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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Fünfzehnte Vorlesung.
[Abbildung] Fig. 113.
an einzelnen Stellen spindel- oder sternförmig anschwellende
Gebilde, in welchen das Fett perlschnurartig aufgehäuft liegt,
während dazwischen noch intakte Zwischensubstanz sich befin-
det. Es sind die zelligen Elemente des Bindegewebes, welche
in ihrer Totalität die Veränderung eingehen. Später erweicht
auch die Zwischenmasse, die zelligen Theile fallen auseinan-
der, der Blutstrom reisst die Fettpartikelchen mit sich. So
entsteht an der Oberfläche des Gefässes eine Reihe unebener
Stellen, welche so lange, als der Prozess fortschreitet, anschwel-
len, später usurirt werden und leicht sammetartig aussehen, ohne
dass es ein Geschwür im eigentlichen Sinne des Wortes gibt.
Es ist dies eine besondere Form der fettigen Usur, welche
an vielen Theilen vorkommt, so an den Gelenkknorpeln, selbst an
der Oberfläche der Schleimhaut, z. B. des Magens (Fox).
Allein zu keiner Zeit erreicht die Masse eine solche Anhäufung,
wie wir dies bei einem fettig degenerirten Abscesse sehen.
Tritt dagegen ein ähnlicher Vorgang in der Tiefe ein, wie
beim atheromatösen Prozesse, so geht auch die Fettmeta-
morphose von unten aus, und erst zuletzt wird die Oberfläche
erreicht. Durch Erweichung entsteht der sogenannte atheroma-
töse Heerd
, eine erweichte Masse, wie in dem Atherom der
äusseren Haut, wo die Vermischung von Schmeer mit Epider-
mis einen Brei gibt. Was wir an der Arterie finden, ist die Mischung
des fettigen Detritus mit erweichtem Zwischengewebe; und
[Abbildung] Fig. 113.

Fettige Degeneration an Hirnarterien. A Fettmetamor-
phose der Muskelzellen in der Ringfaserhaut. B Bildung von Fettkörn-
chenzellen in den Bindegewebskörperchen der Intima. Vergr. 300.

Fünfzehnte Vorlesung.
[Abbildung] Fig. 113.
an einzelnen Stellen spindel- oder sternförmig anschwellende
Gebilde, in welchen das Fett perlschnurartig aufgehäuft liegt,
während dazwischen noch intakte Zwischensubstanz sich befin-
det. Es sind die zelligen Elemente des Bindegewebes, welche
in ihrer Totalität die Veränderung eingehen. Später erweicht
auch die Zwischenmasse, die zelligen Theile fallen auseinan-
der, der Blutstrom reisst die Fettpartikelchen mit sich. So
entsteht an der Oberfläche des Gefässes eine Reihe unebener
Stellen, welche so lange, als der Prozess fortschreitet, anschwel-
len, später usurirt werden und leicht sammetartig aussehen, ohne
dass es ein Geschwür im eigentlichen Sinne des Wortes gibt.
Es ist dies eine besondere Form der fettigen Usur, welche
an vielen Theilen vorkommt, so an den Gelenkknorpeln, selbst an
der Oberfläche der Schleimhaut, z. B. des Magens (Fox).
Allein zu keiner Zeit erreicht die Masse eine solche Anhäufung,
wie wir dies bei einem fettig degenerirten Abscesse sehen.
Tritt dagegen ein ähnlicher Vorgang in der Tiefe ein, wie
beim atheromatösen Prozesse, so geht auch die Fettmeta-
morphose von unten aus, und erst zuletzt wird die Oberfläche
erreicht. Durch Erweichung entsteht der sogenannte atheroma-
töse Heerd
, eine erweichte Masse, wie in dem Atherom der
äusseren Haut, wo die Vermischung von Schmeer mit Epider-
mis einen Brei gibt. Was wir an der Arterie finden, ist die Mischung
des fettigen Detritus mit erweichtem Zwischengewebe; und
[Abbildung] Fig. 113.

Fettige Degeneration an Hirnarterien. A Fettmetamor-
phose der Muskelzellen in der Ringfaserhaut. B Bildung von Fettkörn-
chenzellen in den Bindegewebskörperchen der Intima. Vergr. 300.

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[306/0328] Fünfzehnte Vorlesung. [Abbildung Fig. 113.] an einzelnen Stellen spindel- oder sternförmig anschwellende Gebilde, in welchen das Fett perlschnurartig aufgehäuft liegt, während dazwischen noch intakte Zwischensubstanz sich befin- det. Es sind die zelligen Elemente des Bindegewebes, welche in ihrer Totalität die Veränderung eingehen. Später erweicht auch die Zwischenmasse, die zelligen Theile fallen auseinan- der, der Blutstrom reisst die Fettpartikelchen mit sich. So entsteht an der Oberfläche des Gefässes eine Reihe unebener Stellen, welche so lange, als der Prozess fortschreitet, anschwel- len, später usurirt werden und leicht sammetartig aussehen, ohne dass es ein Geschwür im eigentlichen Sinne des Wortes gibt. Es ist dies eine besondere Form der fettigen Usur, welche an vielen Theilen vorkommt, so an den Gelenkknorpeln, selbst an der Oberfläche der Schleimhaut, z. B. des Magens (Fox). Allein zu keiner Zeit erreicht die Masse eine solche Anhäufung, wie wir dies bei einem fettig degenerirten Abscesse sehen. Tritt dagegen ein ähnlicher Vorgang in der Tiefe ein, wie beim atheromatösen Prozesse, so geht auch die Fettmeta- morphose von unten aus, und erst zuletzt wird die Oberfläche erreicht. Durch Erweichung entsteht der sogenannte atheroma- töse Heerd, eine erweichte Masse, wie in dem Atherom der äusseren Haut, wo die Vermischung von Schmeer mit Epider- mis einen Brei gibt. Was wir an der Arterie finden, ist die Mischung des fettigen Detritus mit erweichtem Zwischengewebe; und [Abbildung Fig. 113. Fettige Degeneration an Hirnarterien. A Fettmetamor- phose der Muskelzellen in der Ringfaserhaut. B Bildung von Fettkörn- chenzellen in den Bindegewebskörperchen der Intima. Vergr. 300.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/328>, abgerufen am 24.11.2024.