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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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allen hervor die mir so verhaßte Stimme des
Priors. Betäubt eilte ich fort, im allgemei-
nen Getümmel kam ich unbemerkt wieder
hinaus.

Manfredi erwartete mich, der Abrede ge-
mäß, an der Gartenmauer; ich setzte mich in
den Wagen, und ohne ihm weiter etwas zu
sagen, mußte er wieder hinfahren, wo wir
hergekommen waren.

Dieß war das tragische Ende unsrer
Heldenunternehmung! Begreifen Sie jetzt
wohl, Juliane, wie leicht es ist, einen
Narren aus mir zu machen? Manfredi sahe
mich mit großen Augen an, und wartete
mit Gelassenheit, bis der Strom von Ausru-
fungen und Schtmpfreden, der sich reichlich
von meinen Lippen ergoß, gemäßigter wurde.
Endlich war ich ruhig genug geworden, ihm
den Verlauf meiner Unternehmung zu erzäh-
len. Er war nicht wenig erstaunt über die
Veränderungen, Erklärungen und Verwicklun-
gen, die diese hervorgebracht hatte. Die
Schwäche meiner Schwester fiel ihm wenig

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allen hervor die mir ſo verhaßte Stimme des
Priors. Betaͤubt eilte ich fort, im allgemei-
nen Getuͤmmel kam ich unbemerkt wieder
hinaus.

Manfredi erwartete mich, der Abrede ge-
maͤß, an der Gartenmauer; ich ſetzte mich in
den Wagen, und ohne ihm weiter etwas zu
ſagen, mußte er wieder hinfahren, wo wir
hergekommen waren.

Dieß war das tragiſche Ende unſrer
Heldenunternehmung! Begreifen Sie jetzt
wohl, Juliane, wie leicht es iſt, einen
Narren aus mir zu machen? Manfredi ſahe
mich mit großen Augen an, und wartete
mit Gelaſſenheit, bis der Strom von Ausru-
fungen und Schtmpfreden, der ſich reichlich
von meinen Lippen ergoß, gemaͤßigter wurde.
Endlich war ich ruhig genug geworden, ihm
den Verlauf meiner Unternehmung zu erzaͤh-
len. Er war nicht wenig erſtaunt uͤber die
Veraͤnderungen, Erklaͤrungen und Verwicklun-
gen, die dieſe hervorgebracht hatte. Die
Schwaͤche meiner Schweſter fiel ihm wenig

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[147/0155] allen hervor die mir ſo verhaßte Stimme des Priors. Betaͤubt eilte ich fort, im allgemei- nen Getuͤmmel kam ich unbemerkt wieder hinaus. Manfredi erwartete mich, der Abrede ge- maͤß, an der Gartenmauer; ich ſetzte mich in den Wagen, und ohne ihm weiter etwas zu ſagen, mußte er wieder hinfahren, wo wir hergekommen waren. Dieß war das tragiſche Ende unſrer Heldenunternehmung! Begreifen Sie jetzt wohl, Juliane, wie leicht es iſt, einen Narren aus mir zu machen? Manfredi ſahe mich mit großen Augen an, und wartete mit Gelaſſenheit, bis der Strom von Ausru- fungen und Schtmpfreden, der ſich reichlich von meinen Lippen ergoß, gemaͤßigter wurde. Endlich war ich ruhig genug geworden, ihm den Verlauf meiner Unternehmung zu erzaͤh- len. Er war nicht wenig erſtaunt uͤber die Veraͤnderungen, Erklaͤrungen und Verwicklun- gen, die dieſe hervorgebracht hatte. Die Schwaͤche meiner Schweſter fiel ihm wenig (10) 2

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/155>, abgerufen am 25.11.2024.