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Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.

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zu trösten; es gelang ihr aber nicht eher, bis
sie mir versprach, sie wollte ihr möglichstes
thun, mich mit dem Jüngling bekannt zu
machen.

Wirklich gelang es ihr einige Tage darauf,
ihn durch die Planke zu sprechen, und ihn zu
bitten, den andern Tag in derselben Stunde
wieder an dem Ort zu seyn, zugleich sagte sie
ihm von meiner Begierde, ihn zu sprechen.
Sie gewann ihre Hofmeisterin für mich, die
mir noch immer sehr gewogen war, öffentlich
aber nichts für mich thun konnte.

Den andern Tag, als wir im Garten wa-
ren, entfernte sie sich um die bestimmte Zeit
mit dem Pater und meiner Schwester, die
nur unter der Bedingung nicht dabey zu seyn,
sie in ein so gewagtes Unternehmen hatte
hinein ziehen können. Jch blieb allein am be-
stimmten Ort, der Jüngling erschien bald
darauf, nicht wenig neugierig auf eine so aben-
theuerliche Zusammenkunft. Mit wenigen
Worten, und ohne Zeitverlust, sagte ich ihm
kurz die Ursache, warum ich seine nähere Be-

Florentin I. 8

zu troͤſten; es gelang ihr aber nicht eher, bis
ſie mir verſprach, ſie wollte ihr moͤglichſtes
thun, mich mit dem Juͤngling bekannt zu
machen.

Wirklich gelang es ihr einige Tage darauf,
ihn durch die Planke zu ſprechen, und ihn zu
bitten, den andern Tag in derſelben Stunde
wieder an dem Ort zu ſeyn, zugleich ſagte ſie
ihm von meiner Begierde, ihn zu ſprechen.
Sie gewann ihre Hofmeiſterin fuͤr mich, die
mir noch immer ſehr gewogen war, oͤffentlich
aber nichts fuͤr mich thun konnte.

Den andern Tag, als wir im Garten wa-
ren, entfernte ſie ſich um die beſtimmte Zeit
mit dem Pater und meiner Schweſter, die
nur unter der Bedingung nicht dabey zu ſeyn,
ſie in ein ſo gewagtes Unternehmen hatte
hinein ziehen koͤnnen. Jch blieb allein am be-
ſtimmten Ort, der Juͤngling erſchien bald
darauf, nicht wenig neugierig auf eine ſo aben-
theuerliche Zuſammenkunft. Mit wenigen
Worten, und ohne Zeitverluſt, ſagte ich ihm
kurz die Urſache, warum ich ſeine naͤhere Be-

Florentin I. 8
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[113/0121] zu troͤſten; es gelang ihr aber nicht eher, bis ſie mir verſprach, ſie wollte ihr moͤglichſtes thun, mich mit dem Juͤngling bekannt zu machen. Wirklich gelang es ihr einige Tage darauf, ihn durch die Planke zu ſprechen, und ihn zu bitten, den andern Tag in derſelben Stunde wieder an dem Ort zu ſeyn, zugleich ſagte ſie ihm von meiner Begierde, ihn zu ſprechen. Sie gewann ihre Hofmeiſterin fuͤr mich, die mir noch immer ſehr gewogen war, oͤffentlich aber nichts fuͤr mich thun konnte. Den andern Tag, als wir im Garten wa- ren, entfernte ſie ſich um die beſtimmte Zeit mit dem Pater und meiner Schweſter, die nur unter der Bedingung nicht dabey zu ſeyn, ſie in ein ſo gewagtes Unternehmen hatte hinein ziehen koͤnnen. Jch blieb allein am be- ſtimmten Ort, der Juͤngling erſchien bald darauf, nicht wenig neugierig auf eine ſo aben- theuerliche Zuſammenkunft. Mit wenigen Worten, und ohne Zeitverluſt, ſagte ich ihm kurz die Urſache, warum ich ſeine naͤhere Be- Florentin I. 8

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Zitationshilfe: Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/veitschlegel_florentin_1801/121>, abgerufen am 26.11.2024.