Vogt, Gottlob Heinrich: Kurtzes Bedencken Von denen Acten-maeßigen Relationen Wegen derer Vampiren, Oder Menschen- Und Vieh-Aussaugern, Ingleichen Uber das davon in Leipzig herausgekommene Raisonnement Vom Welt-Geiste. Leipzig, 1732.Hochgeehrter Herr! DA ich noch von etlichen guten Freunden ersuchet worden, meine Meynung von denen Vampiren, oder Menschen- und Vieh-Aussaugern, und über das davon in Leipzig heraus gekommene Raisonnement, zu Pappier zu bringen; als habe denenselben hiemit nicht zuwider seyn wollen. Die Historie davon kan in denen umständlichen relationen davon selbst nachgesehen werden. Und schiebet der Autor des Raisonnements die Schuld auf den Welt-Geist, der in der gantzen Welt, folglich auch in dem Menschen-Blute seine Residentz hielte, und dieser Geist soll doch die Gestalt eines Hundes formiren können, wie p. 16. stehet. Welch eine natürliche Verwandlung! Der Autor spricht: GOtt schaffe nichts Todtes, sondern etwas Lebendes; das ist wahr, in sofern ich sagen kan, hoc universum vivit, aber nur in connexione. Vor sich selbst aber sind Hochgeehrter Herr! DA ich noch von etlichen guten Freunden ersuchet worden, meine Meynung von denen Vampiren, oder Menschen- und Vieh-Aussaugern, und über das davon in Leipzig heraus gekommene Raisonnement, zu Pappier zu bringen; als habe denenselben hiemit nicht zuwider seyn wollen. Die Historie davon kan in denen umständlichen relationen davon selbst nachgesehen werden. Und schiebet der Autor des Raisonnements die Schuld auf den Welt-Geist, der in der gantzen Welt, folglich auch in dem Menschen-Blute seine Residentz hielte, und dieser Geist soll doch die Gestalt eines Hundes formiren können, wie p. 16. stehet. Welch eine natürliche Verwandlung! Der Autor spricht: GOtt schaffe nichts Todtes, sondern etwas Lebendes; das ist wahr, in sofern ich sagen kan, hoc universum vivit, aber nur in connexione. Vor sich selbst aber sind <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[1]"/> <div n="1"> <opener>Hochgeehrter Herr!</opener> <p><hi rendition="#in">D</hi>A ich noch von etlichen guten Freunden ersuchet worden, meine Meynung von denen <hi rendition="#aq">Vampi</hi>ren, oder Menschen- und Vieh-Aussaugern, und über das davon in Leipzig heraus gekommene <hi rendition="#aq">Raisonnement</hi>, zu Pappier zu bringen; als habe denenselben hiemit nicht zuwider seyn wollen. Die Historie davon kan in denen umständlichen <hi rendition="#aq">relatio</hi>nen davon selbst nachgesehen werden. Und schiebet der <hi rendition="#aq">Autor</hi> des <hi rendition="#aq">Raisonnement</hi>s die Schuld auf den Welt-Geist, der in der gantzen Welt, folglich auch in dem Menschen-Blute seine Residentz hielte, und dieser Geist soll doch die Gestalt eines Hundes <hi rendition="#aq">formi</hi>ren können, wie <hi rendition="#aq">p. 16.</hi> stehet. Welch eine natürliche Verwandlung! Der <hi rendition="#aq">Autor</hi> spricht: GOtt schaffe nichts Todtes, sondern etwas Lebendes; das ist wahr, in sofern ich sagen kan, <hi rendition="#aq">hoc universum vivit</hi>, aber nur <hi rendition="#aq">in connexione</hi>. Vor sich selbst aber sind </p> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0003]
Hochgeehrter Herr! DA ich noch von etlichen guten Freunden ersuchet worden, meine Meynung von denen Vampiren, oder Menschen- und Vieh-Aussaugern, und über das davon in Leipzig heraus gekommene Raisonnement, zu Pappier zu bringen; als habe denenselben hiemit nicht zuwider seyn wollen. Die Historie davon kan in denen umständlichen relationen davon selbst nachgesehen werden. Und schiebet der Autor des Raisonnements die Schuld auf den Welt-Geist, der in der gantzen Welt, folglich auch in dem Menschen-Blute seine Residentz hielte, und dieser Geist soll doch die Gestalt eines Hundes formiren können, wie p. 16. stehet. Welch eine natürliche Verwandlung! Der Autor spricht: GOtt schaffe nichts Todtes, sondern etwas Lebendes; das ist wahr, in sofern ich sagen kan, hoc universum vivit, aber nur in connexione. Vor sich selbst aber sind
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