wohl an der strukturlosen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge- schlechtstheile unterscheiden.
Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterschiede der Organisation leicht zu bestimmende Ordnungen. Bei der niedersten Ordnung, die man der Einfachheit ihrer Bildung wegen auch zu den Protozoen stellen könnte, bei den Gregarinen, fehlt jede Spur innerer Organe; bei den Kratzern findet sich ein Hakenrüssel ohne Darmkanal; bei den Saitenwürmern ein unvollständiger Darm ohne After; bei den Fadenwürmern endlich vollständige Verdau- ungsorgane, Geschlechtsorgane und Nervensystem.
Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) besteht aus kleinen mikroskopischen Thierchen, welche nur bis jetzt hauptsächlich
Fig. 171--182. Gregarina. Fig. 171--182. Verschiedene Arten von Gregarinen nebst ihrer Entwickelung. Fig. 171 u. 172. Einleibige Gregarinen, eine mit zwei Kernen. Fig. 173 u. 174. Dop- pelleibige Gregarinen mit sonderbaren vorderen Körperbildungen. Fig. 175. Zwei zusammengelegte Thiere. Fig. 176. Die Conjugation ist inniger geworden. Fig. 177. Beide Thiere bilden eine getheilte Zelle mit zwei deutlichen Kernen. Fig. 178. Die Kapsel ist gebildet, die Kerne fangen an zu verschwimmen. Fig. 179. Die Kerne sind verschwunden; die beiden Thierleiber in große Körner umgesetzt. Fig. 180. Die Körner werden kleiner. Fig. 181. Sie nehmen eine spindelförmige Gestalt an. Fig. 182. Die Scheidewand ist verschwunden, der Navicellenbehälter vollständig hergestellt.
in Ringelwürmern, Krustenthieren, Tausendfüßen und Insekten, sehr selten in Weichthieren und anderen Würmern schmarotzend gefunden wurden. Die ganze Ordnung ist trotz vieler genauer Untersuchungen der Neuzeit nur sehr unvollständig bekannt und dürfte später vielleicht gänzlich aufgelöst oder den Protozoen einverleibt werden. Die Gestalt dieser Thiere ist cylindrisch oder eiförmig, zuweilen mit abgeschnürtem Kopfende, an dem sich weiche Fortsätze und Lappen entwickeln, ohne daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier selbst be- steht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur
wohl an der ſtrukturloſen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge- ſchlechtstheile unterſcheiden.
Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterſchiede der Organiſation leicht zu beſtimmende Ordnungen. Bei der niederſten Ordnung, die man der Einfachheit ihrer Bildung wegen auch zu den Protozoen ſtellen könnte, bei den Gregarinen, fehlt jede Spur innerer Organe; bei den Kratzern findet ſich ein Hakenrüſſel ohne Darmkanal; bei den Saitenwürmern ein unvollſtändiger Darm ohne After; bei den Fadenwürmern endlich vollſtändige Verdau- ungsorgane, Geſchlechtsorgane und Nervenſyſtem.
Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) beſteht aus kleinen mikroſkopiſchen Thierchen, welche nur bis jetzt hauptſächlich
Fig. 171—182. Gregarina. Fig. 171—182. Verſchiedene Arten von Gregarinen nebſt ihrer Entwickelung. Fig. 171 u. 172. Einleibige Gregarinen, eine mit zwei Kernen. Fig. 173 u. 174. Dop- pelleibige Gregarinen mit ſonderbaren vorderen Körperbildungen. Fig. 175. Zwei zuſammengelegte Thiere. Fig. 176. Die Conjugation iſt inniger geworden. Fig. 177. Beide Thiere bilden eine getheilte Zelle mit zwei deutlichen Kernen. Fig. 178. Die Kapſel iſt gebildet, die Kerne fangen an zu verſchwimmen. Fig. 179. Die Kerne ſind verſchwunden; die beiden Thierleiber in große Körner umgeſetzt. Fig. 180. Die Körner werden kleiner. Fig. 181. Sie nehmen eine ſpindelförmige Geſtalt an. Fig. 182. Die Scheidewand iſt verſchwunden, der Navicellenbehälter vollſtändig hergeſtellt.
