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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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der Pater verschaffen würde, versorgen, und
meine Kleider bey sich verbergen möchte, die ich
dann immer bey ihm anlegen wollte, so oft
wir zusammen ausritten; denn daß ich gleich
zuerst wollte reiten lernen, versteht sich von
selbst, mein guter Manfredi wollte mein Mei-
ster seyn. Jn unsern heißen Köpfen fand die-
ser ganze Plan nicht die geringste Schwierig-
keit, mein Freund versprach mir alles, was ich
verlangte; was am Ende daraus werden sollte,
das wollten wir ein andermal überlegen, in
diesem Augenblick hatten wir vor aller Herrlich-
keit keine Zeit dazu. Jch war bey meines
Freundes Fechtübungen zugegen, und sogleich
ward beschlossen, auch ich sollte heimlich Theil
daran nehmen. Jetzt wußte ich bestimmt, daß
ich Soldat werden wollte, und Manfredi bestärkte
mich in diesem Vorsatz. Jch lief ganz voll von
allem, was ich gesehen, und betäubt von tau-
send Empfindungen zu meinem ehrwürdigen
Hofmeister, den ich antrieb mir das nöthige
herbeyzuschaffen.

Als ich das nächste Mal zu Manfredi kam,

der Pater verſchaffen wuͤrde, verſorgen, und
meine Kleider bey ſich verbergen moͤchte, die ich
dann immer bey ihm anlegen wollte, ſo oft
wir zuſammen ausritten; denn daß ich gleich
zuerſt wollte reiten lernen, verſteht ſich von
ſelbſt, mein guter Manfredi wollte mein Mei-
ſter ſeyn. Jn unſern heißen Koͤpfen fand die-
ſer ganze Plan nicht die geringſte Schwierig-
keit, mein Freund verſprach mir alles, was ich
verlangte; was am Ende daraus werden ſollte,
das wollten wir ein andermal uͤberlegen, in
dieſem Augenblick hatten wir vor aller Herrlich-
keit keine Zeit dazu. Jch war bey meines
Freundes Fechtuͤbungen zugegen, und ſogleich
ward beſchloſſen, auch ich ſollte heimlich Theil
daran nehmen. Jetzt wußte ich beſtimmt, daß
ich Soldat werden wollte, und Manfredi beſtaͤrkte
mich in dieſem Vorſatz. Jch lief ganz voll von
allem, was ich geſehen, und betaͤubt von tau-
ſend Empfindungen zu meinem ehrwuͤrdigen
Hofmeiſter, den ich antrieb mir das noͤthige
herbeyzuſchaffen.

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[118/0126] der Pater verſchaffen wuͤrde, verſorgen, und meine Kleider bey ſich verbergen moͤchte, die ich dann immer bey ihm anlegen wollte, ſo oft wir zuſammen ausritten; denn daß ich gleich zuerſt wollte reiten lernen, verſteht ſich von ſelbſt, mein guter Manfredi wollte mein Mei- ſter ſeyn. Jn unſern heißen Koͤpfen fand die- ſer ganze Plan nicht die geringſte Schwierig- keit, mein Freund verſprach mir alles, was ich verlangte; was am Ende daraus werden ſollte, das wollten wir ein andermal uͤberlegen, in dieſem Augenblick hatten wir vor aller Herrlich- keit keine Zeit dazu. Jch war bey meines Freundes Fechtuͤbungen zugegen, und ſogleich ward beſchloſſen, auch ich ſollte heimlich Theil daran nehmen. Jetzt wußte ich beſtimmt, daß ich Soldat werden wollte, und Manfredi beſtaͤrkte mich in dieſem Vorſatz. Jch lief ganz voll von allem, was ich geſehen, und betaͤubt von tau- ſend Empfindungen zu meinem ehrwuͤrdigen Hofmeiſter, den ich antrieb mir das noͤthige herbeyzuſchaffen. Als ich das naͤchſte Mal zu Manfredi kam,

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/126>, abgerufen am 27.11.2024.