Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 356. die verzweigten Lebergänge hinein erstrecken. MeistEolidia. sind diese Anhänge an der Spitze mit einem Drüsen- kopfe versehen, aus welchem Nesselorgane hervorgepreßt werden können, und in den Röhren, welche mit Leber- [Abbildung]
Fig. 357. körnern belegt, sich in dieseGlaucus. Anhänge erstrecken, sieht man häufig Nahrungsstoffe cirkuli- ren. Der After liegt bald mehr nach vorn, bald mehr nach hinten meist auf der rechten Seite des Thieres, vor ihm auf der rechten Seite die Ge- schlechtsöffnung und in der Nähe des rechten Fühlers die Oeffnung für die Ruthe. Die Fadenanhänge des Rückens spielen offenbar auch die Rolle von Kiemen, da zwischen ihrer glashellen Haut und dem darin enthaltenen Lebergange ein bedeutender Raum ist, worin das Blut cirkulirt. Bei einigen Gattungen sind diese Anhänge zu beiden Seiten auf Fortsätze gestellt und dienen zugleich als Ruder- lappen zum Schwimmen auf dem hohen Meere, bei anderen sind sie sämmtlich in zwei breite Lappen verwachsen, welche meist auf dem Rücken zusammengeschlagen getragen werden (Actaeon). Die kleinen Thiere, deren Anatomie und Entwicklungsgeschichte man jetzt ziemlich genau kennt, kriechen vorzüglich am Seetang umher. Es finden sich unter ihnen Gattungen, welche durch die Stellung des Afters hinten auf dem Rücken den Uebergang zu der folgenden Familie bil- den. Eolidia, Janus, Glaucus, Actaeon, Tergipes. Die Sternschnecken (Dorida) sind ebenfalls meist kleine Thiere [Abbildung]
Fig. 358. Fig. 359. von lebhafter FärbungDoris tuberculata. mit vier Fühlern, wo- von zwei auf dem Nack- en, zwei andere vorn am Kopfe stehen. Der After befindet sich an dem hinteren Theile des Rückens in der Mittel- linie und ist von einem Sterne baumartig ver- ästelter Kiemen umge- ben. Die Geschlechtsöff- [Abbildung]
Fig. 356. die verzweigten Lebergänge hinein erſtrecken. MeiſtEolidia. ſind dieſe Anhänge an der Spitze mit einem Drüſen- kopfe verſehen, aus welchem Neſſelorgane hervorgepreßt werden können, und in den Röhren, welche mit Leber- [Abbildung]
Fig. 357. körnern belegt, ſich in dieſeGlaucus. Anhänge erſtrecken, ſieht man häufig Nahrungsſtoffe cirkuli- ren. Der After liegt bald mehr nach vorn, bald mehr nach hinten meiſt auf der rechten Seite des Thieres, vor ihm auf der rechten Seite die Ge- ſchlechtsöffnung und in der Nähe des rechten Fühlers die Oeffnung für die Ruthe. Die Fadenanhänge des Rückens ſpielen offenbar auch die Rolle von Kiemen, da zwiſchen ihrer glashellen Haut und dem darin enthaltenen Lebergange ein bedeutender Raum iſt, worin das Blut cirkulirt. Bei einigen Gattungen ſind dieſe Anhänge zu beiden Seiten auf Fortſätze geſtellt und dienen zugleich als Ruder- lappen zum Schwimmen auf dem hohen Meere, bei anderen ſind ſie ſämmtlich in zwei breite Lappen verwachſen, welche meiſt auf dem Rücken zuſammengeſchlagen getragen werden (Actaeon). Die kleinen Thiere, deren Anatomie und Entwicklungsgeſchichte man jetzt ziemlich genau kennt, kriechen vorzüglich am Seetang umher. Es finden ſich unter ihnen Gattungen, welche durch die Stellung des Afters hinten auf dem Rücken den Uebergang zu der folgenden Familie bil- den. Eolidia, Janus, Glaucus, Actaeon, Tergipes. Die Sternſchnecken (Dorida) ſind ebenfalls meiſt kleine Thiere [Abbildung]
Fig. 358. Fig. 359. von lebhafter FärbungDoris tuberculata. mit vier Fühlern, wo- von zwei auf dem Nack- en, zwei andere vorn am Kopfe ſtehen. Der After befindet ſich an dem hinteren Theile des Rückens in der Mittel- linie und iſt von einem Sterne baumartig ver- äſtelter Kiemen umge- ben. Die Geſchlechtsöff- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0346" n="340"/><figure><head>Fig. 356. </head><p><hi rendition="#aq">Eolidia.</hi></p></figure><lb/> die verzweigten Lebergänge hinein erſtrecken. Meiſt<lb/> ſind dieſe Anhänge an der Spitze mit einem Drüſen-<lb/> kopfe verſehen, aus welchem Neſſelorgane hervorgepreßt<lb/> werden können, und in den Röhren, welche mit Leber-<lb/><figure><head>Fig. 357. </head><p><hi rendition="#aq">Glaucus.