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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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staltet. Beim Ausschlüpfen aus dem Eie haben die Thiere nur sechs
Füße, und ihr Hinterleib bildet eine breite Flosse, mit der sie leicht
schwimmen; in der späteren Schmarotzerperiode geht diese Fähigkeit fast
ganz verloren. Doch finden mancherlei Unterschiede hinsichtlich der Fixi-
rung dieser Thiere statt, indem die einen, welche nur Klammerfüße
besitzen, sich für immer festhaken, während die anderen, deren hintere
Brustfüße zum Gehen eingerichtet sind, sich weniger fest an einem be-
stimmten Orte fixiren. Serolis; Cirolanus; Aega; Nerocilus; Anilocrus;
Cymothoe; Jone
.

Die Familie der Kugelasseln (Sphaeromida) zeigt einen breiten,

[Abbildung] Fig. 538.

Kugelassel (Sphaeroma).

schildförmigen Körper, großen queren Kopf,
mit seitlich gestellten, einander sehr genäherten
Fühlern, deren Füße ziemlich kurz, aber dünn
und nur zum Gehen eingerichtet sind. Die
fünf ersten Hinterleibsringe sind mit einander
verwachsen, der letzte aber sehr groß und
schildförmig. Die Thiere können sich zusam-
menkugeln, wobei dieses Hinterleibsschild theil-
weise den Kopf in seine flache Höhlung auf-
nimmt. Sie leben frei im Meere, besonders an felsigen Küsten.
Sphaeroma; Cymodoce; Cerceis.

Die Familie der Schachtasseln (Idotheida) lebt ebenfalls nur im

[Abbildung] Fig. 539.

Schachtassel (Idothea).

Meere und unterscheidet sich durch ihre lange
gestreckte Körperform, die kleinen inneren und
die sehr bedeutend entwickelten äußeren Fühler,
auf deren äußerer Seite die kleinen, rundlichen
Augen sitzen. Die sieben Fußpaare sind bei
den verschiedenen Gattungen verschieden gestal-
tet, indem sie bei den einen vollkommen gleich,
kurz und dünn sind, nur zum Gehen tauglich,
während bei anderen Gattungen nur die hin-
teren Paare lange Gehfüße darstellen, während
die vorderen zu pinselartigen Schwimmfüßen
umgewandelt sind. Die vorderen Hinterleibs-
ringe sind deutlich geschieden, der letzte aber groß, lang, ohne Anhänge,
und auf seiner Innenfläche mit zwei großen Klappen versehen, die
wie zwei Flügelthüren den ganzen Kiemenapparat decken können. Die
Thiere leben sämmtlich frei im Meere, zeigen aber nichts Auffallendes
hinsichtlich ihrer Lebensart. Arcturus; Idothea.

Die Familie der Wasserasseln (Asellida) schließt sich sehr eng

ſtaltet. Beim Ausſchlüpfen aus dem Eie haben die Thiere nur ſechs
Füße, und ihr Hinterleib bildet eine breite Floſſe, mit der ſie leicht
ſchwimmen; in der ſpäteren Schmarotzerperiode geht dieſe Fähigkeit faſt
ganz verloren. Doch finden mancherlei Unterſchiede hinſichtlich der Fixi-
rung dieſer Thiere ſtatt, indem die einen, welche nur Klammerfüße
beſitzen, ſich für immer feſthaken, während die anderen, deren hintere
Bruſtfüße zum Gehen eingerichtet ſind, ſich weniger feſt an einem be-
ſtimmten Orte fixiren. Serolis; Cirolanus; Aega; Nerocilus; Anilocrus;
Cymothoë; Jone
.

Die Familie der Kugelaſſeln (Sphaeromida) zeigt einen breiten,

[Abbildung] Fig. 538.

Kugelaſſel (Sphaeroma).

ſchildförmigen Körper, großen queren Kopf,
mit ſeitlich geſtellten, einander ſehr genäherten
Fühlern, deren Füße ziemlich kurz, aber dünn
und nur zum Gehen eingerichtet ſind. Die
fünf erſten Hinterleibsringe ſind mit einander
verwachſen, der letzte aber ſehr groß und
ſchildförmig. Die Thiere können ſich zuſam-
menkugeln, wobei dieſes Hinterleibsſchild theil-
weiſe den Kopf in ſeine flache Höhlung auf-
nimmt. Sie leben frei im Meere, beſonders an felſigen Küſten.
Sphaeroma; Cymodoce; Cerceis.

