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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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Blatt in die Hand nehmen wollte. Er ver-
deckte es schnell mit einem andern Blatt. Ent-
schuldigen Sie, sagte er kurz und trocken, es
ist nicht sertig. -- Mir können Sie es im-
mer halb fertig zeigen, ich bin gar kein Ken-
ner. -- Um desto weniger Herr Rittmeister!
-- Es ist Fräulein Betty, ihr Portrait das
habe ich gesehen! -- Allerdings ist es das.
-- Nun so muß ich Jhnen dann sagen: ich
habe ein Recht dazu es zu fordern. -- Das
mag seyn, aber ich habe kein Recht es Jhnen
zu geben, es gehört dem Fräulein -- Sie
werden also entscheiden Fräulein, rief er auf-
gebracht. -- Jn der That lieber Walter ...
es war ein Scherz ... ich bat darum -- Nun
so wird man es doch wenigstens erkaufen kön-
nen; was ist Jhr Preis? fragte er, seine
Börse hervorziehend. -- Florentin antworte-
te nicht, und legte das Blatt mit Gelassenheit
in sein Taschenbuch. -- Es ist nicht für Be-
zahlung gemacht, lieber Walter, sagte Betty
wieder. -- Es muß doch auf irgend eine
Weise wieder in Jhre Hände kommen, denn

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Blatt in die Hand nehmen wollte. Er ver-
deckte es ſchnell mit einem andern Blatt. Ent-
ſchuldigen Sie, ſagte er kurz und trocken, es
iſt nicht ſertig. — Mir koͤnnen Sie es im-
mer halb fertig zeigen, ich bin gar kein Ken-
ner. — Um deſto weniger Herr Rittmeiſter!
— Es iſt Fraͤulein Betty, ihr Portrait das
habe ich geſehen! — Allerdings iſt es das.
— Nun ſo muß ich Jhnen dann ſagen: ich
habe ein Recht dazu es zu fordern. — Das
mag ſeyn, aber ich habe kein Recht es Jhnen
zu geben, es gehoͤrt dem Fraͤulein — Sie
werden alſo entſcheiden Fraͤulein, rief er auf-
gebracht. — Jn der That lieber Walter …
es war ein Scherz … ich bat darum — Nun
ſo wird man es doch wenigſtens erkaufen koͤn-
nen; was iſt Jhr Preis? fragte er, ſeine
Boͤrſe hervorziehend. — Florentin antworte-
te nicht, und legte das Blatt mit Gelaſſenheit
in ſein Taſchenbuch. — Es iſt nicht fuͤr Be-
zahlung gemacht, lieber Walter, ſagte Betty
wieder. — Es muß doch auf irgend eine
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[355/0363] Blatt in die Hand nehmen wollte. Er ver- deckte es ſchnell mit einem andern Blatt. Ent- ſchuldigen Sie, ſagte er kurz und trocken, es iſt nicht ſertig. — Mir koͤnnen Sie es im- mer halb fertig zeigen, ich bin gar kein Ken- ner. — Um deſto weniger Herr Rittmeiſter! — Es iſt Fraͤulein Betty, ihr Portrait das habe ich geſehen! — Allerdings iſt es das. — Nun ſo muß ich Jhnen dann ſagen: ich habe ein Recht dazu es zu fordern. — Das mag ſeyn, aber ich habe kein Recht es Jhnen zu geben, es gehoͤrt dem Fraͤulein — Sie werden alſo entſcheiden Fraͤulein, rief er auf- gebracht. — Jn der That lieber Walter … es war ein Scherz … ich bat darum — Nun ſo wird man es doch wenigſtens erkaufen koͤn- nen; was iſt Jhr Preis? fragte er, ſeine Boͤrſe hervorziehend. — Florentin antworte- te nicht, und legte das Blatt mit Gelaſſenheit in ſein Taſchenbuch. — Es iſt nicht fuͤr Be- zahlung gemacht, lieber Walter, ſagte Betty wieder. — Es muß doch auf irgend eine Weiſe wieder in Jhre Haͤnde kommen, denn (23) 2

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/363>, abgerufen am 28.11.2024.