in Ringelwürmern, Kruſtenthieren, Tauſendfüßen und Inſekten, ſehr ſelten in Weichthieren und anderen Würmern ſchmarotzend gefunden wurden. Die ganze Ordnung iſt trotz vieler genauer Unterſuchungen der Neuzeit nur ſehr unvollſtändig bekannt und dürfte ſpäter vielleicht gänzlich aufgelöſt oder den Protozoen einverleibt werden. Die Geſtalt dieſer Thiere iſt cylindriſch oder eiförmig, zuweilen mit abgeſchnürtem Kopfende, an dem ſich weiche Fortſätze und Lappen entwickeln, ohne daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier ſelbſt be- ſteht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur
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[178/0184]
wohl an der ſtrukturloſen Körperhülle, wie an dem Mangel der Ge-
ſchlechtstheile unterſcheiden.
Wir theilen die Rundwürmer in vier, durch vielfache Unterſchiede
der Organiſation leicht zu beſtimmende Ordnungen. Bei der niederſten
Ordnung, die man der Einfachheit ihrer Bildung wegen auch zu den
Protozoen ſtellen könnte, bei den Gregarinen, fehlt jede Spur
innerer Organe; bei den Kratzern findet ſich ein Hakenrüſſel ohne
Darmkanal; bei den Saitenwürmern ein unvollſtändiger Darm
ohne After; bei den Fadenwürmern endlich vollſtändige Verdau-
ungsorgane, Geſchlechtsorgane und Nervenſyſtem.
Die Ordnung der Gregarinen (Gregarinea) beſteht aus
kleinen mikroſkopiſchen Thierchen, welche nur bis jetzt hauptſächlich
[Abbildung Fig. 181. 179. 177.]
[Abbildung Fig. 182. 180. 178. 176. 175. 174. 173. 172. 171.
Fig. 171—182. Gregarina.
Fig. 171—182. Verſchiedene Arten von Gregarinen nebſt ihrer Entwickelung.
Fig. 171 u. 172. Einleibige Gregarinen, eine mit zwei Kernen. Fig. 173 u. 174. Dop-
pelleibige Gregarinen mit ſonderbaren vorderen Körperbildungen. Fig. 175. Zwei
zuſammengelegte Thiere. Fig. 176. Die Conjugation iſt inniger geworden. Fig. 177.
Beide Thiere bilden eine getheilte Zelle mit zwei deutlichen Kernen. Fig. 178. Die
Kapſel iſt gebildet, die Kerne fangen an zu verſchwimmen. Fig. 179. Die Kerne
ſind verſchwunden; die beiden Thierleiber in große Körner umgeſetzt. Fig. 180. Die
Körner werden kleiner. Fig. 181. Sie nehmen eine ſpindelförmige Geſtalt an.
Fig. 182. Die Scheidewand iſt verſchwunden, der Navicellenbehälter vollſtändig
hergeſtellt.]
in Ringelwürmern, Kruſtenthieren, Tauſendfüßen und Inſekten, ſehr
ſelten in Weichthieren und anderen Würmern ſchmarotzend gefunden
wurden. Die ganze Ordnung iſt trotz vieler genauer Unterſuchungen
der Neuzeit nur ſehr unvollſtändig bekannt und dürfte ſpäter vielleicht
gänzlich aufgelöſt oder den Protozoen einverleibt werden. Die Geſtalt
dieſer Thiere iſt cylindriſch oder eiförmig, zuweilen mit abgeſchnürtem
Kopfende, an dem ſich weiche Fortſätze und Lappen entwickeln, ohne
daß ein wahrer Kopf vorhanden wäre. Das ganze Thier ſelbſt be-
ſteht aus einer glashellen, homogenen Körperhülle, auf welcher nur
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/184>, abgerufen am 23.07.2024.
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