Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.In der Familie der eigentlichen Seesterne (Asterida) ist der [Abbildung]
Fig. 148. Körper zuweilen nurAsterias. fünfeckig oder in fünf kurze Arme ausgezo- gen, in welche Blind- säcke des Magens hineinragen, die sich oft noch verästeln. Nur selten sind diese Strahlen zahlreicher und in diesem Falle wechselt oft ihre An- zahl oder läßt Ab- weichungen von dem Normaltypus Fünfer- kennen. Die Ge- schlechtstheile liegen ebenfalls theilweise in den Armen, die stets auf der Bauchfläche eine Rinne haben, in wel- chen die Füßchen in doppelter oder vierfacher Reihe stehen. Bei der ungemein großen Anzahl der Arten und Gattungen hat man besonders hiernach die Hauptgruppen der Familie unterschieden. Von bedeutendem Einfluß auf die Classification ist ferner die Körperform, das Vorhandensein oder Fehlen eines Afters, sowie die Stellung der Madreporenplatte, welche in dieser Familie mit einem eigenthümlichen Kanale in Verbindung steht, der als schwammige Säule von der Rückenfläche sich gegen den Mund hin erstreckt. Asterias; Astropecten; Stellaster; Solaster; Echinaster. Die Ordnung der Seeigel (Echinida) ist wohl die zahl- [Abbildung]
Fig. 149. reichste unter den Stachel-Echinus. häutern, da sie nicht nur in ungeheuren Mengen in unsern Meeren, son- dern auch in allen Schich- ten der Erde in stets zunehmender Zahl ver- treten ist. Die Seeigel haben einen rundlichen oder abgeplatteten Kör- per, welcher gänzlich aus eingelenkten Täfelchen zusammengesetzt ist, die In der Familie der eigentlichen Seeſterne (Asterida) iſt der [Abbildung]
Fig. 148. Körper zuweilen nurAsterias. fünfeckig oder in fünf kurze Arme ausgezo- gen, in welche Blind- ſäcke des Magens hineinragen, die ſich oft noch veräſteln. Nur ſelten ſind dieſe Strahlen zahlreicher und in dieſem Falle wechſelt oft ihre An- zahl oder läßt Ab- weichungen von dem Normaltypus Fünfer- kennen. Die Ge- ſchlechtstheile liegen ebenfalls theilweiſe in den Armen, die ſtets auf der Bauchfläche eine Rinne haben, in wel- chen die Füßchen in doppelter oder vierfacher Reihe ſtehen. Bei der ungemein großen Anzahl der Arten und Gattungen hat man beſonders hiernach die Hauptgruppen der Familie unterſchieden. Von bedeutendem Einfluß auf die Claſſification iſt ferner die Körperform, das Vorhandenſein oder Fehlen eines Afters, ſowie die Stellung der Madreporenplatte, welche in dieſer Familie mit einem eigenthümlichen Kanale in Verbindung ſteht, der als ſchwammige Säule von der Rückenfläche ſich gegen den Mund hin erſtreckt. Asterias; Astropecten; Stellaster; Solaster; Echinaster. Die Ordnung der Seeigel (Echinida) iſt wohl die zahl- [Abbildung]
Fig. 149. reichſte unter den Stachel-Echinus. häutern, da ſie nicht nur in ungeheuren Mengen in unſern Meeren, ſon- dern auch in allen Schich- ten der Erde in ſtets zunehmender Zahl ver- treten iſt. Die Seeigel haben einen rundlichen oder abgeplatteten Kör- per, welcher gänzlich aus eingelenkten Täfelchen zuſammengeſetzt iſt, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0166" n="160"/> <p>In der Familie der eigentlichen <hi rendition="#b">Seeſterne</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(Asterida)</hi></hi> iſt der<lb/><figure><head>Fig. 148. </head><p><hi rendition="#aq">Asterias.