Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 577. Gliede unten mit einer SohleVogelspinne (Mygale avieularia). versehen, so daß sie also förm- liche Kieferfüße darstellen, wie sie bei den Krebsen gewöhnlich sind. Die gewaltigen Kieferfüh- ler haben eine große, gebogene Klaue, die nicht, wie bei den übrigen Spinnen nach innen, son- dern nach unten eingeschlagen wird. Die meist dunkelbraun oder schwärzlich gefärbten Thiere wohnen in Erdlöchern oder in Spalten, in deren Nähe sie un- regelmäßige Fäden spannen; meist jagen sie in Sprunge und sollen sich sogar kleiner Vögel bemächtigen können. Die in Südeuropa einheimische Art schließt ihr mit Seide ausgeklei- detes Erdloch mittelst eines sehr [Abbildung]
Fig. 578. künstlichen Deckels, in den sie Erde ver-Nest der Mygale (Cteniza) caementaria. webt und den sie mit vieler Kraft fest- halten kann, sobald man ihn zu öffnen versucht. Mygale; Cteniza; Oletera; Sphodros; Filistata. Die Familie der Skorpionspinnen [Abbildung]
Fig. 579. Galeodes araneoides. [Abbildung]
Fig. 577. Gliede unten mit einer SohleVogelſpinne (Mygale avieularia). verſehen, ſo daß ſie alſo förm- liche Kieferfüße darſtellen, wie ſie bei den Krebſen gewöhnlich ſind. Die gewaltigen Kieferfüh- ler haben eine große, gebogene Klaue, die nicht, wie bei den übrigen Spinnen nach innen, ſon- dern nach unten eingeſchlagen wird. Die meiſt dunkelbraun oder ſchwärzlich gefärbten Thiere wohnen in Erdlöchern oder in Spalten, in deren Nähe ſie un- regelmäßige Fäden ſpannen; meiſt jagen ſie in Sprunge und ſollen ſich ſogar kleiner Vögel bemächtigen können. Die in Südeuropa einheimiſche Art ſchließt ihr mit Seide ausgeklei- detes Erdloch mittelſt eines ſehr [Abbildung]
Fig. 578. künſtlichen Deckels, in den ſie Erde ver-Neſt der Mygale (Cteniza) caementaria. webt und den ſie mit vieler Kraft feſt- halten kann, ſobald man ihn zu öffnen verſucht. Mygale; Cteniza; Oletera; Sphodros; Filistata. Die Familie der Skorpionſpinnen [Abbildung]
Fig. 579. Galeodes araneoides. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0516" n="510"/><figure><head>Fig. 577. </head><p>Vogelſpinne (<hi rendition="#aq">Mygale avieularia</hi>).</p></figure><lb/> Gliede unten mit einer Sohle<lb/> verſehen, ſo daß ſie alſo förm-<lb/> liche Kieferfüße darſtellen, wie<lb/> ſie bei den Krebſen gewöhnlich<lb/> ſind. Die gewaltigen Kieferfüh-<lb/> ler haben eine große, gebogene<lb/> Klaue, die nicht, wie bei den<lb/> übrigen Spinnen nach innen, ſon-<lb/> dern nach unten eingeſchlagen<lb/> wird. Die meiſt dunkelbraun<lb/> oder ſchwärzlich gefärbten Thiere<lb/> wohnen in Erdlöchern oder in<lb/> Spalten, in deren Nähe ſie un-<lb/> regelmäßige Fäden ſpannen;<lb/> meiſt jagen ſie in Sprunge und<lb/> ſollen ſich ſogar kleiner Vögel<lb/> bemächtigen können. Die in<lb/> Südeuropa einheimiſche Art<lb/> ſchließt ihr mit Seide ausgeklei-<lb/> detes Erdloch mittelſt eines ſehr<lb/><figure><head>Fig. 578.</head><lb/><p>Neſt der <hi rendition="#aq">Mygale (Cteniza) caementaria</hi>.</p></figure><lb/> künſtlichen Deckels, in den ſie Erde ver-<lb/> webt und den ſie mit vieler Kraft feſt-<lb/> halten kann, ſobald man ihn zu öffnen<lb/> verſucht. <hi rendition="#aq">Mygale; Cteniza; Oletera;<lb/> Sphodros; Filistata</hi>.</p><lb/> <p>Die Familie der <hi rendition="#b">Skorpionſpinnen</hi><lb/> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Solpugida</hi></hi>) beſteht aus nur wenigen,<lb/> meiſt großen, ſpinnenartigen Thieren, die<lb/> ſich weſentlich von den eigentlichen Spin-<lb/> nen durch die Gliederung des ganzen<lb/><figure><head>Fig. 579. </head><p><hi rendition="#aq">Galeodes araneoides</hi>.</p></figure><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [510/0516]
[Abbildung Fig. 577. Vogelſpinne (Mygale avieularia).]
Gliede unten mit einer Sohle
verſehen, ſo daß ſie alſo förm-
liche Kieferfüße darſtellen, wie
ſie bei den Krebſen gewöhnlich
ſind. Die gewaltigen Kieferfüh-
ler haben eine große, gebogene
Klaue, die nicht, wie bei den
übrigen Spinnen nach innen, ſon-
dern nach unten eingeſchlagen
wird. Die meiſt dunkelbraun
oder ſchwärzlich gefärbten Thiere
wohnen in Erdlöchern oder in
Spalten, in deren Nähe ſie un-
regelmäßige Fäden ſpannen;
meiſt jagen ſie in Sprunge und
ſollen ſich ſogar kleiner Vögel
bemächtigen können. Die in
Südeuropa einheimiſche Art
ſchließt ihr mit Seide ausgeklei-
detes Erdloch mittelſt eines ſehr
[Abbildung Fig. 578.
Neſt der Mygale (Cteniza) caementaria.]
künſtlichen Deckels, in den ſie Erde ver-
webt und den ſie mit vieler Kraft feſt-
halten kann, ſobald man ihn zu öffnen
verſucht. Mygale; Cteniza; Oletera;
Sphodros; Filistata.
Die Familie der Skorpionſpinnen
(Solpugida) beſteht aus nur wenigen,
meiſt großen, ſpinnenartigen Thieren, die
ſich weſentlich von den eigentlichen Spin-
nen durch die Gliederung des ganzen
[Abbildung Fig. 579. Galeodes araneoides.]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |