Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 525. Fig. 526. lebhaft herumschwimmen. Bei der ersten Häutung erhalten dieseLarvenzustände einer Krabbe (Carcinus maenas). Thierchen mitten auf dem gewölbten Rückenschilde einen unverhältniß- mäßig langen, hornartig gekrümmten Stachel, während zugleich der vordere Schnabel des Schildes einen zweiten, nach unten gekrümmten Stachel bildet, der dem Rückenstachel an Länge Nichts nachgiebt. Die Augen sind ungeheuer groß und stehen auf beweglichen Stielen; die Anhänge der Füße wechseln sehr in Gestalt und Form, da alle diese Thierchen gewöhnlich verschiedenen Entwickelungszuständen ange- hören, die man früher unter dem Gattungsnamen Zoea zusammen- faßte. Der Hinterleib dieser Larven ist sehr entwickelt und am Ende mit bedeutenden Flossenborsten versehen. Nach wiederholten Häutun- gen erlangen diese Larven eine weitere Form, welche man ebenfalls als besondere Gattung unter dem Namen Megalops beschrieben hat. In dieser Gestalt haben die Thiere die beiden gekrümmten Horn- stacheln verloren; die beiden Fühlerpaare sind deutlich, das Rückenschild hat eine länglich leyerförmige Gestalt, die fünf Fußpaare sind voll- ständig da, das vorderste mit Scheeren bewaffnet, nur der Hinterleib ist noch sehr lang und mit falschen Füßen besetzt, welche Flossenborsten tragen; diese brauchen nur verloren zu gehen und der rudimentäre Hinterleib unter das schon bedeutend breite Vauchschild untergeschlagen zu werden, so ist die junge Krabbe auch in der Gestalt ihren Eltern [Abbildung]
Fig. 525. Fig. 526. lebhaft herumſchwimmen. Bei der erſten Häutung erhalten dieſeLarvenzuſtände einer Krabbe (Carcinus maenas). Thierchen mitten auf dem gewölbten Rückenſchilde einen unverhältniß- mäßig langen, hornartig gekrümmten Stachel, während zugleich der vordere Schnabel des Schildes einen zweiten, nach unten gekrümmten Stachel bildet, der dem Rückenſtachel an Länge Nichts nachgiebt. Die Augen ſind ungeheuer groß und ſtehen auf beweglichen Stielen; die Anhänge der Füße wechſeln ſehr in Geſtalt und Form, da alle dieſe Thierchen gewöhnlich verſchiedenen Entwickelungszuſtänden ange- hören, die man früher unter dem Gattungsnamen Zoëa zuſammen- faßte. Der Hinterleib dieſer Larven iſt ſehr entwickelt und am Ende mit bedeutenden Floſſenborſten verſehen. Nach wiederholten Häutun- gen erlangen dieſe Larven eine weitere Form, welche man ebenfalls als beſondere Gattung unter dem Namen Megalops beſchrieben hat. In dieſer Geſtalt haben die Thiere die beiden gekrümmten Horn- ſtacheln verloren; die beiden Fühlerpaare ſind deutlich, das Rückenſchild hat eine länglich leyerförmige Geſtalt, die fünf Fußpaare ſind voll- ſtändig da, das vorderſte mit Scheeren bewaffnet, nur der Hinterleib iſt noch ſehr lang und mit falſchen Füßen beſetzt, welche Floſſenborſten tragen; dieſe brauchen nur verloren zu gehen und der rudimentäre Hinterleib unter das ſchon bedeutend breite Vauchſchild untergeſchlagen zu werden, ſo iſt die junge Krabbe auch in der Geſtalt ihren Eltern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0474" n="468"/><figure><head>Fig. 525. Fig. 526.</head><lb/><p>Larvenzuſtände einer Krabbe <hi rendition="#aq">(Carcinus maenas).</hi><lb/> Fig. 525. Erſter Zuſtand <hi rendition="#aq">(Zoëa)</hi> von der Seite geſehen, um die großen<lb/> Augen, Rücken- und Schnabelſtachel, Schwimmfüße und langen Hinterleib zu<lb/> zeigen. Fig. 526. Die Larve nach mehreren Häutungen, als langſchwänziger<lb/> Krebs mit Schwimmfloſſen am Hinterleibe <hi rendition="#aq">(Megalops).