Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.Eindickung (Tuberculisation) des Eiters. denken und Alveole für Alveole die Inspissation ihres Inhaltesdurchgehen zu lassen, so bekommen Sie die käsigen Hepatisa- tionen, welche man gewöhnlich unter dem Namen der Tuber- kel-Infiltration schildert. Diese unvollständige Resorption, wo nur die flüssigen Be- [Abbildung]
Fig. 65. ten sehen, wo sehr grosse Lager von bröckliger Substanz imPleurasacke zurückbleiben; ebenso im Umfange der Wirbel- säule bei Spondylarthrocace, in kalten Abscessen u. s. w. In allen diesen Fällen ist die Resorption, sobald die Flüssig- keit verschwunden ist, zu Ende. Darin beruht die schlimme Bedeutung dieser Vorgänge. Denn die festen Theile, welche nicht resorbirt werden, bleiben entweder als solche liegen, oder sie können später erweichen, werden aber dann gewöhnlich nicht mehr Object der Resorption, sondern es geht meist aus ihnen eine Ulceration hervor. Auf alle Fälle ist das, was re- sorbirt wurde, kein Eiter, sondern eine einfache Flüssigkeit, welche überwiegend viel Wasser, etwas Salze und sehr wenig von eiweissartigen Bestandtheilen enthalten mag und es kann kein Zweifel sein, dass hier eine der unvollständigsten For- men der Resorption vorliegt. Die zweite Form von Eiter-Resorption ist diejenige, welche [Abbildung]
Fig. 65. Eingedickter, zum Theil in der Auflösung begriffener, 11*
Eindickung (Tuberculisation) des Eiters. denken und Alveole für Alveole die Inspissation ihres Inhaltesdurchgehen zu lassen, so bekommen Sie die käsigen Hepatisa- tionen, welche man gewöhnlich unter dem Namen der Tuber- kel-Infiltration schildert. Diese unvollständige Resorption, wo nur die flüssigen Be- [Abbildung]
Fig. 65. ten sehen, wo sehr grosse Lager von bröckliger Substanz imPleurasacke zurückbleiben; ebenso im Umfange der Wirbel- säule bei Spondylarthrocace, in kalten Abscessen u. s. w. In allen diesen Fällen ist die Resorption, sobald die Flüssig- keit verschwunden ist, zu Ende. Darin beruht die schlimme Bedeutung dieser Vorgänge. Denn die festen Theile, welche nicht resorbirt werden, bleiben entweder als solche liegen, oder sie können später erweichen, werden aber dann gewöhnlich nicht mehr Object der Resorption, sondern es geht meist aus ihnen eine Ulceration hervor. Auf alle Fälle ist das, was re- sorbirt wurde, kein Eiter, sondern eine einfache Flüssigkeit, welche überwiegend viel Wasser, etwas Salze und sehr wenig von eiweissartigen Bestandtheilen enthalten mag und es kann kein Zweifel sein, dass hier eine der unvollständigsten For- men der Resorption vorliegt. Die zweite Form von Eiter-Resorption ist diejenige, welche [Abbildung]
Fig. 65. Eingedickter, zum Theil in der Auflösung begriffener, 11*
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Eindickung (Tuberculisation) des Eiters.
denken und Alveole für Alveole die Inspissation ihres Inhaltes
durchgehen zu lassen, so bekommen Sie die käsigen Hepatisa-
tionen, welche man gewöhnlich unter dem Namen der Tuber-
kel-Infiltration schildert.
Diese unvollständige Resorption, wo nur die flüssigen Be-
standtheile resorbirt werden, lässt die Masse der festen Be-
standtheile als Caput mortuum, als abgestorbene, nicht mehr
lebensfähige Masse in dem Theile liegen. Solche Arten von
Eindickungen sind es, welche wir in grossem Maassstabe bei
der unvollständigen Resorption pleuritischer Exsudate eintre-
[Abbildung Fig. 65.]
ten sehen, wo sehr grosse Lager von bröckliger Substanz im
Pleurasacke zurückbleiben; ebenso im Umfange der Wirbel-
säule bei Spondylarthrocace, in kalten Abscessen u. s. w.
In allen diesen Fällen ist die Resorption, sobald die Flüssig-
keit verschwunden ist, zu Ende. Darin beruht die schlimme
Bedeutung dieser Vorgänge. Denn die festen Theile, welche
nicht resorbirt werden, bleiben entweder als solche liegen, oder
sie können später erweichen, werden aber dann gewöhnlich
nicht mehr Object der Resorption, sondern es geht meist aus
ihnen eine Ulceration hervor. Auf alle Fälle ist das, was re-
sorbirt wurde, kein Eiter, sondern eine einfache Flüssigkeit,
welche überwiegend viel Wasser, etwas Salze und sehr wenig
von eiweissartigen Bestandtheilen enthalten mag und es kann
kein Zweifel sein, dass hier eine der unvollständigsten For-
men der Resorption vorliegt.
Die zweite Form von Eiter-Resorption ist diejenige, welche
den günstigsten Fall constituirt, wo der Eiter wirklich ver-
schwindet und nichts Wesentliches von ihm übrig zu bleiben
[Abbildung Fig. 65. Eingedickter, zum Theil in der Auflösung begriffener,
hämorrhagischer Eiter aus Empyem. a die natürliche Masse, körnigen
Detritus, geschrumpfte Eiter- und Blutkörperchen enthaltend. b die-
selbe Masse, mit Wasser behandelt; einzelne körnige, entfärbte Blutkör-
perchen sind deutlich geworden. c und d nach Zusatz von Essigsäure.
Vergr. 300, bei d 520.]
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