Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

von uns der erste Anblick und sein ganzes
Benehmen unterrichtet: indessen, haben Sie
keine Gründe den Jhrigen verschwiegen zu
halten, so möchte ich Sie ersuchen, uns da-
mit bekannt zu machen. Mir sind die be-
sten Familien unsers Landes auf eine oder
die andre Weise bekannt ..... so wie ich selbst
den meisten nicht unbekannt seyn werde;
setzte er mit einer Art von Selbstbewußtseyn
hinzu. Mein Name ist Graf Schwarzen-
berg, ich bin General in Diensten des Kai-
sers. Dieser junge Mann Eduard von Usin-
gen, ein Sohn meines verstorbenen Freun-
des, und bald mein geliebter Sohn, Gemahl
meiner Tochter. -- "Jch heiße Florentin." --
Der Name war mir bis jetzt nicht bekannt. --
Jch bin ein Fremder. -- Jhre Bekannt-
schaft ist mir überaus werth, ich darf vor-
aussetzen, daß Sie mein Haus als das Jh-
rige ansehen werden; als Ausländer dürften
Sie einmal sich in dem Fall befinden, Ge-
brauch davon zu machen. -- "Jhr Aner-
bieten," erwiederte Florentin verbindlich,

von uns der erſte Anblick und ſein ganzes
Benehmen unterrichtet: indeſſen, haben Sie
keine Gruͤnde den Jhrigen verſchwiegen zu
halten, ſo moͤchte ich Sie erſuchen, uns da-
mit bekannt zu machen. Mir ſind die be-
ſten Familien unſers Landes auf eine oder
die andre Weiſe bekannt ..... ſo wie ich ſelbſt
den meiſten nicht unbekannt ſeyn werde;
ſetzte er mit einer Art von Selbſtbewußtſeyn
hinzu. Mein Name iſt Graf Schwarzen-
berg, ich bin General in Dienſten des Kai-
ſers. Dieſer junge Mann Eduard von Uſin-
gen, ein Sohn meines verſtorbenen Freun-
des, und bald mein geliebter Sohn, Gemahl
meiner Tochter. — „Jch heiße Florentin.‟ —
Der Name war mir bis jetzt nicht bekannt. —
Jch bin ein Fremder. — Jhre Bekannt-
ſchaft iſt mir uͤberaus werth, ich darf vor-
ausſetzen, daß Sie mein Haus als das Jh-
rige anſehen werden; als Auslaͤnder duͤrften
Sie einmal ſich in dem Fall befinden, Ge-
brauch davon zu machen. — „Jhr Aner-
bieten,‟ erwiederte Florentin verbindlich,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0024" n="16"/>
von uns der er&#x017F;te Anblick und &#x017F;ein ganzes<lb/>
Benehmen unterrichtet: inde&#x017F;&#x017F;en, haben Sie<lb/>
keine Gru&#x0364;nde den Jhrigen ver&#x017F;chwiegen zu<lb/>
halten, &#x017F;o mo&#x0364;chte ich Sie er&#x017F;uchen, uns da-<lb/>
mit bekannt zu machen. Mir &#x017F;ind die be-<lb/>
&#x017F;ten Familien un&#x017F;ers Landes auf eine oder<lb/>
die andre Wei&#x017F;e bekannt ..... &#x017F;o wie ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
den mei&#x017F;ten nicht unbekannt &#x017F;eyn werde;<lb/>
&#x017F;etzte er mit einer Art von Selb&#x017F;tbewußt&#x017F;eyn<lb/>
hinzu. Mein Name i&#x017F;t Graf Schwarzen-<lb/>
berg, ich bin General in Dien&#x017F;ten des Kai-<lb/>
&#x017F;ers. Die&#x017F;er junge Mann Eduard von U&#x017F;in-<lb/>
gen, ein Sohn meines ver&#x017F;torbenen Freun-<lb/>
des, und bald mein geliebter Sohn, Gemahl<lb/>
meiner Tochter. &#x2014; &#x201E;Jch heiße Florentin.&#x201F; &#x2014;<lb/>
Der Name war mir bis jetzt nicht bekannt. &#x2014;<lb/>
Jch bin ein Fremder. &#x2014; Jhre Bekannt-<lb/>
&#x017F;chaft i&#x017F;t mir u&#x0364;beraus werth, ich darf vor-<lb/>
aus&#x017F;etzen, daß Sie mein Haus als das Jh-<lb/>
rige an&#x017F;ehen werden; als Ausla&#x0364;nder du&#x0364;rften<lb/>
Sie einmal &#x017F;ich in dem Fall befinden, Ge-<lb/>
brauch davon zu machen. &#x2014; &#x201E;Jhr Aner-<lb/>
bieten,&#x201F; erwiederte Florentin verbindlich,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0024] von uns der erſte Anblick und ſein ganzes Benehmen unterrichtet: indeſſen, haben Sie keine Gruͤnde den Jhrigen verſchwiegen zu halten, ſo moͤchte ich Sie erſuchen, uns da- mit bekannt zu machen. Mir ſind die be- ſten Familien unſers Landes auf eine oder die andre Weiſe bekannt ..... ſo wie ich ſelbſt den meiſten nicht unbekannt ſeyn werde; ſetzte er mit einer Art von Selbſtbewußtſeyn hinzu. Mein Name iſt Graf Schwarzen- berg, ich bin General in Dienſten des Kai- ſers. Dieſer junge Mann Eduard von Uſin- gen, ein Sohn meines verſtorbenen Freun- des, und bald mein geliebter Sohn, Gemahl meiner Tochter. — „Jch heiße Florentin.‟ — Der Name war mir bis jetzt nicht bekannt. — Jch bin ein Fremder. — Jhre Bekannt- ſchaft iſt mir uͤberaus werth, ich darf vor- ausſetzen, daß Sie mein Haus als das Jh- rige anſehen werden; als Auslaͤnder duͤrften Sie einmal ſich in dem Fall befinden, Ge- brauch davon zu machen. — „Jhr Aner- bieten,‟ erwiederte Florentin verbindlich,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/24
Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/24>, abgerufen am 24.11.2024.