nen. Nach einigem Husten und Räuspern, und einem sehr bedeutenden Spiel mit Uhrkette und Hemdkrause, erzählte er mir endlich: während seiner Rückreise nach England sey sein Vater plötzlich gestorben, und habe viel Schulden und die Güter in Unordnung gelassen. Auch er habe nach gemachter Rechnung, auf seinen Reisen weit mehr ausgegeben, als ihm eigent- lich erlaubt gewesen. Schon auf dem Punkt, ganz ruinirt zu seyn, habe er seine gesammel- ten Schätze der Kunst und die größten Sel- tenheiten alle verkaufen müssen, was doch nicht zugereicht habe, ihn wieder in Ordnung zu brin- gen; er sey aber jetzt so glücklich gewesen, eine sehr reiche Frau zu finden, durch deren Vermögen er sich wieder in den Stand gesetzt sähe, sei- nen alten Glanz anzunehmen. Er finde sich überaus glücklich; nur auf das Glück, seinen alten Freunden öffentlich viel zu seyn, müsse er Verzicht thun; heimlich könne er aber manches für sie thun. Seine Anverwandte und die Fa- milie seiner Gemahlin, die jetzt zu seinem Glück alles gethan habe, müsse er durchaus hierin
nen. Nach einigem Huſten und Raͤuſpern, und einem ſehr bedeutenden Spiel mit Uhrkette und Hemdkrauſe, erzaͤhlte er mir endlich: waͤhrend ſeiner Ruͤckreiſe nach England ſey ſein Vater ploͤtzlich geſtorben, und habe viel Schulden und die Guͤter in Unordnung gelaſſen. Auch er habe nach gemachter Rechnung, auf ſeinen Reiſen weit mehr ausgegeben, als ihm eigent- lich erlaubt geweſen. Schon auf dem Punkt, ganz ruinirt zu ſeyn, habe er ſeine geſammel- ten Schaͤtze der Kunſt und die groͤßten Sel- tenheiten alle verkaufen muͤſſen, was doch nicht zugereicht habe, ihn wieder in Ordnung zu brin- gen; er ſey aber jetzt ſo gluͤcklich geweſen, eine ſehr reiche Frau zu finden, durch deren Vermoͤgen er ſich wieder in den Stand geſetzt ſaͤhe, ſei- nen alten Glanz anzunehmen. Er finde ſich uͤberaus gluͤcklich; nur auf das Gluͤck, ſeinen alten Freunden oͤffentlich viel zu ſeyn, muͤſſe er Verzicht thun; heimlich koͤnne er aber manches fuͤr ſie thun. Seine Anverwandte und die Fa- milie ſeiner Gemahlin, die jetzt zu ſeinem Gluͤck alles gethan habe, muͤſſe er durchaus hierin
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nen. Nach einigem Huſten und Raͤuſpern, und
einem ſehr bedeutenden Spiel mit Uhrkette und
Hemdkrauſe, erzaͤhlte er mir endlich: waͤhrend
ſeiner Ruͤckreiſe nach England ſey ſein Vater
ploͤtzlich geſtorben, und habe viel Schulden
und die Guͤter in Unordnung gelaſſen. Auch
er habe nach gemachter Rechnung, auf ſeinen
Reiſen weit mehr ausgegeben, als ihm eigent-
lich erlaubt geweſen. Schon auf dem Punkt,
ganz ruinirt zu ſeyn, habe er ſeine geſammel-
ten Schaͤtze der Kunſt und die groͤßten Sel-
tenheiten alle verkaufen muͤſſen, was doch nicht
zugereicht habe, ihn wieder in Ordnung zu brin-
gen; er ſey aber jetzt ſo gluͤcklich geweſen, eine ſehr
reiche Frau zu finden, durch deren Vermoͤgen
er ſich wieder in den Stand geſetzt ſaͤhe, ſei-
nen alten Glanz anzunehmen. Er finde ſich
uͤberaus gluͤcklich; nur auf das Gluͤck, ſeinen
alten Freunden oͤffentlich viel zu ſeyn, muͤſſe er
Verzicht thun; heimlich koͤnne er aber manches
fuͤr ſie thun. Seine Anverwandte und die Fa-
milie ſeiner Gemahlin, die jetzt zu ſeinem Gluͤck
alles gethan habe, muͤſſe er durchaus hierin
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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/197>, abgerufen am 23.11.2024.
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