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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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hen zwischen den Augen an der Mittellinie in der Weise angebracht, daß
sie gänzlich in Quergruben des Stirnrandes zurückgezogen werden können.
Die äußeren Fühler sind ebenfalls kurz, aber nicht zurückziehbar. Das
Brustschild biegt sich von allen Seiten nach unten um, und läßt auf der un-

[Abbildung] Fig. 524.

Das Vordertheil der Kopfbrust einer Krabbe
(Maja) von unten gesehen.
ai Innere Fühler. a Aeußere Fühler.
y Augen. o Gehörorgan. m Letzter Kau-
fuß, die übrigen Mundwerkzeuge deckend.
p Basalglied des vorderen Scheerenfußes.
s Brustschild. r Athemspalt, durch den
das Wasser in die Kiemenhöhle eindringt.
b Mundöffnung.

teren Fläche nur einen geringen leeren
Raum, den Mundrahmen, in
welchem die Kauwerkzeuge angebracht
sind, und in dessen vorderen Ecken
sich die ausführenden Kanäle der
Kiemenhöhlen öffnen; -- nach hin-
ten zu schlägt sich das Rückenschild
auf der Seite so ein, daß es die
ganze Kiemenhöhle deckt, und nur
einen schmalen Schlitz zum Eintritte
des Wassers in die Kiemenhöhle
läßt. Betrachtet man eine Krabbe
von unten, so sieht man vorn in
dem Mundrahmen des umgeschla-
genen Kopfbrustschildes die Kauwerkzeuge, und weiter nach hinten
ein breites, bald eiförmiges, bald mehr rundes Schild, das Brust-
bein
oder Bauchschild, an dessen äußeren Rändern die Beine ein-
gelenkt sind, während in der Mitte in einer vertieften Rinne der un-
tergeschlagene, rudimentäre Hinterleib eingelagert ist. Bei den
Weibchen ist derselbe meist weit breiter, als bei den Männchen und
trägt mittelst langer, dünner, stabförmiger Anhänge am zweiten bis
fünften Ringe die Eier, welche unter dem Bauche festgehalten sind.
Schlägt man den Hinterleib zurück, so sieht man bei dem Männchen
an seinem Grunde die röhrenförmigen Ruthen, während bei dem
Weibchen die Oeffnungen der Eileiter etwa der Mitte des Hinterleibes
genüber in der Rinne desselben auf dem Bauchschilde angebracht sind.
Die Kauwerkzeuge, welche in dem Mundrahmen des umgeschlage-
nen Brustschildes stehen, sind förmlich aufeinander gehäuft, so daß
ein hinteres Paar von Anhängen stets das vorhergehende verbirgt
und das dritte und letzte Kaufußpaar mit seinen verbreitetern Glie-
dern die ganzen Kauwerkzeuge wie mit zwei Flügelthüren deckt. Es
bestehen übrigens diese Werkzeuge aus drei Paar Kaufüßen von meist
sehr complicirter Gestalt, zwei Paar Kinnladen und einem Paar Kie-
fern. Alle Krabben haben fünf einfache, an den Rändern des Bauch-
schildes eingelenkte Fußpaare, die stets alle wohl ausgebildet sind
und von denen das erste immer eine Scheere trägt, während die an-

hen zwiſchen den Augen an der Mittellinie in der Weiſe angebracht, daß
ſie gänzlich in Quergruben des Stirnrandes zurückgezogen werden können.
Die äußeren Fühler ſind ebenfalls kurz, aber nicht zurückziehbar. Das
Bruſtſchild biegt ſich von allen Seiten nach unten um, und läßt auf der un-

[Abbildung] Fig. 524.

Das Vordertheil der Kopfbruſt einer Krabbe
(Maja) von unten geſehen.
ai Innere Fühler. a Aeußere Fühler.
y Augen. o Gehörorgan. m Letzter Kau-
fuß, die übrigen Mundwerkzeuge deckend.
p Baſalglied des vorderen Scheerenfußes.
s Bruſtſchild. r Athemſpalt, durch den
das Waſſer in die Kiemenhöhle eindringt.
b Mundöffnung.