</hi></p></figure><lb/> lebhaft herumſchwimmen. Bei der erſten Häutung erhalten dieſe<lb/> Thierchen mitten auf dem gewölbten Rückenſchilde einen unverhältniß-<lb/> mäßig langen, hornartig gekrümmten Stachel, während zugleich der<lb/> vordere Schnabel des Schildes einen zweiten, nach unten gekrümmten<lb/> Stachel bildet, der dem Rückenſtachel an Länge Nichts nachgiebt.<lb/> Die Augen ſind ungeheuer groß und ſtehen auf beweglichen Stielen;<lb/> die Anhänge der Füße wechſeln ſehr in Geſtalt und Form, da alle<lb/> dieſe Thierchen gewöhnlich verſchiedenen Entwickelungszuſtänden ange-<lb/> hören, die man früher unter dem Gattungsnamen <hi rendition="#aq">Zoëa</hi> zuſammen-<lb/> faßte. Der Hinterleib dieſer Larven iſt ſehr entwickelt und am Ende<lb/> mit bedeutenden Floſſenborſten verſehen. Nach wiederholten Häutun-<lb/> gen erlangen dieſe Larven eine weitere Form, welche man ebenfalls<lb/> als beſondere Gattung unter dem Namen <hi rendition="#aq">Megalops</hi> beſchrieben hat.<lb/> In dieſer Geſtalt haben die Thiere die beiden gekrümmten Horn-<lb/> ſtacheln verloren; die beiden Fühlerpaare ſind deutlich, das Rückenſchild<lb/> hat eine länglich leyerförmige Geſtalt, die fünf Fußpaare ſind voll-<lb/> ſtändig da, das vorderſte mit Scheeren bewaffnet, nur der Hinterleib<lb/> iſt noch ſehr lang und mit falſchen Füßen beſetzt, welche Floſſenborſten<lb/> tragen; dieſe brauchen nur verloren zu gehen und der rudimentäre<lb/> Hinterleib unter das ſchon bedeutend breite Vauchſchild untergeſchlagen<lb/> zu werden, ſo iſt die junge Krabbe auch in der Geſtalt ihren Eltern<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0474]
[Abbildung Fig. 525. Fig. 526.
Larvenzuſtände einer Krabbe (Carcinus maenas).
Fig. 525. Erſter Zuſtand (Zoëa) von der Seite geſehen, um die großen
Augen, Rücken- und Schnabelſtachel, Schwimmfüße und langen Hinterleib zu
zeigen. Fig. 526. Die Larve nach mehreren Häutungen, als langſchwänziger
Krebs mit Schwimmfloſſen am Hinterleibe (Megalops).]
lebhaft herumſchwimmen. Bei der erſten Häutung erhalten dieſe
Thierchen mitten auf dem gewölbten Rückenſchilde einen unverhältniß-
mäßig langen, hornartig gekrümmten Stachel, während zugleich der
vordere Schnabel des Schildes einen zweiten, nach unten gekrümmten
Stachel bildet, der dem Rückenſtachel an Länge Nichts nachgiebt.
Die Augen ſind ungeheuer groß und ſtehen auf beweglichen Stielen;
die Anhänge der Füße wechſeln ſehr in Geſtalt und Form, da alle
dieſe Thierchen gewöhnlich verſchiedenen Entwickelungszuſtänden ange-
hören, die man früher unter dem Gattungsnamen Zoëa zuſammen-
faßte. Der Hinterleib dieſer Larven iſt ſehr entwickelt und am Ende
mit bedeutenden Floſſenborſten verſehen. Nach wiederholten Häutun-
gen erlangen dieſe Larven eine weitere Form, welche man ebenfalls
als beſondere Gattung unter dem Namen Megalops beſchrieben hat.
In dieſer Geſtalt haben die Thiere die beiden gekrümmten Horn-
ſtacheln verloren; die beiden Fühlerpaare ſind deutlich, das Rückenſchild
hat eine länglich leyerförmige Geſtalt, die fünf Fußpaare ſind voll-
ſtändig da, das vorderſte mit Scheeren bewaffnet, nur der Hinterleib
iſt noch ſehr lang und mit falſchen Füßen beſetzt, welche Floſſenborſten
tragen; dieſe brauchen nur verloren zu gehen und der rudimentäre
Hinterleib unter das ſchon bedeutend breite Vauchſchild untergeſchlagen
zu werden, ſo iſt die junge Krabbe auch in der Geſtalt ihren Eltern
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