Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834.stenz überhaupt: ist das möglich, wird das Unbegreifliche Du wohnst spazirartig, das ist mein Trost: hast die rei- Deine treue Rahel. Dore vous salue. ſtenz überhaupt: iſt das möglich, wird das Unbegreifliche Du wohnſt ſpazirartig, das iſt mein Troſt: haſt die rei- Deine treue Rahel. Dore vous salue. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0593" n="585"/> ſtenz überhaupt: iſt das möglich, wird das Unbegreifliche<lb/> noch begriffen werden. Man muß beſſer werden, gut ſein,<lb/> das iſt die Aufgabe.</p><lb/> <p>Du wohnſt ſpazirartig, <hi rendition="#g">das</hi> iſt mein Troſt: haſt die rei-<lb/> zende Tochter vor Augen; und liebſt dein Land: Gott laſſe<lb/> dir das mit <hi rendition="#g">unerſchütterlicher</hi> Geſundheit für dich und<lb/> alle Deinen! Gott wird <hi rendition="#g">mich</hi> ſchon weiter ſchieben. Ich bin<lb/> in der tiefen Seele auch zufrieden. Robert fehlt. Ich fahre<lb/> alle Tage aus; auch ſchön und viel; lieber ſäße ich ſpaziren;<lb/> ſchätze aber unendlich, was ich dennoch habe. Ich ſehe die Kin-<lb/> der wenig. Aus <hi rendition="#g">ſchlechten</hi> Gründen; niemand pflegt ſie beſſer,<lb/> als ich. — Auch ein Tod für mich; man muß jeden hinnehmen.<lb/> Jede Treuloſigkeit der Freunde. Dies aber kann ich ſchon ſeit<lb/> Anno 13. Da hauchte ich in Prag den letzten Schmerz über ſol-<lb/> ches aus. <hi rendition="#g">Zweim</hi>al kann <hi rendition="#g">mir</hi> nicht dieſelbe Lehre gegeben<lb/> werden; wenn ich ſie Einmal faßte. Unſre hieſige Familie<lb/> iſt, dem Himmel ſehr Dank, wohl. Varnhagen grüßt euch<lb/> Alle herzlich! hat durch mich und Robert ſehr gelitten; und<lb/> muß arbeiten; ſonſt ſchrieb’ er auch: ſeine Stimmung dazu<lb/> iſt ganz hin. Ich bin elaſtiſcher. Grüße herzlich Karl, Louis<lb/> und ſeine Frau. Und ihre Mutter. Gott ſegne euch mit<lb/> Vergnügen und Geſundheit.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Deine treue Rahel.</hi> </salute> </closer><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#aq">Dore vous salue.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [585/0593]
ſtenz überhaupt: iſt das möglich, wird das Unbegreifliche
noch begriffen werden. Man muß beſſer werden, gut ſein,
das iſt die Aufgabe.
Du wohnſt ſpazirartig, das iſt mein Troſt: haſt die rei-
zende Tochter vor Augen; und liebſt dein Land: Gott laſſe
dir das mit unerſchütterlicher Geſundheit für dich und
alle Deinen! Gott wird mich ſchon weiter ſchieben. Ich bin
in der tiefen Seele auch zufrieden. Robert fehlt. Ich fahre
alle Tage aus; auch ſchön und viel; lieber ſäße ich ſpaziren;
ſchätze aber unendlich, was ich dennoch habe. Ich ſehe die Kin-
der wenig. Aus ſchlechten Gründen; niemand pflegt ſie beſſer,
als ich. — Auch ein Tod für mich; man muß jeden hinnehmen.
Jede Treuloſigkeit der Freunde. Dies aber kann ich ſchon ſeit
Anno 13. Da hauchte ich in Prag den letzten Schmerz über ſol-
ches aus. Zweimal kann mir nicht dieſelbe Lehre gegeben
werden; wenn ich ſie Einmal faßte. Unſre hieſige Familie
iſt, dem Himmel ſehr Dank, wohl. Varnhagen grüßt euch
Alle herzlich! hat durch mich und Robert ſehr gelitten; und
muß arbeiten; ſonſt ſchrieb’ er auch: ſeine Stimmung dazu
iſt ganz hin. Ich bin elaſtiſcher. Grüße herzlich Karl, Louis
und ſeine Frau. Und ihre Mutter. Gott ſegne euch mit
Vergnügen und Geſundheit.
Deine treue Rahel.
Dore vous salue.
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