teren Fläche nur einen geringen leeren
Raum, den Mundrahmen, in
welchem die Kauwerkzeuge angebracht
ſind, und in deſſen vorderen Ecken
ſich die ausführenden Kanäle der
Kiemenhöhlen öffnen; — nach hin-
ten zu ſchlägt ſich das Rückenſchild
auf der Seite ſo ein, daß es die
ganze Kiemenhöhle deckt, und nur
einen ſchmalen Schlitz zum Eintritte
des Waſſers in die Kiemenhöhle
läßt. Betrachtet man eine Krabbe
von unten, ſo ſieht man vorn in
dem Mundrahmen des umgeſchla-
genen Kopfbruſtſchildes die Kauwerkzeuge, und weiter nach hinten
ein breites, bald eiförmiges, bald mehr rundes Schild, das Bruſt-
bein
oder Bauchſchild, an deſſen äußeren Rändern die Beine ein-
gelenkt ſind, während in der Mitte in einer vertieften Rinne der un-
tergeſchlagene, rudimentäre Hinterleib eingelagert iſt. Bei den
Weibchen iſt derſelbe meiſt weit breiter, als bei den Männchen und
trägt mittelſt langer, dünner, ſtabförmiger Anhänge am zweiten bis
fünften Ringe die Eier, welche unter dem Bauche feſtgehalten ſind.
Schlägt man den Hinterleib zurück, ſo ſieht man bei dem Männchen
an ſeinem Grunde die röhrenförmigen Ruthen, während bei dem
Weibchen die Oeffnungen der Eileiter etwa der Mitte des Hinterleibes
genüber in der Rinne deſſelben auf dem Bauchſchilde angebracht ſind.
Die Kauwerkzeuge, welche in dem Mundrahmen des umgeſchlage-
nen Bruſtſchildes ſtehen, ſind förmlich aufeinander gehäuft, ſo daß
ein hinteres Paar von Anhängen ſtets das vorhergehende verbirgt
und das dritte und letzte Kaufußpaar mit ſeinen verbreitetern Glie-
dern die ganzen Kauwerkzeuge wie mit zwei Flügelthüren deckt. Es
beſtehen übrigens dieſe Werkzeuge aus drei Paar Kaufüßen von meiſt
ſehr complicirter Geſtalt, zwei Paar Kinnladen und einem Paar Kie-
fern. Alle Krabben haben fünf einfache, an den Rändern des Bauch-
ſchildes eingelenkte Fußpaare, die ſtets alle wohl ausgebildet ſind
und von denen das erſte immer eine Scheere trägt, während die an-

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[466/0472] hen zwiſchen den Augen an der Mittellinie in der Weiſe angebracht, daß ſie gänzlich in Quergruben des Stirnrandes zurückgezogen werden können. Die äußeren Fühler ſind ebenfalls kurz, aber nicht zurückziehbar. Das Bruſtſchild biegt ſich von allen Seiten nach unten um, und läßt auf der un- [Abbildung Fig. 524. Das Vordertheil der Kopfbruſt einer Krabbe (Maja) von unten geſehen. ai Innere Fühler. a Aeußere Fühler. y Augen. o Gehörorgan. m Letzter Kau- fuß, die übrigen Mundwerkzeuge deckend. p Baſalglied des vorderen Scheerenfußes. s Bruſtſchild. r Athemſpalt, durch den das Waſſer in die Kiemenhöhle eindringt. b Mundöffnung.] teren Fläche nur einen geringen leeren Raum, den Mundrahmen, in welchem die Kauwerkzeuge angebracht ſind, und in deſſen vorderen Ecken ſich die ausführenden Kanäle der Kiemenhöhlen öffnen; — nach hin- ten zu ſchlägt ſich das Rückenſchild auf der Seite ſo ein, daß es die ganze Kiemenhöhle deckt, und nur einen ſchmalen Schlitz zum Eintritte des Waſſers in die Kiemenhöhle läßt. Betrachtet man eine Krabbe von unten, ſo ſieht man vorn in dem Mundrahmen des umgeſchla- genen Kopfbruſtſchildes die Kauwerkzeuge, und weiter nach hinten ein breites, bald eiförmiges, bald mehr rundes Schild, das Bruſt- bein oder Bauchſchild, an deſſen äußeren Rändern die Beine ein- gelenkt ſind, während in der Mitte in einer vertieften Rinne der un- tergeſchlagene, rudimentäre Hinterleib eingelagert iſt. Bei den Weibchen iſt derſelbe meiſt weit breiter, als bei den Männchen und trägt mittelſt langer, dünner, ſtabförmiger Anhänge am zweiten bis fünften Ringe die Eier, welche unter dem Bauche feſtgehalten ſind. Schlägt man den Hinterleib zurück, ſo ſieht man bei dem Männchen an ſeinem Grunde die röhrenförmigen Ruthen, während bei dem Weibchen die Oeffnungen der Eileiter etwa der Mitte des Hinterleibes genüber in der Rinne deſſelben auf dem Bauchſchilde angebracht ſind. Die Kauwerkzeuge, welche in dem Mundrahmen des umgeſchlage- nen Bruſtſchildes ſtehen, ſind förmlich aufeinander gehäuft, ſo daß ein hinteres Paar von Anhängen ſtets das vorhergehende verbirgt und das dritte und letzte Kaufußpaar mit ſeinen verbreitetern Glie- dern die ganzen Kauwerkzeuge wie mit zwei Flügelthüren deckt. Es beſtehen übrigens dieſe Werkzeuge aus drei Paar Kaufüßen von meiſt ſehr complicirter Geſtalt, zwei Paar Kinnladen und einem Paar Kie- fern. Alle Krabben haben fünf einfache, an den Rändern des Bauch- ſchildes eingelenkte Fußpaare, die ſtets alle wohl ausgebildet ſind und von denen das erſte immer eine Scheere trägt, während die an-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/472>, abgerufen am 26.11.2024.