bekommen, und Tag und Nacht unbestritten für ihre Gesund- heit und Freude zu sorgen. Ich fahre schon den ganzen Som- mer täglich mit ihnen aus. Das stärkt sie; und erhält mich, so so. Es sind genaturte Engel! Und meine Älteste!! Gott soll mich nur noch für sie leben lassen! Ich traue sie nieman- den an, als ihm und mir. Wenn ich eine Reise mache, müssen die Eltern sie mir mitgeben. Ich muß auch leben, Einmal. Besuchst du uns nicht? Komme zum Winter! Wo nicht: nur zum Frühling, Mai. Ein Rendezvous! Gott segne dir dein schönes Haus, Promenade, Theater, Gesundheit, Mann und Kinder, und fixen Aufenthalt! Ludwig und Frau, wohl. Ernestine und Kinder auch. Moritz kömmt heute von War- schau. --
An Heinrich Heine, in Hamburg.
Dienstag, den 21. September 1830.
5 Uhr Nachmittag. Sonnentag, nach einer kleinen Ausfahrt, einem kleinen Diner, einem kleinen Nachmittagsschlaf.
Vielleicht zerstreut es Sie, in dem jetzigen Leben, und bringt Sie zu sehr hohen allgemeinen Betrachtungen, indem es Ihnen die Befriedigung unseres kleinen Herzens, als das Wichtigste zeigt, wenn ich Ihnen sage, klage, erzähle, daß ich ein zerschlagenes Herz im Busen habe, weil ich heute meine Kinder den Eltern wieder abgeben mußte. Rein abgeben, als wenn es ihre wären; und ich liebe sie. Ich lebte endlich acht Wochen, von Morgens 7 bis 9 -- und auch des Nachts mit
bekommen, und Tag und Nacht unbeſtritten für ihre Geſund- heit und Freude zu ſorgen. Ich fahre ſchon den ganzen Som- mer täglich mit ihnen aus. Das ſtärkt ſie; und erhält mich, ſo ſo. Es ſind genaturte Engel! Und meine Älteſte!! Gott ſoll mich nur noch für ſie leben laſſen! Ich traue ſie nieman- den an, als ihm und mir. Wenn ich eine Reiſe mache, müſſen die Eltern ſie mir mitgeben. Ich muß auch leben, Einmal. Beſuchſt du uns nicht? Komme zum Winter! Wo nicht: nur zum Frühling, Mai. Ein Rendezvous! Gott ſegne dir dein ſchönes Haus, Promenade, Theater, Geſundheit, Mann und Kinder, und fixen Aufenthalt! Ludwig und Frau, wohl. Erneſtine und Kinder auch. Moritz kömmt heute von War- ſchau. —
An Heinrich Heine, in Hamburg.
Dienstag, den 21. September 1830.
5 Uhr Nachmittag. Sonnentag, nach einer kleinen Ausfahrt, einem kleinen Diner, einem kleinen Nachmittagsſchlaf.
Vielleicht zerſtreut es Sie, in dem jetzigen Leben, und bringt Sie zu ſehr hohen allgemeinen Betrachtungen, indem es Ihnen die Befriedigung unſeres kleinen Herzens, als das Wichtigſte zeigt, wenn ich Ihnen ſage, klage, erzähle, daß ich ein zerſchlagenes Herz im Buſen habe, weil ich heute meine Kinder den Eltern wieder abgeben mußte. Rein abgeben, als wenn es ihre wären; und ich liebe ſie. Ich lebte endlich acht Wochen, von Morgens 7 bis 9 — und auch des Nachts mit
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bekommen, und Tag und Nacht unbeſtritten für ihre Geſund-
heit und Freude zu ſorgen. Ich fahre ſchon den ganzen Som-
mer täglich mit ihnen aus. Das ſtärkt ſie; und erhält mich,
ſo ſo. Es ſind genaturte Engel! Und meine Älteſte!! Gott
ſoll mich nur noch für ſie leben laſſen! Ich traue ſie nieman-
den an, als ihm und mir. Wenn ich eine Reiſe mache, müſſen
die Eltern ſie mir mitgeben. Ich muß auch leben, Einmal.
Beſuchſt du uns nicht? Komme zum Winter! Wo nicht:
nur zum Frühling, Mai. Ein Rendezvous! Gott ſegne dir
dein ſchönes Haus, Promenade, Theater, Geſundheit, Mann
und Kinder, und fixen Aufenthalt! Ludwig und Frau, wohl.
Erneſtine und Kinder auch. Moritz kömmt heute von War-
ſchau. —
An Heinrich Heine, in Hamburg.
Dienstag, den 21. September 1830.
5 Uhr Nachmittag. Sonnentag, nach einer kleinen
Ausfahrt, einem kleinen Diner, einem kleinen
Nachmittagsſchlaf.
Vielleicht zerſtreut es Sie, in dem jetzigen Leben, und
bringt Sie zu ſehr hohen allgemeinen Betrachtungen, indem
es Ihnen die Befriedigung unſeres kleinen Herzens, als das
Wichtigſte zeigt, wenn ich Ihnen ſage, klage, erzähle, daß ich
ein zerſchlagenes Herz im Buſen habe, weil ich heute meine
Kinder den Eltern wieder abgeben mußte. Rein abgeben, als
wenn es ihre wären; und ich liebe ſie. Ich lebte endlich acht
Wochen, von Morgens 7 bis 9 — und auch des Nachts mit
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/451>, abgerufen am 22.12.2024.
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