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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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sie würde sich in ihrem neuen Loose besser und
glücklicher finden, als in dem traurigen, wozu
sie sich schon so geduldig gefügt hatte. Man-
fredi bleibt mit ihr in Venedig, ich reise zu-
rück, versöhne den Marchese mit ihnen, der
zu edel ist, um sie seinen Zorn lange empfin-
den zu lassen, besonders da diese Handlung
seinen wahren Grundsätzen gar nicht entgegen
seyn kann; was er uns damals darüber ge-
sagt, war gewiß nur, um uns von allen wei-
tern Planen abzuhalten, sein Ernst konnte es
aber nicht seyn. Jst nur erst der Marchese
versöhnt, so muß es ihm leicht werden, auch
unsre Mutter zu beruhigen, besonders da es
doch nun einmal geschehen, und nicht zu än-
dern seyn wird. Dann hole ich sie wieder
von Venedig ab, sie werden beyde glücklich
seyn, und werden mir ihr Glück danken; ich
habe dann redlich meine große Schuld gegen
Manfredi abgetragen. Wir haben unser Leben
gewagt für die gute Sache, wir haben den
Priestern ein Schlachtopfer aus den Händen
gewunden! Das Bewußtseyn dieser großen

ſie wuͤrde ſich in ihrem neuen Looſe beſſer und
gluͤcklicher finden, als in dem traurigen, wozu
ſie ſich ſchon ſo geduldig gefuͤgt hatte. Man-
fredi bleibt mit ihr in Venedig, ich reiſe zu-
ruͤck, verſoͤhne den Marcheſe mit ihnen, der
zu edel iſt, um ſie ſeinen Zorn lange empfin-
den zu laſſen, beſonders da dieſe Handlung
ſeinen wahren Grundſaͤtzen gar nicht entgegen
ſeyn kann; was er uns damals daruͤber ge-
ſagt, war gewiß nur, um uns von allen wei-
tern Planen abzuhalten, ſein Ernſt konnte es
aber nicht ſeyn. Jſt nur erſt der Marcheſe
verſoͤhnt, ſo muß es ihm leicht werden, auch
unſre Mutter zu beruhigen, beſonders da es
doch nun einmal geſchehen, und nicht zu aͤn-
dern ſeyn wird. Dann hole ich ſie wieder
von Venedig ab, ſie werden beyde gluͤcklich
ſeyn, und werden mir ihr Gluͤck danken; ich
habe dann redlich meine große Schuld gegen
Manfredi abgetragen. Wir haben unſer Leben
gewagt fuͤr die gute Sache, wir haben den
Prieſtern ein Schlachtopfer aus den Haͤnden
gewunden! Das Bewußtſeyn dieſer großen

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[139/0147] ſie wuͤrde ſich in ihrem neuen Looſe beſſer und gluͤcklicher finden, als in dem traurigen, wozu ſie ſich ſchon ſo geduldig gefuͤgt hatte. Man- fredi bleibt mit ihr in Venedig, ich reiſe zu- ruͤck, verſoͤhne den Marcheſe mit ihnen, der zu edel iſt, um ſie ſeinen Zorn lange empfin- den zu laſſen, beſonders da dieſe Handlung ſeinen wahren Grundſaͤtzen gar nicht entgegen ſeyn kann; was er uns damals daruͤber ge- ſagt, war gewiß nur, um uns von allen wei- tern Planen abzuhalten, ſein Ernſt konnte es aber nicht ſeyn. Jſt nur erſt der Marcheſe verſoͤhnt, ſo muß es ihm leicht werden, auch unſre Mutter zu beruhigen, beſonders da es doch nun einmal geſchehen, und nicht zu aͤn- dern ſeyn wird. Dann hole ich ſie wieder von Venedig ab, ſie werden beyde gluͤcklich ſeyn, und werden mir ihr Gluͤck danken; ich habe dann redlich meine große Schuld gegen Manfredi abgetragen. Wir haben unſer Leben gewagt fuͤr die gute Sache, wir haben den Prieſtern ein Schlachtopfer aus den Haͤnden gewunden! Das Bewußtſeyn dieſer großen

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/147>, abgerufen am 28.11.2024.