Kern gelagerte Pigment umschliesst. Unter Umständen nimmt das letztere an Masse so sehr zu. dass ein grosser Theil der Zelle damit ausgefüllt wird. Je reicher diese Ablagerung wird, um so dunkler erscheint die ganze Stelle.
Früher hat man sich gedacht, dass die Ganglienzellen zum grossen Theil einfach runde Gebilde seien, allein man hat sich mehr und mehr überzeugt, dass diese Form eine künstliche ist und dass vielmehr von der Zelle nach einzelnen Richtun- gen Fortsätze ausgehen, welche sich endlich mit Nerven oder mit anderen Ganglien in Verbindung setzen. Diese Fortsätze sind Anfangs blass, und auch da, wo sich ihr Uebergang in gewöhnliche dunkelconturirte Nervenfasern verfolgen lässt, sieht man gewöhnlich erst in einer gewissen Entfernung von der Ganglienzelle den Fortsatz dicker werden und sich allmälig mit einer Markscheide versehen. Dieser Umstand, welchen man früher nicht gekannt hat, erklärt es, dass man so lange Zeit über diese Verhältnisse im Unklaren geblieben ist. Die unmittelbaren Fortsätze der Ganglienzellen, namentlich im Ge- hirn und Rückenmark, sind daher nicht Nerven im gewöhn- lichen Sinne des Wortes, sondern blasse Fasern, welche häufig kaum eine Aehnlichkeit mit den früher geschilderten marklo- sen Fasern haben und eher wie blasse Axencylinder erschei- nen (Fig. 88, a, b.).
Lange hat man geglaubt, dass wesentliche Verschieden- heiten zwischen den Ganglienzellen stattfänden je nach den groben Lokalitäten, welche die einzelnen Abschnitte des Ner- ven-Apparates bezeichnen, also namentlich zwischen den Zel- len des Sympathicus und denen des Hirns und Rückenmarks. Allein auch in diesem Punkte hat sich das Gegentheil erge- ben, namentlich seitdem Jacubowitsch die neue Thatsache kennen gelehrt hat, von deren Richtigkeit ich mich vollkom- men überzeugt habe, dass Gebilde, welche den sympathischen Ganglienzellen vollkommen analog sind, auch in der Mitte des Rückenmarks und mancher Theile, welche wir schon dem Ge- hirne zurechnen, vorkommen.
Man kann geradezu sagen, dass Elemente des Sympathi- cus, von welchem man ja schon lange weiss, dass er mit einem grossen Theil seiner Fasern im Rückenmarke wurzelt,
Zwölfte Vorlesung.
Kern gelagerte Pigment umschliesst. Unter Umständen nimmt das letztere an Masse so sehr zu. dass ein grosser Theil der Zelle damit ausgefüllt wird. Je reicher diese Ablagerung wird, um so dunkler erscheint die ganze Stelle.
Früher hat man sich gedacht, dass die Ganglienzellen zum grossen Theil einfach runde Gebilde seien, allein man hat sich mehr und mehr überzeugt, dass diese Form eine künstliche ist und dass vielmehr von der Zelle nach einzelnen Richtun- gen Fortsätze ausgehen, welche sich endlich mit Nerven oder mit anderen Ganglien in Verbindung setzen. Diese Fortsätze sind Anfangs blass, und auch da, wo sich ihr Uebergang in gewöhnliche dunkelconturirte Nervenfasern verfolgen lässt, sieht man gewöhnlich erst in einer gewissen Entfernung von der Ganglienzelle den Fortsatz dicker werden und sich allmälig mit einer Markscheide versehen. Dieser Umstand, welchen man früher nicht gekannt hat, erklärt es, dass man so lange Zeit über diese Verhältnisse im Unklaren geblieben ist. Die unmittelbaren Fortsätze der Ganglienzellen, namentlich im Ge- hirn und Rückenmark, sind daher nicht Nerven im gewöhn- lichen Sinne des Wortes, sondern blasse Fasern, welche häufig kaum eine Aehnlichkeit mit den früher geschilderten marklo- sen Fasern haben und eher wie blasse Axencylinder erschei- nen (Fig. 88, a, b.).
Lange hat man geglaubt, dass wesentliche Verschieden- heiten zwischen den Ganglienzellen stattfänden je nach den groben Lokalitäten, welche die einzelnen Abschnitte des Ner- ven-Apparates bezeichnen, also namentlich zwischen den Zel- len des Sympathicus und denen des Hirns und Rückenmarks. Allein auch in diesem Punkte hat sich das Gegentheil erge- ben, namentlich seitdem Jacubowitsch die neue Thatsache kennen gelehrt hat, von deren Richtigkeit ich mich vollkom- men überzeugt habe, dass Gebilde, welche den sympathischen Ganglienzellen vollkommen analog sind, auch in der Mitte des Rückenmarks und mancher Theile, welche wir schon dem Ge- hirne zurechnen, vorkommen.
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Zwölfte Vorlesung.
Kern gelagerte Pigment umschliesst. Unter Umständen nimmt
das letztere an Masse so sehr zu. dass ein grosser Theil der
Zelle damit ausgefüllt wird. Je reicher diese Ablagerung wird,
um so dunkler erscheint die ganze Stelle.
Früher hat man sich gedacht, dass die Ganglienzellen zum
grossen Theil einfach runde Gebilde seien, allein man hat sich
mehr und mehr überzeugt, dass diese Form eine künstliche
ist und dass vielmehr von der Zelle nach einzelnen Richtun-
gen Fortsätze ausgehen, welche sich endlich mit Nerven oder
mit anderen Ganglien in Verbindung setzen. Diese Fortsätze
sind Anfangs blass, und auch da, wo sich ihr Uebergang in
gewöhnliche dunkelconturirte Nervenfasern verfolgen lässt, sieht
man gewöhnlich erst in einer gewissen Entfernung von der
Ganglienzelle den Fortsatz dicker werden und sich allmälig
mit einer Markscheide versehen. Dieser Umstand, welchen
man früher nicht gekannt hat, erklärt es, dass man so lange
Zeit über diese Verhältnisse im Unklaren geblieben ist. Die
unmittelbaren Fortsätze der Ganglienzellen, namentlich im Ge-
hirn und Rückenmark, sind daher nicht Nerven im gewöhn-
lichen Sinne des Wortes, sondern blasse Fasern, welche häufig
kaum eine Aehnlichkeit mit den früher geschilderten marklo-
sen Fasern haben und eher wie blasse Axencylinder erschei-
nen (Fig. 88, a, b.).
Lange hat man geglaubt, dass wesentliche Verschieden-
heiten zwischen den Ganglienzellen stattfänden je nach den
groben Lokalitäten, welche die einzelnen Abschnitte des Ner-
ven-Apparates bezeichnen, also namentlich zwischen den Zel-
len des Sympathicus und denen des Hirns und Rückenmarks.
Allein auch in diesem Punkte hat sich das Gegentheil erge-
ben, namentlich seitdem Jacubowitsch die neue Thatsache
kennen gelehrt hat, von deren Richtigkeit ich mich vollkom-
men überzeugt habe, dass Gebilde, welche den sympathischen
Ganglienzellen vollkommen analog sind, auch in der Mitte des
Rückenmarks und mancher Theile, welche wir schon dem Ge-
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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/254>, abgerufen am 28.11.2024.
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