Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.Geschlechtsorgane der unverkümmerten Thiere sind nun in folgender [Abbildung]
Fig. 415. Fig. 416. Eierstock, der von einer derben sehnigen Hülle eingeschlossen ist, welcheFig. 415. Weibliche Geschlechtsorgane des Tintenfisches (Sepia). sich unmittelbar in den Eileiter fortsetzt. In dem Eierstocke wachsen die Eier zu einer solchen Größe heran, daß endlich bei den reifen Eiern das ganze Eierstocksgewebe nur noch dünne, häutige, gefäßreiche Kapselüberzüge über die Eier bildet, welche später platzen und die reifen Eier in den Eileiter übertreten lassen, der entweder einfach oder doppelt ist und gewöhnlich im Grunde des Trichters ausmün- det, wo er meist von einer Drüse umgeben ist. Außer dieser Eileiter- drüse kommen bei den meisten Kopffüßlern noch eigenthümliche Neben- drüsen oder Nestdrüsen vor, welche ebenfalls in den Trichter ausmün- den und wahrscheinlich den Stoff zu den einzelnen Hüllen bilden, von Geſchlechtsorgane der unverkümmerten Thiere ſind nun in folgender [Abbildung]
Fig. 415. Fig. 416. Eierſtock, der von einer derben ſehnigen Hülle eingeſchloſſen iſt, welcheFig. 415. Weibliche Geſchlechtsorgane des Tintenfiſches (Sepia). ſich unmittelbar in den Eileiter fortſetzt. In dem Eierſtocke wachſen die Eier zu einer ſolchen Größe heran, daß endlich bei den reifen Eiern das ganze Eierſtocksgewebe nur noch dünne, häutige, gefäßreiche Kapſelüberzüge über die Eier bildet, welche ſpäter platzen und die reifen Eier in den Eileiter übertreten laſſen, der entweder einfach oder doppelt iſt und gewöhnlich im Grunde des Trichters ausmün- det, wo er meiſt von einer Drüſe umgeben iſt. Außer dieſer Eileiter- drüſe kommen bei den meiſten Kopffüßlern noch eigenthümliche Neben- drüſen oder Neſtdrüſen vor, welche ebenfalls in den Trichter ausmün- den und wahrſcheinlich den Stoff zu den einzelnen Hüllen bilden, von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0381" n="375"/> Geſchlechtsorgane der unverkümmerten Thiere ſind nun in folgender<lb/> Weiſe gebildet: Bei den <hi rendition="#g">Weibchen</hi> findet ſich ein großer einfacher<lb/><figure><head>Fig. 415. Fig. 416.</head><lb/><p>Fig. 415. Weibliche Geſchlechtsorgane des Tintenfiſches <hi rendition="#aq">(Sepia)</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Die Eier noch im Ovarium und umhüllt von den dünnen gefäßreichen<lb/> Kapſelhäuten, in denen ſie ſich bilden. <hi rendition="#aq">b</hi> Die äußere Haut des Eierſtocks. <hi rendition="#aq">c</hi> Eier,<lb/> welche aus ihren Kapſelhäuten ausgetreten ſind und nun die Höhle des Eier-<lb/> ſtocks erfüllen. <hi rendition="#aq">d</hi> Der Eileiter, deſſen äußere Hülle eine unmittelbare Fort-<lb/> ſetzung der Eierſtockshülle iſt. <hi rendition="#aq">e</hi> Drüſen am Ende des Eileiters, aus vielen<lb/> übereinander gelegenen Blättchen zuſammengeſetzt. <hi rendition="#aq">f</hi> Mündung des Eileiters<lb/> an der Baſis des Trichters. <hi rendition="#aq">g</hi> Neſtdrüſen, ähnlich gebildet, wie die Eileiter-<lb/> drüſen <hi rendition="#aq">e. h</hi> Andere aus gewundenen Schläuchen beſtehende Neſtdrüſen, deren<lb/> Ausführungsgänge in diejenigen der Drüſen <hi rendition="#aq">g</hi> einmünden. <hi rendition="#aq">i</hi> Theile des<lb/> Darms. <hi rendition="#aq">k</hi> After. Fig. 416. Eier des Tintenfiſches, in Traubenform an<lb/> Waſſerpflanzen hängend.</p></figure><lb/> Eierſtock, der von einer derben ſehnigen Hülle eingeſchloſſen iſt, welche<lb/> ſich unmittelbar in den Eileiter fortſetzt. In dem Eierſtocke wachſen<lb/> die Eier zu einer ſolchen Größe heran, daß endlich bei den reifen<lb/> Eiern das ganze Eierſtocksgewebe nur noch dünne, häutige, gefäßreiche<lb/> Kapſelüberzüge über die Eier bildet, welche ſpäter platzen und die<lb/> reifen Eier in den Eileiter übertreten laſſen, der entweder einfach<lb/> oder doppelt iſt und gewöhnlich im Grunde des Trichters ausmün-<lb/> det, wo er meiſt von einer Drüſe umgeben iſt. Außer dieſer Eileiter-<lb/> drüſe kommen bei den meiſten Kopffüßlern noch eigenthümliche Neben-<lb/> drüſen oder Neſtdrüſen vor, welche ebenfalls in den Trichter ausmün-<lb/> den und wahrſcheinlich den Stoff zu den einzelnen Hüllen bilden, von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [375/0381]
Geſchlechtsorgane der unverkümmerten Thiere ſind nun in folgender
Weiſe gebildet: Bei den Weibchen findet ſich ein großer einfacher
[Abbildung Fig. 415. Fig. 416.
Fig. 415. Weibliche Geſchlechtsorgane des Tintenfiſches (Sepia).
a Die Eier noch im Ovarium und umhüllt von den dünnen gefäßreichen
Kapſelhäuten, in denen ſie ſich bilden. b Die äußere Haut des Eierſtocks. c Eier,
welche aus ihren Kapſelhäuten ausgetreten ſind und nun die Höhle des Eier-
ſtocks erfüllen. d Der Eileiter, deſſen äußere Hülle eine unmittelbare Fort-
ſetzung der Eierſtockshülle iſt. e Drüſen am Ende des Eileiters, aus vielen
übereinander gelegenen Blättchen zuſammengeſetzt. f Mündung des Eileiters
an der Baſis des Trichters. g Neſtdrüſen, ähnlich gebildet, wie die Eileiter-
drüſen e. h Andere aus gewundenen Schläuchen beſtehende Neſtdrüſen, deren
Ausführungsgänge in diejenigen der Drüſen g einmünden. i Theile des
Darms. k After. Fig. 416. Eier des Tintenfiſches, in Traubenform an
Waſſerpflanzen hängend.]
Eierſtock, der von einer derben ſehnigen Hülle eingeſchloſſen iſt, welche
ſich unmittelbar in den Eileiter fortſetzt. In dem Eierſtocke wachſen
die Eier zu einer ſolchen Größe heran, daß endlich bei den reifen
Eiern das ganze Eierſtocksgewebe nur noch dünne, häutige, gefäßreiche
Kapſelüberzüge über die Eier bildet, welche ſpäter platzen und die
reifen Eier in den Eileiter übertreten laſſen, der entweder einfach
oder doppelt iſt und gewöhnlich im Grunde des Trichters ausmün-
det, wo er meiſt von einer Drüſe umgeben iſt. Außer dieſer Eileiter-
drüſe kommen bei den meiſten Kopffüßlern noch eigenthümliche Neben-
drüſen oder Neſtdrüſen vor, welche ebenfalls in den Trichter ausmün-
den und wahrſcheinlich den Stoff zu den einzelnen Hüllen bilden, von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |