Aus ist's, ich kann nicht widerstehen. Es ist eben doch ein gutes Weib. Kurze Verirrung des Gefühls -- warum soll man sie schließlich nicht verzeihen? Wird mit Arnhelm doch nicht zu weit gegangen sein, und übrigens muß man sie eben überhaupt als Griechin auffassen. Und ihr Spott war und ist eben Humor. Solch' ein Weib findest du ja doch nicht wieder! Auf! Heute noch vorerst Eisenbahn bis Stören, dann weiter zu Schiff, zu Fuß, zu Pferd, Skyds-Fuhr im rum¬ pelnden Stolkjären, in schaukelnder Carriole, fort, fort durch Dick und Dünn, fort zu Baldur's Hag! Nach Haus, ja nach Haus, zu Haus bin ich doch nur, wo sie ist!
Jetzt schnaube nur, Dampf, und brause! Jetzt rolle nur, Rad, und sause! Es geht nach Hause, nach Hause!
Du kannst nicht jagen, o Wagen, Wie meine Pulse mir schlagen! Zur Geliebten sollst du mich tragen.
Vorüber, ihr ragenden Stangen! Verschwindet, ihr Meilen, ihr langen! Wer ahnt mein Verlangen und Bangen!
Auf den Bänken, wie sie sich dehnen! Wie sie schwatzen und gaffen und gähnen! Es ist nichts, wonach sie sich sehnen.
Aus iſt's, ich kann nicht widerſtehen. Es iſt eben doch ein gutes Weib. Kurze Verirrung des Gefühls — warum ſoll man ſie ſchließlich nicht verzeihen? Wird mit Arnhelm doch nicht zu weit gegangen ſein, und übrigens muß man ſie eben überhaupt als Griechin auffaſſen. Und ihr Spott war und iſt eben Humor. Solch' ein Weib findeſt du ja doch nicht wieder! Auf! Heute noch vorerſt Eiſenbahn bis Stören, dann weiter zu Schiff, zu Fuß, zu Pferd, Skyds-Fuhr im rum¬ pelnden Stolkjären, in ſchaukelnder Carriole, fort, fort durch Dick und Dünn, fort zu Baldur's Hag! Nach Haus, ja nach Haus, zu Haus bin ich doch nur, wo ſie iſt!
Jetzt ſchnaube nur, Dampf, und brauſe! Jetzt rolle nur, Rad, und ſauſe! Es geht nach Hauſe, nach Hauſe!
Du kannſt nicht jagen, o Wagen, Wie meine Pulſe mir ſchlagen! Zur Geliebten ſollſt du mich tragen.
Vorüber, ihr ragenden Stangen! Verſchwindet, ihr Meilen, ihr langen! Wer ahnt mein Verlangen und Bangen!
Auf den Bänken, wie ſie ſich dehnen! Wie ſie ſchwatzen und gaffen und gähnen! Es iſt nichts, wonach ſie ſich ſehnen.
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Aus iſt's, ich kann nicht widerſtehen. Es iſt eben
doch ein gutes Weib. Kurze Verirrung des Gefühls
— warum ſoll man ſie ſchließlich nicht verzeihen?
Wird mit Arnhelm doch nicht zu weit gegangen ſein,
und übrigens muß man ſie eben überhaupt als Griechin
auffaſſen. Und ihr Spott war und iſt eben Humor.
Solch' ein Weib findeſt du ja doch nicht wieder! Auf!
Heute noch vorerſt Eiſenbahn bis Stören, dann weiter
zu Schiff, zu Fuß, zu Pferd, Skyds-Fuhr im rum¬
pelnden Stolkjären, in ſchaukelnder Carriole, fort, fort
durch Dick und Dünn, fort zu Baldur's Hag! Nach
Haus, ja nach Haus, zu Haus bin ich doch nur, wo
ſie iſt!
Jetzt ſchnaube nur, Dampf, und brauſe!
Jetzt rolle nur, Rad, und ſauſe!
Es geht nach Hauſe, nach Hauſe!
Du kannſt nicht jagen, o Wagen,
Wie meine Pulſe mir ſchlagen!
Zur Geliebten ſollſt du mich tragen.
Vorüber, ihr ragenden Stangen!
Verſchwindet, ihr Meilen, ihr langen!
Wer ahnt mein Verlangen und Bangen!
Auf den Bänken, wie ſie ſich dehnen!
Wie ſie ſchwatzen und gaffen und gähnen!
Es iſt nichts, wonach ſie ſich ſehnen.
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 2. Stuttgart u. a., 1879, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch02_1879/202>, abgerufen am 16.02.2025.
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