</hi></p></figure><lb/> Körper zuweilen nur<lb/> fünfeckig oder in fünf<lb/> kurze Arme ausgezo-<lb/> gen, in welche Blind-<lb/> ſäcke des Magens<lb/> hineinragen, die ſich<lb/> oft noch veräſteln.<lb/> Nur ſelten ſind dieſe<lb/> Strahlen zahlreicher<lb/> und in dieſem Falle<lb/> wechſelt oft ihre An-<lb/> zahl oder läßt Ab-<lb/> weichungen von dem<lb/> Normaltypus Fünfer-<lb/> kennen. Die Ge-<lb/> ſchlechtstheile liegen<lb/> ebenfalls theilweiſe in<lb/> den Armen, die ſtets auf der Bauchfläche eine Rinne haben, in wel-<lb/> chen die Füßchen in doppelter oder vierfacher Reihe ſtehen. Bei der<lb/> ungemein großen Anzahl der Arten und Gattungen hat man beſonders<lb/> hiernach die Hauptgruppen der Familie unterſchieden. Von bedeutendem<lb/> Einfluß auf die Claſſification iſt ferner die Körperform, das Vorhandenſein<lb/> oder Fehlen eines Afters, ſowie die Stellung der Madreporenplatte, welche<lb/> in dieſer Familie mit einem eigenthümlichen Kanale in Verbindung ſteht,<lb/> der als ſchwammige Säule von der Rückenfläche ſich gegen den Mund<lb/> hin erſtreckt. <hi rendition="#aq">Asterias; Astropecten; Stellaster; Solaster; Echinaster.</hi></p><lb/> <p>Die Ordnung der <hi rendition="#b">Seeigel <hi rendition="#aq">(Echinida)</hi></hi> iſt wohl die zahl-<lb/><figure><head>Fig. 149. </head><p><hi rendition="#aq">Echinus.</hi></p></figure><lb/> reichſte unter den Stachel-<lb/> häutern, da ſie nicht nur<lb/> in ungeheuren Mengen<lb/> in unſern Meeren, ſon-<lb/> dern auch in allen Schich-<lb/> ten der Erde in ſtets<lb/> zunehmender Zahl ver-<lb/> treten iſt. Die Seeigel<lb/> haben einen rundlichen<lb/> oder abgeplatteten Kör-<lb/> per, welcher gänzlich aus<lb/> eingelenkten Täfelchen<lb/> zuſammengeſetzt iſt, die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0166]
In der Familie der eigentlichen Seeſterne (Asterida) iſt der
[Abbildung Fig. 148. Asterias.]
Körper zuweilen nur
fünfeckig oder in fünf
kurze Arme ausgezo-
gen, in welche Blind-
ſäcke des Magens
hineinragen, die ſich
oft noch veräſteln.
Nur ſelten ſind dieſe
Strahlen zahlreicher
und in dieſem Falle
wechſelt oft ihre An-
zahl oder läßt Ab-
weichungen von dem
Normaltypus Fünfer-
kennen. Die Ge-
ſchlechtstheile liegen
ebenfalls theilweiſe in
den Armen, die ſtets auf der Bauchfläche eine Rinne haben, in wel-
chen die Füßchen in doppelter oder vierfacher Reihe ſtehen. Bei der
ungemein großen Anzahl der Arten und Gattungen hat man beſonders
hiernach die Hauptgruppen der Familie unterſchieden. Von bedeutendem
Einfluß auf die Claſſification iſt ferner die Körperform, das Vorhandenſein
oder Fehlen eines Afters, ſowie die Stellung der Madreporenplatte, welche
in dieſer Familie mit einem eigenthümlichen Kanale in Verbindung ſteht,
der als ſchwammige Säule von der Rückenfläche ſich gegen den Mund
hin erſtreckt. Asterias; Astropecten; Stellaster; Solaster; Echinaster.
Die Ordnung der Seeigel (Echinida) iſt wohl die zahl-
[Abbildung Fig. 149. Echinus.]
reichſte unter den Stachel-
häutern, da ſie nicht nur
in ungeheuren Mengen
in unſern Meeren, ſon-
dern auch in allen Schich-
ten der Erde in ſtets
zunehmender Zahl ver-
treten iſt. Die Seeigel
haben einen rundlichen
oder abgeplatteten Kör-
per, welcher gänzlich aus
eingelenkten Täfelchen
zuſammengeſetzt iſt, die
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