[Abbildung] 722.
[Abbildung] Fig. 725. 726.

Kopf und Mundwerkzeuge einer Libelle (Aeschna) dreifach vergrößert.
Fig. 722. Der Kopf von vorne. Fig. 723. Von der Seite. Fig. 724. Halb
von unten mit geöffnetem Maule. Fig. 725. Der Kiefer (mandibula) iſolirt.
Fig. 726. Die Kinnlade (maxilla) iſolirt und beide ſtärker vergrößert. a Die
großen, nierenförmigen Netzaugen. b Fühlhörner. c Nebenaugen. d Vorgeſicht.
e Oberlippe. f Kiefer. g Kinnlade. h Seitentheile der Unterlipve (Taſter). i Mit-
teltheile der geſpaltenen Unterlippe. k Zunge. l Schlundöffnung.

zwei Reihen geſtellten langen Hornzähnen bewaffnet (deßhalb rannte
man dieſe Familie auch Odonata); Kinnladentaſter dick, borſtig. Un-
terlippe groß, fein geſpalten; die beiden Lippentaſter in zwei häutige
Seitenflügel umgewandelt, welche die Kauwerkzeuge von der Seite
decken. Mittelbruſt groß, hoch, faltig; Flügel lang, durchſichtig, fein gegit-
tert, in der Ruhe aufgeſchlagen. Beine kurz, ſchlank, überall mit Dornen
beſetzt. Hinterleib lang, ſchmal mit eigenen Anhängen verſehen. Die Ge-
ſchlechtstheile dieſer Thiere ſind höchſt eigenthümlich gebildet. Die Ruthe
des Männchens, die mit einer offenen Samenblaſe in Verbindung ſteht,
iſt außer aller Verbindung mit den Geſchlechtstheilen am Anfang des
Hinterleibes unter der Bruſt gelegen, ſo daß die Männchen, deren
Samenleiter am Ende des Leibes, am After, münden, erſt die Samen-
blaſe füllen müſſen, um ſich begatten zu können. Sie faſſen, ſobald

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0598" n="592"/><figure><head>Fig. 724.</head></figure><lb/><figure><head>723.</head></figure><lb/><figure><head>722.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 725. 726.</head><lb/><p>Kopf und Mundwerkzeuge einer Libelle (<hi rendition="#aq">Aeschna</hi>) dreifach vergrößert.<lb/>
Fig. 722. Der Kopf von vorne. Fig. 723. Von der Seite. Fig. 724. Halb<lb/>
von unten mit geöffnetem Maule. Fig. 725. Der Kiefer (<hi rendition="#aq">mandibula</hi>) i&#x017F;olirt.<lb/>
Fig. 726. Die Kinnlade (<hi rendition="#aq">maxilla</hi>) i&#x017F;olirt und beide &#x017F;tärker vergrößert. <hi rendition="#aq">a</hi> Die<lb/>
großen, nierenförmigen Netzaugen. <hi rendition="#aq">b</hi> Fühlhörner. <hi rendition="#aq">c</hi> Nebenaugen. <hi rendition="#aq">d</hi> Vorge&#x017F;icht.<lb/><hi rendition="#aq">e</hi> Oberlippe. <hi rendition="#aq">f</hi> Kiefer. <hi rendition="#aq">g</hi> Kinnlade. <hi rendition="#aq">h</hi> Seitentheile der Unterlipve (Ta&#x017F;ter). <hi rendition="#aq">i</hi> Mit-<lb/>
teltheile der ge&#x017F;paltenen Unterlippe. <hi rendition="#aq">k</hi> Zunge. <hi rendition="#aq">l</hi> Schlundöffnung.</p></figure><lb/>
zwei Reihen ge&#x017F;tellten langen Hornzähnen bewaffnet (deßhalb rannte<lb/>
man die&#x017F;e Familie auch <hi rendition="#aq">Odonata</hi>); Kinnladenta&#x017F;ter dick, bor&#x017F;tig. Un-<lb/>
terlippe groß, fein ge&#x017F;palten; die beiden Lippenta&#x017F;ter in zwei häutige<lb/>
Seitenflügel umgewandelt, welche die Kauwerkzeuge von der Seite<lb/>
decken. Mittelbru&#x017F;t groß, hoch, faltig; Flügel lang, durch&#x017F;ichtig, fein gegit-<lb/>
tert, in der Ruhe aufge&#x017F;chlagen. Beine kurz, &#x017F;chlank, überall mit Dornen<lb/>
be&#x017F;etzt. Hinterleib lang, &#x017F;chmal mit eigenen Anhängen ver&#x017F;ehen. Die Ge-<lb/>
&#x017F;chlechtstheile die&#x017F;er Thiere &#x017F;ind höch&#x017F;t eigenthümlich gebildet. Die Ruthe<lb/>
des Männchens, die mit einer offenen Samenbla&#x017F;e in Verbindung &#x017F;teht,<lb/>
i&#x017F;t außer aller Verbindung mit den Ge&#x017F;chlechtstheilen am Anfang des<lb/>
Hinterleibes unter der Bru&#x017F;t gelegen, &#x017F;o daß die Männchen, deren<lb/>
Samenleiter am Ende des Leibes, am After, münden, er&#x017F;t die Samen-<lb/>
bla&#x017F;e füllen mü&#x017F;&#x017F;en, um &#x017F;ich begatten zu können. Sie fa&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;obald<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[592/0598] [Abbildung Fig. 724.] [Abbildung 723.] [Abbildung 722.] [Abbildung Fig. 725. 726. Kopf und Mundwerkzeuge einer Libelle (Aeschna) dreifach vergrößert. Fig. 722. Der Kopf von vorne. Fig. 723. Von der Seite. Fig. 724. Halb von unten mit geöffnetem Maule. Fig. 725. Der Kiefer (mandibula) iſolirt. Fig. 726. Die Kinnlade (maxilla) iſolirt und beide ſtärker vergrößert. a Die großen, nierenförmigen Netzaugen. b Fühlhörner. c Nebenaugen. d Vorgeſicht. e Oberlippe. f Kiefer. g Kinnlade. h Seitentheile der Unterlipve (Taſter). i Mit- teltheile der geſpaltenen Unterlippe. k Zunge. l Schlundöffnung.] zwei Reihen geſtellten langen Hornzähnen bewaffnet (deßhalb rannte man dieſe Familie auch Odonata); Kinnladentaſter dick, borſtig. Un- terlippe groß, fein geſpalten; die beiden Lippentaſter in zwei häutige Seitenflügel umgewandelt, welche die Kauwerkzeuge von der Seite decken. Mittelbruſt groß, hoch, faltig; Flügel lang, durchſichtig, fein gegit- tert, in der Ruhe aufgeſchlagen. Beine kurz, ſchlank, überall mit Dornen beſetzt. Hinterleib lang, ſchmal mit eigenen Anhängen verſehen. Die Ge- ſchlechtstheile dieſer Thiere ſind höchſt eigenthümlich gebildet. Die Ruthe des Männchens, die mit einer offenen Samenblaſe in Verbindung ſteht, iſt außer aller Verbindung mit den Geſchlechtstheilen am Anfang des Hinterleibes unter der Bruſt gelegen, ſo daß die Männchen, deren Samenleiter am Ende des Leibes, am After, münden, erſt die Samen- blaſe füllen müſſen, um ſich begatten zu können. Sie faſſen, ſobald

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/598
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/598>, abgerufen am 24.11.2024.