nug, sagte die Müllerin, da es der Mann ablehnte zu erzählen: aber sie sind alle gar zu fürchterlich und erschrecklich, so daß ich es nicht wagen möchte, sie der gnädigen Gräfin jetzt zu erzählen -- Jch bin der Meynung unsrer guten Frau Wirthin, fiel Eduard ein; es möchte Sie zu sehr beun- ruhigen, da Sie ohnedem bewegt und an- gegriffen sind. -- Gut, sagte Juliane, we- nigstens müssen Sie mir aber erlauben, Jh- nen etwas zu erzählen; es fällt mir eben eine Geistergeschichte wieder ein, die weder schreckhaft noch fürchterlich und doch merk- würdig ist. Sie setzten sich insgesammt um sie her, und versprachen ihr Aufmerksamkeit. Sie erzählte nun folgende Geschichte.
nug, ſagte die Muͤllerin, da es der Mann ablehnte zu erzaͤhlen: aber ſie ſind alle gar zu fuͤrchterlich und erſchrecklich, ſo daß ich es nicht wagen moͤchte, ſie der gnaͤdigen Graͤfin jetzt zu erzaͤhlen — Jch bin der Meynung unſrer guten Frau Wirthin, fiel Eduard ein; es moͤchte Sie zu ſehr beun- ruhigen, da Sie ohnedem bewegt und an- gegriffen ſind. — Gut, ſagte Juliane, we- nigſtens muͤſſen Sie mir aber erlauben, Jh- nen etwas zu erzaͤhlen; es faͤllt mir eben eine Geiſtergeſchichte wieder ein, die weder ſchreckhaft noch fuͤrchterlich und doch merk- wuͤrdig iſt. Sie ſetzten ſich insgeſammt um ſie her, und verſprachen ihr Aufmerkſamkeit. Sie erzaͤhlte nun folgende Geſchichte.
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nug, ſagte die Muͤllerin, da es der Mann
ablehnte zu erzaͤhlen: aber ſie ſind alle gar
zu fuͤrchterlich und erſchrecklich, ſo daß ich
es nicht wagen moͤchte, ſie der gnaͤdigen
Graͤfin jetzt zu erzaͤhlen — Jch bin der
Meynung unſrer guten Frau Wirthin, fiel
Eduard ein; es moͤchte Sie zu ſehr beun-
ruhigen, da Sie ohnedem bewegt und an-
gegriffen ſind. — Gut, ſagte Juliane, we-
nigſtens muͤſſen Sie mir aber erlauben, Jh-
nen etwas zu erzaͤhlen; es faͤllt mir eben
eine Geiſtergeſchichte wieder ein, die weder
ſchreckhaft noch fuͤrchterlich und doch merk-
wuͤrdig iſt. Sie ſetzten ſich insgeſammt um
ſie her, und verſprachen ihr Aufmerkſamkeit.
Sie erzaͤhlte nun folgende Geſchichte.
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/242>, abgerufen am 24.11.2024.
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