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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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ähnlich. Die ersten fossilen Repräsentanten der Krabben erscheinen
in der mittleren Kreide; häufig werden ihre Ueberreste erst in der Ter-
tiärzeit gefunden; in der Jetztwelt bilden sie an wechselnden Formen
die bei Weitem zahlreichste Gruppe der Krustenthiere.

[Abbildung] Fig. 527.

Spinnenkrabbe (Maja).

Die Familie der Spinnenkrabben (Oxyrhyncha) hat ein gewöhn-
lich dreieckiges nach vorn zugespitztes Rückenschild, welches meist rauh
und mit Stacheln, Warzen oder Knoten dicht besetzt ist. Die Stirn
bildet gewöhnlich einen einfachen oder doppelten schmalen Schnabel,
die Augenhöhlen sind schief nach außen gerichtet und oft so klein, daß die
Augenstiele nicht vollständig darin zurückgelegt werden können. Die
inneren Fühler sind gewöhnlich klein, ihre Gruben von den Augen-
höhlen vollständig getrennt; die äußeren Fühler dagegen groß und an
ihrer Basis mit der inneren Wand der Augenhöhle verschmolzen. Die
äußeren Kaufüße liegen ganz in dem Mundrahmen verborgen, ihr
erstes Glied ist sehr groß und dient als Klappe vor dem Eingange
der Kiemenhöhle. Das Bauchschild ist fast kreisrund, die Füße von
sehr verschiedener Entwickelung. Das vordere Scheerenpaar ist meist
auf beiden Seiten gleich und die Scheere gewöhnlich nicht sehr stark.
Die vier Gehfüße sind gewöhnlich lang und dünn, oft von einer ganz
unverhältnißmäßigen Länge, so daß die Thiere fast wie Weberspinnen
aussehen; -- niemals sind diese Füße zum Schwimmen abgeplattet,
sondern stets nur einfach zugespitzt oder höchstens mit einer Andeutung
von Scheerenbildung versehen. Die Ruthenkanäle stehen auf der Basis
des hinteren Fußpaares, wie dieß auch bei den anderen Krabben mit

ähnlich. Die erſten foſſilen Repräſentanten der Krabben erſcheinen
in der mittleren Kreide; häufig werden ihre Ueberreſte erſt in der Ter-
tiärzeit gefunden; in der Jetztwelt bilden ſie an wechſelnden Formen
die bei Weitem zahlreichſte Gruppe der Kruſtenthiere.

[Abbildung] Fig. 527.

Spinnenkrabbe (Maja).

Die Familie der Spinnenkrabben (Oxyrhyncha) hat ein gewöhn-
lich dreieckiges nach vorn zugeſpitztes Rückenſchild, welches meiſt rauh
und mit Stacheln, Warzen oder Knoten dicht beſetzt iſt. Die Stirn
bildet gewöhnlich einen einfachen oder doppelten ſchmalen Schnabel,
die Augenhöhlen ſind ſchief nach außen gerichtet und oft ſo klein, daß die
Augenſtiele nicht vollſtändig darin zurückgelegt werden können. Die
inneren Fühler ſind gewöhnlich klein, ihre Gruben von den Augen-
höhlen vollſtändig getrennt; die äußeren Fühler dagegen groß und an
ihrer Baſis mit der inneren Wand der Augenhöhle verſchmolzen. Die
äußeren Kaufüße liegen ganz in dem Mundrahmen verborgen, ihr
erſtes Glied iſt ſehr groß und dient als Klappe vor dem Eingange
der Kiemenhöhle. Das Bauchſchild iſt faſt kreisrund, die Füße von
ſehr verſchiedener Entwickelung. Das vordere Scheerenpaar iſt meiſt
auf beiden Seiten gleich und die Scheere gewöhnlich nicht ſehr ſtark.
Die vier Gehfüße ſind gewöhnlich lang und dünn, oft von einer ganz
unverhältnißmäßigen Länge, ſo daß die Thiere faſt wie Weberſpinnen
ausſehen; — niemals ſind dieſe Füße zum Schwimmen abgeplattet,
ſondern ſtets nur einfach zugeſpitzt oder höchſtens mit einer Andeutung
von Scheerenbildung verſehen. Die Ruthenkanäle ſtehen auf der Baſis
des hinteren Fußpaares, wie dieß auch bei den anderen Krabben mit

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[469/0475] ähnlich. Die erſten foſſilen Repräſentanten der Krabben erſcheinen in der mittleren Kreide; häufig werden ihre Ueberreſte erſt in der Ter- tiärzeit gefunden; in der Jetztwelt bilden ſie an wechſelnden Formen die bei Weitem zahlreichſte Gruppe der Kruſtenthiere. [Abbildung Fig. 527. Spinnenkrabbe (Maja). ] Die Familie der Spinnenkrabben (Oxyrhyncha) hat ein gewöhn- lich dreieckiges nach vorn zugeſpitztes Rückenſchild, welches meiſt rauh und mit Stacheln, Warzen oder Knoten dicht beſetzt iſt. Die Stirn bildet gewöhnlich einen einfachen oder doppelten ſchmalen Schnabel, die Augenhöhlen ſind ſchief nach außen gerichtet und oft ſo klein, daß die Augenſtiele nicht vollſtändig darin zurückgelegt werden können. Die inneren Fühler ſind gewöhnlich klein, ihre Gruben von den Augen- höhlen vollſtändig getrennt; die äußeren Fühler dagegen groß und an ihrer Baſis mit der inneren Wand der Augenhöhle verſchmolzen. Die äußeren Kaufüße liegen ganz in dem Mundrahmen verborgen, ihr erſtes Glied iſt ſehr groß und dient als Klappe vor dem Eingange der Kiemenhöhle. Das Bauchſchild iſt faſt kreisrund, die Füße von ſehr verſchiedener Entwickelung. Das vordere Scheerenpaar iſt meiſt auf beiden Seiten gleich und die Scheere gewöhnlich nicht ſehr ſtark. Die vier Gehfüße ſind gewöhnlich lang und dünn, oft von einer ganz unverhältnißmäßigen Länge, ſo daß die Thiere faſt wie Weberſpinnen ausſehen; — niemals ſind dieſe Füße zum Schwimmen abgeplattet, ſondern ſtets nur einfach zugeſpitzt oder höchſtens mit einer Andeutung von Scheerenbildung verſehen. Die Ruthenkanäle ſtehen auf der Baſis des hinteren Fußpaares, wie dieß auch bei den anderen Krabben mit

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/475>, abgerufen am 26.11.2024.