oder an den Ort gebunden als Röhrenbewohner zubringen, zeigt sich die Verwirklichung dieses Gesetzes der verhältnißmäßig niederen Or- ganisation der Schmarotzer, indem die freien Thiere (meist die Jungen) mit deutlichen Sinnesorganen und ausgebildeten Bewegungsorganen versehen sind, welche allmählig beim Verlust der freien Lebensart spurlos verschwinden. Noch deutlicher tritt dieses Gesetz freilich bei den Gliederthieren hervor, wo die Degradation der Organe oft so bedeutend ist, daß die Thiere verschiedenen Alters in ganz verschiedene Klassen eingereiht wurden.
Wir theilen den Kreis der Würmer vorzüglich nach der äußern Körpergestalt in vier größere Klassen: die Klasse der Plattwürmer (Platyelmia) mit plattem meist wenig verlängertem Körper; der Rundwürmer (Nematelmia) mit meist
[Abbildung]
Fig. 166.
Diplostomum.
[Abbildung]
Fig 167.
Echinorhynchus.
[Abbildung]
Fig. 168.
Rotifer.
drehrundem, langem, fadenartigem Körper; der Räderthiere (Ro- tatoria) mit wim- pernden Schwimm- rädern am vorderen Körperende; und der Ringelwürmer (Annelida), mit deutlich geringeltem, meist walzigem Kör- per und ausgebilde- tem Nerven-System. So unbedeutend auch die äußere Körper- form im Allgemeinen sein mag, so steht sie
[Abbildung]
Fig. 169.
Nereis.
doch mit tieferen Organisations- verhältnissen im Zusammenhang, deren Einzelhei- ten wir bei den Klassen selbst begründen wer- den. Unverträglich aber mit allen zoologischen Grundbegriffen hat es uns geschienen, die so verschieden gestalteten Eingeweidewürmer nur aus Berücksichtigung ihrer Wohnung in einer einzigen Klasse zu las-
oder an den Ort gebunden als Röhrenbewohner zubringen, zeigt ſich die Verwirklichung dieſes Geſetzes der verhältnißmäßig niederen Or- ganiſation der Schmarotzer, indem die freien Thiere (meiſt die Jungen) mit deutlichen Sinnesorganen und ausgebildeten Bewegungsorganen verſehen ſind, welche allmählig beim Verluſt der freien Lebensart ſpurlos verſchwinden. Noch deutlicher tritt dieſes Geſetz freilich bei den Gliederthieren hervor, wo die Degradation der Organe oft ſo bedeutend iſt, daß die Thiere verſchiedenen Alters in ganz verſchiedene Klaſſen eingereiht wurden.
Wir theilen den Kreis der Würmer vorzüglich nach der äußern Körpergeſtalt in vier größere Klaſſen: die Klaſſe der Plattwürmer (Platyelmia) mit plattem meiſt wenig verlängertem Körper; der Rundwürmer (Nematelmia) mit meiſt
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Fig. 166.
Diplostomum.
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Fig 167.
Echinorhynchus.
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Fig. 168.
Rotifer.
drehrundem, langem, fadenartigem Körper; der Räderthiere (Ro- tatoria) mit wim- pernden Schwimm- rädern am vorderen Körperende; und der Ringelwürmer (Annelida), mit deutlich geringeltem, meiſt walzigem Kör- per und ausgebilde- tem Nerven-Syſtem. So unbedeutend auch die äußere Körper- form im Allgemeinen ſein mag, ſo ſteht ſie
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Fig. 169.
Nereis.
doch mit tieferen Organiſations- verhältniſſen im Zuſammenhang, deren Einzelhei- ten wir bei den Klaſſen ſelbſt begründen wer- den. Unverträglich aber mit allen zoologiſchen Grundbegriffen hat es uns geſchienen, die ſo verſchieden geſtalteten Eingeweidewürmer nur aus Berückſichtigung ihrer Wohnung in einer einzigen Klaſſe zu laſ-
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oder an den Ort gebunden als Röhrenbewohner zubringen, zeigt ſich
die Verwirklichung dieſes Geſetzes der verhältnißmäßig niederen Or-
ganiſation der Schmarotzer, indem die freien Thiere (meiſt die Jungen)
mit deutlichen Sinnesorganen und ausgebildeten Bewegungsorganen
verſehen ſind, welche allmählig beim Verluſt der freien Lebensart
ſpurlos verſchwinden. Noch deutlicher tritt dieſes Geſetz freilich bei
den Gliederthieren hervor, wo die Degradation der Organe oft ſo
bedeutend iſt, daß die Thiere verſchiedenen Alters in ganz verſchiedene
Klaſſen eingereiht wurden.
Wir theilen den Kreis der Würmer vorzüglich nach der äußern
Körpergeſtalt in vier größere Klaſſen: die Klaſſe der Plattwürmer
(Platyelmia) mit plattem meiſt wenig verlängertem Körper; der
Rundwürmer (Nematelmia) mit meiſt
[Abbildung Fig. 166.
Diplostomum.]
[Abbildung Fig 167.
Echinorhynchus.]
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Rotifer.]
drehrundem, langem, fadenartigem Körper;
der Räderthiere (Ro-
tatoria) mit wim-
pernden Schwimm-
rädern am vorderen
Körperende; und der
Ringelwürmer
(Annelida), mit
deutlich geringeltem,
meiſt walzigem Kör-
per und ausgebilde-
tem Nerven-Syſtem.
So unbedeutend auch
die äußere Körper-
form im Allgemeinen
ſein mag, ſo ſteht ſie
[Abbildung Fig. 169. Nereis.]
doch mit tieferen
Organiſations-
verhältniſſen im
Zuſammenhang,
deren Einzelhei-
ten wir bei den
Klaſſen ſelbſt
begründen wer-
den. Unverträglich aber mit allen zoologiſchen Grundbegriffen hat es
uns geſchienen, die ſo verſchieden geſtalteten Eingeweidewürmer nur
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/180>, abgerufen am 23.12.2024.
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