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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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sen dürfen, und dann mit vorgefaßten Mey-
nungen, die uns nachtheilig sind, herkom-
men. Sie haben noch keinen Tag festgesetzt,
an dem wir Sie sehen sollen. Mit welcher
Ungeduld erwarte ich Sie, meine verehrte,
liebe Freundin!

Jch hätte Jhnen gern erzählt, welches
fröhliche Leben wir leben, und welche Din-
ge wir unter Florentins Anleitung ausführen.
Aber heute, und in den nächsten Tagen,
kann ich nicht daran denken. Es wird mir
wenig Zeit zum schreiben gelassen. Kommen
Sie bald, und nehmen Sie Theil, und
erhöhen Sie unsre Fröhlichkeit durch Jhre
Gegenwart. Jch hoffe heute noch, oder
doch morgen einen Brief von meiner gütigen
Freundin zu erhalten, mit der bestimmten
Nachricht Jhrer Abreise. Leben Sie wohl,
lieben Sie Jhre Juliane.



ſen duͤrfen, und dann mit vorgefaßten Mey-
nungen, die uns nachtheilig ſind, herkom-
men. Sie haben noch keinen Tag feſtgeſetzt,
an dem wir Sie ſehen ſollen. Mit welcher
Ungeduld erwarte ich Sie, meine verehrte,
liebe Freundin!

Jch haͤtte Jhnen gern erzaͤhlt, welches
froͤhliche Leben wir leben, und welche Din-
ge wir unter Florentins Anleitung ausfuͤhren.
Aber heute, und in den naͤchſten Tagen,
kann ich nicht daran denken. Es wird mir
wenig Zeit zum ſchreiben gelaſſen. Kommen
Sie bald, und nehmen Sie Theil, und
erhoͤhen Sie unſre Froͤhlichkeit durch Jhre
Gegenwart. Jch hoffe heute noch, oder
doch morgen einen Brief von meiner guͤtigen
Freundin zu erhalten, mit der beſtimmten
Nachricht Jhrer Abreiſe. Leben Sie wohl,
lieben Sie Jhre Juliane.



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[71/0079] ſen duͤrfen, und dann mit vorgefaßten Mey- nungen, die uns nachtheilig ſind, herkom- men. Sie haben noch keinen Tag feſtgeſetzt, an dem wir Sie ſehen ſollen. Mit welcher Ungeduld erwarte ich Sie, meine verehrte, liebe Freundin! Jch haͤtte Jhnen gern erzaͤhlt, welches froͤhliche Leben wir leben, und welche Din- ge wir unter Florentins Anleitung ausfuͤhren. Aber heute, und in den naͤchſten Tagen, kann ich nicht daran denken. Es wird mir wenig Zeit zum ſchreiben gelaſſen. Kommen Sie bald, und nehmen Sie Theil, und erhoͤhen Sie unſre Froͤhlichkeit durch Jhre Gegenwart. Jch hoffe heute noch, oder doch morgen einen Brief von meiner guͤtigen Freundin zu erhalten, mit der beſtimmten Nachricht Jhrer Abreiſe. Leben Sie wohl, lieben Sie Jhre Juliane.

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/79>, abgerufen am 09.11.2024.