Ofen freilich wie er eben sein kann in Anbetracht der Umstände. Hat einen Riß, raucht. Doch etwas besser, als keiner.
Eine große Gunst ist mir doch widerfahren: ich bin im Krieg gewesen, habe ein Treffen mitgemacht. Habe erfahren, wie es dem Mann in der höchsten Anspannung aller seiner Kräfte zu Muth ist.
Beklagen, daß ich damals nicht gefallen bin, wäre gemacht sentimental. Wenn ich aber nur wüßte, ob mir nicht das noch begegnet, daß ich lächerlich sterben muß! Es sähe mir ganz gleich. Oder gar ein Krüppel werden auf solchem Weg? Noch hübscher! Einem Sol¬ daten wird ein Auge ausgeschossen; es geschieht auf dem Felde der Ehre. Ich wette, ich werde noch ein Auge durch ein Knallbonbon verlieren.
K. v. Suckow "Aus meinem Soldatenleben" er¬ zählt von einem Hauptmann, der sich mit ihm aus Rußland fortschleppte, mit ihm hungerte, und unter diesen Leiden nicht aufhörte zu rühmen, was für treff¬ lichen Zwiebelkuchen seine Frau machen könne; es sei sein Leibessen, und wenn er nach Hause komme, müsse
Ofen freilich wie er eben ſein kann in Anbetracht der Umſtände. Hat einen Riß, raucht. Doch etwas beſſer, als keiner.
Eine große Gunſt iſt mir doch widerfahren: ich bin im Krieg geweſen, habe ein Treffen mitgemacht. Habe erfahren, wie es dem Mann in der höchſten Anſpannung aller ſeiner Kräfte zu Muth iſt.
Beklagen, daß ich damals nicht gefallen bin, wäre gemacht ſentimental. Wenn ich aber nur wüßte, ob mir nicht das noch begegnet, daß ich lächerlich ſterben muß! Es ſähe mir ganz gleich. Oder gar ein Krüppel werden auf ſolchem Weg? Noch hübſcher! Einem Sol¬ daten wird ein Auge ausgeſchoſſen; es geſchieht auf dem Felde der Ehre. Ich wette, ich werde noch ein Auge durch ein Knallbonbon verlieren.
K. v. Suckow „Aus meinem Soldatenleben“ er¬ zählt von einem Hauptmann, der ſich mit ihm aus Rußland fortſchleppte, mit ihm hungerte, und unter dieſen Leiden nicht aufhörte zu rühmen, was für treff¬ lichen Zwiebelkuchen ſeine Frau machen könne; es ſei ſein Leibeſſen, und wenn er nach Hauſe komme, müſſe
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Ofen freilich wie er eben ſein kann in Anbetracht
der Umſtände. Hat einen Riß, raucht. Doch etwas
beſſer, als keiner.
Eine große Gunſt iſt mir doch widerfahren: ich
bin im Krieg geweſen, habe ein Treffen mitgemacht.
Habe erfahren, wie es dem Mann in der höchſten
Anſpannung aller ſeiner Kräfte zu Muth iſt.
Beklagen, daß ich damals nicht gefallen bin, wäre
gemacht ſentimental. Wenn ich aber nur wüßte, ob
mir nicht das noch begegnet, daß ich lächerlich ſterben
muß! Es ſähe mir ganz gleich. Oder gar ein Krüppel
werden auf ſolchem Weg? Noch hübſcher! Einem Sol¬
daten wird ein Auge ausgeſchoſſen; es geſchieht auf
dem Felde der Ehre. Ich wette, ich werde noch ein
Auge durch ein Knallbonbon verlieren.
K. v. Suckow „Aus meinem Soldatenleben“ er¬
zählt von einem Hauptmann, der ſich mit ihm aus
Rußland fortſchleppte, mit ihm hungerte, und unter
dieſen Leiden nicht aufhörte zu rühmen, was für treff¬
lichen Zwiebelkuchen ſeine Frau machen könne; es ſei
ſein Leibeſſen, und wenn er nach Hauſe komme, müſſe
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch02_1879/392>, abgerufen am 22.11.2024.
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