des Waldes und des Wassers hätten sie ent- setzlich zu fürchten gemacht; es wäre ihr nicht möglich gewesen einzuschlafen, obgleich sie die Augen fest verschlossen und sich die Decke über den Kopf gezogen habe, um nichts zu hören. Als spräche des Waldes und des Wassers Geist drohend zu mir her- über, sagte sie noch schaudernd, so war mir; jeden Augenblick fürchtete ich, sie würden mir in sichtbaren Gestalten erscheinen; alle alten Romanzen und Balladen, die ich jemals gelesen habe, sind mir zu meinem Unglück grausend dabey eingefallen. Sie hät- ten es nur hören sollen, Florentin! -- O ich habe auch die Geister zusammen sprechen hören, aber mich nicht vor ihnen gefürch- tet, mir klang es freundlich und vertraulich; es sind mir freylich keine Balladen und Ro- manzen dabey eingefallen. -- Wissen sie uns keine Geistergeschichte zu erzählen? fragte sie den Müller, in Gesellschaft mag ich sie gar gerne hören; der Kreis wird gleich eng und vertraulich dabey. -- O wir wissen ge-
des Waldes und des Waſſers haͤtten ſie ent- ſetzlich zu fuͤrchten gemacht; es waͤre ihr nicht moͤglich geweſen einzuſchlafen, obgleich ſie die Augen feſt verſchloſſen und ſich die Decke uͤber den Kopf gezogen habe, um nichts zu hoͤren. Als ſpraͤche des Waldes und des Waſſers Geiſt drohend zu mir her- uͤber, ſagte ſie noch ſchaudernd, ſo war mir; jeden Augenblick fuͤrchtete ich, ſie wuͤrden mir in ſichtbaren Geſtalten erſcheinen; alle alten Romanzen und Balladen, die ich jemals geleſen habe, ſind mir zu meinem Ungluͤck grauſend dabey eingefallen. Sie haͤt- ten es nur hoͤren ſollen, Florentin! — O ich habe auch die Geiſter zuſammen ſprechen hoͤren, aber mich nicht vor ihnen gefuͤrch- tet, mir klang es freundlich und vertraulich; es ſind mir freylich keine Balladen und Ro- manzen dabey eingefallen. — Wiſſen ſie uns keine Geiſtergeſchichte zu erzaͤhlen? fragte ſie den Muͤller, in Geſellſchaft mag ich ſie gar gerne hoͤren; der Kreis wird gleich eng und vertraulich dabey. — O wir wiſſen ge-
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des Waldes und des Waſſers haͤtten ſie ent-
ſetzlich zu fuͤrchten gemacht; es waͤre ihr
nicht moͤglich geweſen einzuſchlafen, obgleich
ſie die Augen feſt verſchloſſen und ſich die
Decke uͤber den Kopf gezogen habe, um
nichts zu hoͤren. Als ſpraͤche des Waldes
und des Waſſers Geiſt drohend zu mir her-
uͤber, ſagte ſie noch ſchaudernd, ſo war
mir; jeden Augenblick fuͤrchtete ich, ſie
wuͤrden mir in ſichtbaren Geſtalten erſcheinen;
alle alten Romanzen und Balladen, die ich
jemals geleſen habe, ſind mir zu meinem
Ungluͤck grauſend dabey eingefallen. Sie haͤt-
ten es nur hoͤren ſollen, Florentin! — O
ich habe auch die Geiſter zuſammen ſprechen
hoͤren, aber mich nicht vor ihnen gefuͤrch-
tet, mir klang es freundlich und vertraulich;
es ſind mir freylich keine Balladen und Ro-
manzen dabey eingefallen. — Wiſſen ſie uns
keine Geiſtergeſchichte zu erzaͤhlen? fragte
ſie den Muͤller, in Geſellſchaft mag ich ſie
gar gerne hoͤren; der Kreis wird gleich eng
und vertraulich dabey. — O wir wiſſen ge-
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/241>, abgerufen am 22.11.2024.
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