Die Familie der Schachtaſſeln (Idotheida) lebt ebenfalls nur im

[Abbildung] Fig. 539.

Schachtaſſel (Idothea).

Meere und unterſcheidet ſich durch ihre lange
geſtreckte Körperform, die kleinen inneren und
die ſehr bedeutend entwickelten äußeren Fühler,
auf deren äußerer Seite die kleinen, rundlichen
Augen ſitzen. Die ſieben Fußpaare ſind bei
den verſchiedenen Gattungen verſchieden geſtal-
tet, indem ſie bei den einen vollkommen gleich,
kurz und dünn ſind, nur zum Gehen tauglich,
während bei anderen Gattungen nur die hin-
teren Paare lange Gehfüße darſtellen, während
die vorderen zu pinſelartigen Schwimmfüßen
umgewandelt ſind. Die vorderen Hinterleibs-
ringe ſind deutlich geſchieden, der letzte aber groß, lang, ohne Anhänge,
und auf ſeiner Innenfläche mit zwei großen Klappen verſehen, die
wie zwei Flügelthüren den ganzen Kiemenapparat decken können. Die
Thiere leben ſämmtlich frei im Meere, zeigen aber nichts Auffallendes
hinſichtlich ihrer Lebensart. Arcturus; Idothea.

Die Familie der Waſſeraſſeln (Asellida) ſchließt ſich ſehr eng

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[480/0486] ſtaltet. Beim Ausſchlüpfen aus dem Eie haben die Thiere nur ſechs Füße, und ihr Hinterleib bildet eine breite Floſſe, mit der ſie leicht ſchwimmen; in der ſpäteren Schmarotzerperiode geht dieſe Fähigkeit faſt ganz verloren. Doch finden mancherlei Unterſchiede hinſichtlich der Fixi- rung dieſer Thiere ſtatt, indem die einen, welche nur Klammerfüße beſitzen, ſich für immer feſthaken, während die anderen, deren hintere Bruſtfüße zum Gehen eingerichtet ſind, ſich weniger feſt an einem be- ſtimmten Orte fixiren. Serolis; Cirolanus; Aega; Nerocilus; Anilocrus; Cymothoë; Jone. Die Familie der Kugelaſſeln (Sphaeromida) zeigt einen breiten, [Abbildung Fig. 538. Kugelaſſel (Sphaeroma).] ſchildförmigen Körper, großen queren Kopf, mit ſeitlich geſtellten, einander ſehr genäherten Fühlern, deren Füße ziemlich kurz, aber dünn und nur zum Gehen eingerichtet ſind. Die fünf erſten Hinterleibsringe ſind mit einander verwachſen, der letzte aber ſehr groß und ſchildförmig. Die Thiere können ſich zuſam- menkugeln, wobei dieſes Hinterleibsſchild theil- weiſe den Kopf in ſeine flache Höhlung auf- nimmt. Sie leben frei im Meere, beſonders an felſigen Küſten. Sphaeroma; Cymodoce; Cerceis. Die Familie der Schachtaſſeln (Idotheida) lebt ebenfalls nur im [Abbildung Fig. 539. Schachtaſſel (Idothea).] Meere und unterſcheidet ſich durch ihre lange geſtreckte Körperform, die kleinen inneren und die ſehr bedeutend entwickelten äußeren Fühler, auf deren äußerer Seite die kleinen, rundlichen Augen ſitzen. Die ſieben Fußpaare ſind bei den verſchiedenen Gattungen verſchieden geſtal- tet, indem ſie bei den einen vollkommen gleich, kurz und dünn ſind, nur zum Gehen tauglich, während bei anderen Gattungen nur die hin- teren Paare lange Gehfüße darſtellen, während die vorderen zu pinſelartigen Schwimmfüßen umgewandelt ſind. Die vorderen Hinterleibs- ringe ſind deutlich geſchieden, der letzte aber groß, lang, ohne Anhänge, und auf ſeiner Innenfläche mit zwei großen Klappen verſehen, die wie zwei Flügelthüren den ganzen Kiemenapparat decken können. Die Thiere leben ſämmtlich frei im Meere, zeigen aber nichts Auffallendes hinſichtlich ihrer Lebensart. Arcturus; Idothea. Die Familie der Waſſeraſſeln (Asellida) ſchließt ſich ſehr eng

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/486>, abgerufen am 23.12.2024.