</hi></p></figure><lb/> körnern belegt, ſich in dieſe<lb/> Anhänge erſtrecken, ſieht man<lb/> häufig Nahrungsſtoffe cirkuli-<lb/> ren. Der After liegt bald mehr<lb/> nach vorn, bald mehr nach<lb/> hinten meiſt auf der rechten<lb/> Seite des Thieres, vor ihm<lb/> auf der rechten Seite die Ge-<lb/> ſchlechtsöffnung und in der<lb/> Nähe des rechten Fühlers die<lb/> Oeffnung für die Ruthe. Die<lb/> Fadenanhänge des Rückens<lb/> ſpielen offenbar auch die Rolle von Kiemen, da zwiſchen ihrer glashellen<lb/> Haut und dem darin enthaltenen Lebergange ein bedeutender Raum iſt,<lb/> worin das Blut cirkulirt. Bei einigen Gattungen ſind dieſe Anhänge<lb/> zu beiden Seiten auf Fortſätze geſtellt und dienen zugleich als Ruder-<lb/> lappen zum Schwimmen auf dem hohen Meere, bei anderen ſind ſie<lb/> ſämmtlich in zwei breite Lappen verwachſen, welche meiſt auf dem<lb/> Rücken zuſammengeſchlagen getragen werden (<hi rendition="#aq">Actaeon</hi>). Die kleinen<lb/> Thiere, deren Anatomie und Entwicklungsgeſchichte man jetzt ziemlich<lb/> genau kennt, kriechen vorzüglich am Seetang umher. Es finden<lb/> ſich unter ihnen Gattungen, welche durch die Stellung des Afters<lb/> hinten auf dem Rücken den Uebergang zu der folgenden Familie bil-<lb/> den. <hi rendition="#aq">Eolidia, Janus, Glaucus, Actaeon, Tergipes.</hi></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#b">Sternſchnecken</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Dorida</hi></hi>) ſind ebenfalls meiſt kleine Thiere<lb/><figure xml:id="figure-0346" next="#figure-0347"><head>Fig. 358. Fig. 359.</head><lb/><p xml:id="p-0346" next="#p-0347"><hi rendition="#aq">Doris tuberculata.</hi><lb/> Fig. 358 von oben, Fig. 359 von unten. <hi rendition="#aq">a</hi> Der</p></figure><lb/> von lebhafter Färbung<lb/> mit vier Fühlern, wo-<lb/> von zwei auf dem Nack-<lb/> en, zwei andere vorn<lb/> am Kopfe ſtehen. Der<lb/> After befindet ſich an<lb/> dem hinteren Theile des<lb/> Rückens in der Mittel-<lb/> linie und iſt von einem<lb/> Sterne baumartig ver-<lb/> äſtelter Kiemen umge-<lb/> ben. Die Geſchlechtsöff-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0346]
[Abbildung Fig. 356. Eolidia.]
die verzweigten Lebergänge hinein erſtrecken. Meiſt
ſind dieſe Anhänge an der Spitze mit einem Drüſen-
kopfe verſehen, aus welchem Neſſelorgane hervorgepreßt
werden können, und in den Röhren, welche mit Leber-
[Abbildung Fig. 357. Glaucus.]
körnern belegt, ſich in dieſe
Anhänge erſtrecken, ſieht man
häufig Nahrungsſtoffe cirkuli-
ren. Der After liegt bald mehr
nach vorn, bald mehr nach
hinten meiſt auf der rechten
Seite des Thieres, vor ihm
auf der rechten Seite die Ge-
ſchlechtsöffnung und in der
Nähe des rechten Fühlers die
Oeffnung für die Ruthe. Die
Fadenanhänge des Rückens
ſpielen offenbar auch die Rolle von Kiemen, da zwiſchen ihrer glashellen
Haut und dem darin enthaltenen Lebergange ein bedeutender Raum iſt,
worin das Blut cirkulirt. Bei einigen Gattungen ſind dieſe Anhänge
zu beiden Seiten auf Fortſätze geſtellt und dienen zugleich als Ruder-
lappen zum Schwimmen auf dem hohen Meere, bei anderen ſind ſie
ſämmtlich in zwei breite Lappen verwachſen, welche meiſt auf dem
Rücken zuſammengeſchlagen getragen werden (Actaeon). Die kleinen
Thiere, deren Anatomie und Entwicklungsgeſchichte man jetzt ziemlich
genau kennt, kriechen vorzüglich am Seetang umher. Es finden
ſich unter ihnen Gattungen, welche durch die Stellung des Afters
hinten auf dem Rücken den Uebergang zu der folgenden Familie bil-
den. Eolidia, Janus, Glaucus, Actaeon, Tergipes.
Die Sternſchnecken (Dorida) ſind ebenfalls meiſt kleine Thiere
[Abbildung Fig. 358. Fig. 359.
Doris tuberculata.
Fig. 358 von oben, Fig. 359 von unten. a Der]
von lebhafter Färbung
mit vier Fühlern, wo-
von zwei auf dem Nack-
en, zwei andere vorn
am Kopfe ſtehen. Der
After befindet ſich an
dem hinteren Theile des
Rückens in der Mittel-
linie und iſt von einem
Sterne baumartig ver-
äſtelter Kiemen umge-
ben. Die Geſchlechtsöff-
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