mag, und mit Appetit. Esel! denke ich und spüre Lust, ihn zu injuriren. In einer sehr soliden Wirth¬ schaft auf dem Lande ward neulich der Wirth sehr unangenehm, da ich sein Sauerkraut nicht mochte, das er mir höchlich anrühmte. -- Wenn es nun so steht mit sonst leidlich vernünftigen Menschen, wie kann man sich verwundern, daß vollends Halb- und Unge¬ bildete sich nicht in den Andern versetzen können? Da diese Kunst, sich in die Menschen versetzen, so selten, so schwer ist, wie begreiflich der blinde Haß, die Extremreiterei der Parteien! -- Wenn sie nur nicht so schädlich wären!
Die hab' ich doch gekriegt! Spitzbubenrotte mit kommunistischen Führern. Von Katzenmusiken nach und nach zu Diebstählen, Einbrüchen. -- Dem rothen Peter die Pistole aus der Hand -- geht mir an der Nase los. Gut gelungen, Alle eingethan. Zu meiner Er¬ bauung im Heinrich VI. den Aufruhr von Hans Cade wieder gelesen. Wie wahr!
Die Zeit wird stiller. Kann wieder mehr lesen. Muß auch, denn in der Welt steht's so, daß ich gar nicht hinsehen mag. Kehre zurück in dich! Ich hoffe, wieder ganz zu mir zu kommen. Nur von Zeit zu
mag, und mit Appetit. Eſel! denke ich und ſpüre Luſt, ihn zu injuriren. In einer ſehr ſoliden Wirth¬ ſchaft auf dem Lande ward neulich der Wirth ſehr unangenehm, da ich ſein Sauerkraut nicht mochte, das er mir höchlich anrühmte. — Wenn es nun ſo ſteht mit ſonſt leidlich vernünftigen Menſchen, wie kann man ſich verwundern, daß vollends Halb- und Unge¬ bildete ſich nicht in den Andern verſetzen können? Da dieſe Kunſt, ſich in die Menſchen verſetzen, ſo ſelten, ſo ſchwer iſt, wie begreiflich der blinde Haß, die Extremreiterei der Parteien! — Wenn ſie nur nicht ſo ſchädlich wären!
Die hab' ich doch gekriegt! Spitzbubenrotte mit kommuniſtiſchen Führern. Von Katzenmuſiken nach und nach zu Diebſtählen, Einbrüchen. — Dem rothen Peter die Piſtole aus der Hand — geht mir an der Naſe los. Gut gelungen, Alle eingethan. Zu meiner Er¬ bauung im Heinrich VI. den Aufruhr von Hans Cade wieder geleſen. Wie wahr!
Die Zeit wird ſtiller. Kann wieder mehr leſen. Muß auch, denn in der Welt ſteht's ſo, daß ich gar nicht hinſehen mag. Kehre zurück in dich! Ich hoffe, wieder ganz zu mir zu kommen. Nur von Zeit zu
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mag, und mit Appetit. Eſel! denke ich und ſpüre
Luſt, ihn zu injuriren. In einer ſehr ſoliden Wirth¬
ſchaft auf dem Lande ward neulich der Wirth ſehr
unangenehm, da ich ſein Sauerkraut nicht mochte, das
er mir höchlich anrühmte. — Wenn es nun ſo ſteht
mit ſonſt leidlich vernünftigen Menſchen, wie kann
man ſich verwundern, daß vollends Halb- und Unge¬
bildete ſich nicht in den Andern verſetzen können? Da
dieſe Kunſt, ſich in die Menſchen verſetzen, ſo ſelten,
ſo ſchwer iſt, wie begreiflich der blinde Haß, die
Extremreiterei der Parteien! — Wenn ſie nur nicht
ſo ſchädlich wären!
Die hab' ich doch gekriegt! Spitzbubenrotte mit
kommuniſtiſchen Führern. Von Katzenmuſiken nach und
nach zu Diebſtählen, Einbrüchen. — Dem rothen Peter
die Piſtole aus der Hand — geht mir an der Naſe
los. Gut gelungen, Alle eingethan. Zu meiner Er¬
bauung im Heinrich VI. den Aufruhr von Hans Cade
wieder geleſen. Wie wahr!
Die Zeit wird ſtiller. Kann wieder mehr leſen.
Muß auch, denn in der Welt ſteht's ſo, daß ich gar
nicht hinſehen mag. Kehre zurück in dich! Ich hoffe,
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch02_1879/225>, abgerufen am 27.11.2024.
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